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Die Auslese: Nur die Besten überleben - Roman (German Edition)

Die Auslese: Nur die Besten überleben - Roman (German Edition)

Titel: Die Auslese: Nur die Besten überleben - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joelle Charbonneau
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entschädigt, ist neu für mich. Zu gerne möchte ich wissen, ob er und Mom auch Geld erhalten, wenn ich abgereist bin, doch ich stelle meine Frage zurück, als Dad fortfährt: »Damals gab es nur vierzehn Kolonien. Einundsiebzig von uns Schülern versammelten sich im Prüfungszentrum. Man hat mir erzählt, dass sich die Prüfung für meine Klasse über vier Wochen erstreckte. Ich erinnere mich an keinen einzigen Tag davon. Sechzehn von uns wurden ausgewählt, um weiterzumachen. Der Vorsitzende des Prüfungskomitees sagte, dass die Erinnerungen an die Prüfung nach dem Ende des Verfahrens aus dem Gedächtnis der Prüflinge gelöscht würden, damit die Vertraulichkeit gewährleistet bliebe.«
    »Also kannst du mir gar nicht sagen, wie die Auslese ablaufen wird?« Eine Welle der Enttäuschung erfasst mich. Ich hatte darauf gehofft, dass mich die Erfahrung meines Vaters auf das, was vor mir liegt, vorbereiten und mir vielleicht sogar einen Vorteil verschaffen könnte. Zweifellos war es genau das, was die Regierung des Commonwealth verhindern wollte, indem sie meinem Vater seine Erinnerungen nahm.
    »Ich entsinne mich noch, wie ich im Prüfungszentrum ankam und dass ich mir ein Zimmer mit Geoff Billings teilte. Auch dass wir mit Gläsern, gefüllt mit frischer Milch, auf unsere glänzende Zukunft anstießen und Kuchen aßen, weiß ich noch. Es gab viel zu essen, und alle waren schrecklich aufgeregt. In jener ersten Nacht konnten wir kaum schlafen, denn uns war klar, dass unsere Träume schon am kommenden Tag platzen konnten, falls wir in der Prüfung nicht gut abschnitten. Das Nächste, woran ich mich wieder erinnere, ist, dass ich in einem Raum voller Stühle sitze und mir mitgeteilt wird, dass die Prüfung jetzt vorbei sei. Drei Wochen später habe ich mit den Vorlesungen an der Universität begonnen. Geoff war nicht dabei, ebenso wenig die beiden Mädchen aus meiner Kolonie, die mit mir gemeinsam aufgebrochen waren.«
    Irgendwo im Dunkel der Nacht schreit eine Eule, aber Dad scheint sie nicht zu hören. »Die Universität war eine Herausforderung. Ich ging gerne in die Veranstaltungen, denn mir gefiel das Gefühl, etwas Wichtiges zu tun. Meine Eltern ließen mich wissen, dass sie wohlauf und sehr stolz auf mich seien. Ich war glücklich und verschwendete keinen Gedanken an Geoff oder die anderen Prüflinge, die nicht bestanden hatten.«
    Er schließt die Augen, und ich sitze neben ihm und frage mich, wie es sich anfühlen würde, die Erinnerungen an meine Freunde zu verlieren. Wie es wäre, wenn ich mich nur an den Tag erinnerte, an dem ich Daileen zum ersten Mal traf, nicht jedoch an unser Gekicher und die Abenteuer, die wir zusammen durchgestanden haben. Allein bei dem Gedanken könnte ich weinen, und ich verschränke meine Finger mit denen von Dad, um uns beiden ein bisschen Trost zu spenden.
    »Nach meinem Abschluss verschlug es mich in die Lenox-Kolonie. Dort gab es einen Botaniker, der kurz vor einem Durchbruch stand, und das Commonwealth glaubte, dass meine Ideen ihm weiterhelfen könnten. In dieser Kolonie arbeitete ich ein Jahr, ehe ich zufällig einen Burschen traf, der mich an Geoff erinnerte. In jener Nacht begannen meine Träume. Ich wachte völlig verschwitzt und mit rasendem Herz auf, ohne zu wissen, warum. Keine Nacht verging mehr ungestört. Meine Arbeit begann darunter zu leiden, und die Mediziner der Regierung gaben mir Pillen, die mir zu besserem Schlaf verhelfen sollten. Aber die Tabletten verscheuchten die Träume nicht. Sie machten es mir nur noch schwerer, ihnen zu entkommen. Nach und nach begann ich, mich auch bei Tag an die Träume zu erinnern. Zuerst blitzten sie nur kurz auf. Geoff und ich befinden uns in einem weißen Raum mit schwarzen Tischen, und er streckt mir die beiden hochgereckten Daumen entgegen. Eine große Uhr mit roten Ziffern zählt runter, während meine Finger sich an drei blauen Drähten zu schaffen machen. Ein Mädchen schreit.«
    Mein Vater lässt meine Hand los und steht auf. Angst durchzuckt mich, als ich sehe, wie er sich durch die Haare streicht und dann auf und ab zu laufen beginnt. »Die aufblitzenden Momente wurden seltener, aber von nun an hatte ich immer wieder denselben Traum. Geoff, ein Mädchen namens Mina und ich laufen eine Straße hinunter, die von ausgebrannten Stahlruinen gesäumt ist. Überall auf der Fahrbahn liegen Glasscherben. Wir halten Ausschau nach Wasser und einem Schlafplatz für die Nacht. Die Häuser rings um uns sind so schwer zerstört, dass

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