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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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auseinanderrennen. Hektische Schritte, Sprünge, Poltern. Mehr Geschrei.
    »Eine andere Gruppe muss uns gefunden haben«, sagte Blondie, der auf einmal ganz blass geworden war. Er sprang auf und bedeutete den beiden anderen, ihm zu folgen. Wenige Sekunden später verschwanden sie über eine Treppe in einer dunklen Ecke. Eine Tür öffnete sich und fiel wieder zu. Oben tobte das Chaos.
    Bei alldem wurde Thomas halb verrückt vor Angst. Er blickte zu Brenda hinüber, die völlig regungslos dasaß und lauschte. Schließlich erwiderte sie seinen Blick und zog die Augenbrauen hoch.
    Solange sie an die Stühle gefesselt hier festsaßen, sah es nicht gut für sie aus. Keiner von den Cranks, die sie auf der Party gesehen hatten, hätte gegen jemanden wie Mister Nase eine Chance. »Was ist, wenn da oben eine Bande total kranker Cranks ist?«, fragte er.
    Brenda murmelte unverständlich ins Klebeband.
    Thomas spannte jeden Muskel seines Körpers an und hüpfte mit seinem Stuhl auf Brenda zu. Er hatte ungefähr einen Meter geschafft, als das Getümmel und der Gefechtslärm von oben auf einmal aufhörten. Er erstarrte und blickte hoch zur Decke.
    Mehrere Sekunden lang nichts. Dann Schritte, vielleicht von zwei Menschen, über ihnen auf dem Fußboden. Ein dumpfer Knall. Dann noch einer. Dann noch einer. Es klang, als ob menschliche Körper zu Boden geworfen würden.
    Oben an der Treppe ging die Tür auf.
    Dann polterten schwere Schritte die Stufen hinunter. Alles lag im Schatten, und kalter Angstschweiß bedeckte Thomas’ Körper.
    Endlich trat derjenige ins Licht.
    Minho. Verdreckt und voller Blut, mit Brandwunden im Gesicht. In beiden Händen ein Messer. Minho!
    »Gemütlich habt ihr’s hier«, sagte er.

Thomas konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so verblüfft gewesen war. »Was … wie …?«, stammelte er.
    Minho grinste, ein hochwillkommener Anblick. Besonders in Anbetracht der Tatsache, wie schrecklich der arme Kerl aussah. »Wir hatten euch gerade gesichtet. Hast du etwa gedacht, wir lassen zu, dass diese Oberneppdeppen euch was antun? Ich hab was gut bei euch. Und wie!«, sagte Minho und schnitt das Klebeband auf.
    »Was meinst du mit: Wir hatten euch gerade gesichtet?« Thomas war so glücklich, dass er am liebsten wie ein Idiot herumgekichert hätte. Sie waren nicht nur gerettet, sondern seine Freunde waren am Leben. Sie waren am Leben und hatten ihn gerettet!
    »Jorge hat uns durch die Stadt geführt – hat uns geholfen, den Cranks aus dem Weg zu gehen und was zu essen und ein Waffenlager zu finden.« Er war mit Thomas fertig und befreite jetzt Brenda, wobei er weiter über die Schulter hinweg mit Thomas redete. »Gestern Morgen sind wir ausgeschwärmt, um nach euch Ausschau zu halten. Bratpfanne hat um die Ecke in die Gasse da oben gespäht, genau in dem Augenblick, in dem die drei Strünke die Knarre gezogen haben. Er kam zurück zur Gruppe, wir wurden fuchsteufelswild und haben unseren Überfall geplant. Die meisten von den Cranks waren sowieso fix und fertig oder ratzten schon, als wir sie angegriffen haben.«
    Brenda sprang in derselben Sekunde, in der Minho das Klebeband durchtrennt hatte, vom Stuhl auf und rannte weg. Erst schien es, als ob sie auf Thomas zurennen wollte, aber dann zögerte sie – er wusste nicht, ob sie sauer auf ihn war oder besorgt. Dann riss sie sich das Klebeband vom Mund und stand mit empörtem Blick vor ihm.
    Thomas versuchte sich zu erheben, aber sofort fing der ganze Raum an zu schwanken, alles in seinem Kopf drehte sich, und ihm wurde schlecht. Er ließ sich zurück auf den Stuhl fallen. »Oh Gott. Hat jemand mal ’n Aspirin?«
    Minho lachte nur. Brenda war bereits unten an der Treppe angelangt, wo sie mit verschränkten Armen stehen blieb. Irgendetwas an ihrer Körpersprache sagte ihm, dass sie sehr, sehr wütend war. Mit einem Schlag fiel ihm wieder ein, was er, direkt bevor die Drogen ihn völlig ausgeknockt hatten, zu ihr gesagt hatte.
    Oh, Mist, dachte er. Er hatte ihr gesagt, dass sie Teresa nie ersetzen konnte.
    »Brenda?«, fragte er betreten. »Alles in Ordnung mit dir?« Vor Minho würde er nie im Leben ihren kleinen Schmuseblues und ihre durchgeknallte Unterhaltung erwähnen.
    Sie nickte, sah ihn aber nicht an. »Alles klar. Gehen wir. Ich will zu Jorge.« Kurz angebunden, ohne jedes Gefühl.
    Thomas stöhnte und war froh, seine Kopfschmerzen als Entschuldigung vorschieben zu können. Brenda war tatsächlich stinksauer auf ihn. Vielleicht war sauer

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