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Die Auserwählten

Die Auserwählten

Titel: Die Auserwählten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Kazinski
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wie man dieses System hier startet?«
    »Ja.«
    »Dann tun Sie es«, sagte Niels.
    Seufzend stellte Thor seine Tasche ab, trat an die rückwärtige Wand des Raumes und legte den Hauptschalter um. Ein elektrisches Summen war im Raum zu vernehmen.
    Casper grinste begeistert. »Das ist ja wie eine Zeitreise.«
    »Diese Anlage funktioniert wirklich gut. Sie ist besser als das alte System.«
    »Und was war das für eins? Mit Steckkarten?«
    Thor hatte keine Lust, mit Casper zu diskutieren, und zuckte mit den Schultern. »Sonst noch was?«
    Casper sah Niels an. Hannah antwortete: »Können Sie eine komplette Liste aller Angestellten ausdrucken?«
    »Theoretisch schon.«
    »Und aller Patienten?«, fügte Niels hinzu.
    »Ich habe seit drei Minuten Feierabend.«
    »Und wann erfahre ich, was ich hier soll?«, fragte Casper.
    Niels sah von Casper zu Thor. Er musste sie einweihen, wenigstens kurz und knapp. Daran führte kein Weg vorbei. »Wir müssen den besten Menschen finden, der jetzt hier in diesem Krankenhaus ist.«
    Schweigen. Thor glotzte ihn entgeistert an.
    Casper öffnete seine Tasche und nahm den Laptop heraus. Das Polizeiwappen prangte auf dem blanken Aluminium: zwei aufgerichtete Löwen, zwischen denen eine Handfläche mit einem Auge zu erkennen war. Das Auge der Polizei.
    »Das gleiche System wie beim letzten Mal?«, fragte Casper.
    »Nein«, sagte Niels. »Dieses Mal müssen wir präziser vorgehen. Wir suchen nicht mehr nach den Medienlieblingen.«
    Casper blickte auf. »Wie sollen wir das machen?«
    »Wir suchen nach einer Person zwischen vierundvierzig und fünfzig.«
    Hannah ergänzte: »Ohne Kinder.«
    »Das trifft schon mal auf mich zu«, sagte Thor. Sie musterten ihn.
    Niels fuhr fort: »Ein Mensch, der guten Kontakt zu einer Vielzahl von anderen Menschen hat. Und der Leben rettet.«
    »Davon gibt es hier sicher einige.«
    »Und genau deshalb bist du hier, Casper.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du musste sie sortieren.«
    Hannah setzte sich an einen von den alten Computern.
    »Und du, Hannah, suchst uns die Kandidaten heraus.«
    Thor räusperte sich. »Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche.«
    Niels sah ihn ungeduldig an. »Ja, was gibt’s?«
    »Was geht hier eigentlich vor?«
    »Wir müssen einen Mord verhindern, der heute hier in diesem Krankenhaus begangen werden soll. Um 15.48 Uhr. Also in weniger als einer Stunde.«
    Casper erhob sich unruhig. »Vielleicht solltet ihr euch dafür einen anderen suchen.«
    Niels fasste ihn fest am Arm. »Immer mit der Ruhe, Casper. Setz dich.« Casper blieb stehen.
    »Wir haben die Chance, das zu verhindern. Dafür brauchen wir aber deinen Kopf, deine Fähigkeiten, das, was nur du kannst, Casper.«
    »Und was ist, wenn ich einen Fehler mache?«
    »Mach dir keine Gedanken. Dir wird niemand einen Vorwurf machen. Einen Fehler machen wir nur, wenn wir es nicht versuchen. Setz dich.«
    Endlich nahm er Platz. Niels bemerkte das leichte Zittern seiner Hände. Hannah legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
    »Wie gesagt. Hannah sucht gemeinsam mit Thor die Kandidaten aus dem Computer des Rigshospitals.«
    »Also, eigentlich habe ich Feierabend.«
    Niels überhörte ihn. »Thor? Haben Sie schon mal das Essen im Vestre-Gefängnis probiert? Dosengulasch.«
    Stille. Der Computerspezialist knöpfte seine Jacke auf und setzte sich neben die anderen.
    »Wir suchen nach einem Menschen zwischen vierundvierzig und fünfzig.«
    »Das sollte sich machen lassen.«
    Niels fuhr fort: »Und Casper. Du findest heraus, ob die qualifiziert sind oder nicht.«
    Hannah seufzte. »Was wäre denn ein Grund für eine Disqualifikation? Wie fliegt man von der Liste?«
    Niels dachte nach. »Mehrere oder wenigstens eine Vorstrafe. Dann ist man nicht gut. Du wärst überrascht, wer bei uns alles eine Akte hat.«
    Casper nickte.
    »Und was ist mit dem Russen?«, fragte Hannah. »Der hat im Gefängnis gesessen.«
    »Ja, weil er sich dem System widersetzt hat. Er hatte aber keinem Menschen etwas angetan, im Gegenteil.«
    »Und der aus Israel, der die Gefangenen befreit hat?«
    »Das gleiche System. Er wurde verurteilt, weil er etwas Gutes getan hatte, das allerdings gesetzeswidrig war.«
    Casper hatte sich eingeloggt. »Wo fangen wir an? Bei den Ärzten? Den Krankenschwestern oder den Pflegern?«
    »Und was ist mit den Krankenträgern und den Pflegediensthelfern, können die auch gut sein?«
    »Klar, aber lass uns der Reihe nach vorgehen.«
    Hannah schüttelte den Kopf. »Das ist zu unsystematisch,

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