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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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der außergewöhnlich vielfältigen Mimik der Menschen auszukennen, um den Ausdruck zu interpretieren, der nun in Marucos Gesicht trat.
    Cheelo rieb sich noch einmal die Handgelenke und schüttelte die Beine aus, dann trat er zu seinem außerirdischen Freund. Er hatte sich schon damit abgefunden gehabt, gemeinsam mit dem Thranx verkauft zu werden, doch nun hatte sich das Blatt gewendet. Er hatte nicht damit gerechnet, so bald schon wieder den Ton angeben zu können. »Du steckst voller Überraschungen, Insekt.«
    Der Thranx sah Cheelo mit den goldfarbenen Augen an. »Ich heiße Desvendapur.«
    »Ja, richtig.« Cheelo streckte beide Arme aus. »Ich nehm jetzt die Waffe. Nicht dass ich glaube, du könntest nicht damit umgehen, aber ich bin vermutlich ein besserer Schütze als du.« Als der Dichter ihm bereitwillig das Gewehr übergab, fügte Cheelo noch hinzu: »Du weißt doch, wie man damit umgeht? Oder hast du geblufft?«
    »Oh, ich bin sicher, ich hätte die Waffe aktivieren können. Der Auslösemechanismus ist simpel, und obwohl sie für Menschenarme und -hände ausgelegt ist, kann ich sie bequem halten. Natürlich hätte ich nie abgedrückt.«
    »Was?« Maruco war sich nicht sicher, ob er richtig gehört hatte.
    »Obwohl mein Volk sich in der Vergangenheit mit Gewalt verteidigen musste und von primitiven Vorfahren abstammt, die sich ständig gegenseitig bekriegten, sind wir eine friedvolle Spezies geworden.« Seine Antennen wippten vielsagend. »Ich hätte es niemals fertig gebracht, euch zu erschießen, solange ich nicht in unmittelbarer Lebensgefahr geschwebt hätte.«
    »Du warst in Lebensgefahr«, erinnerte Cheelo ihn.
    Der Thranx schüttelte den Kopf und überraschte damit die Wilderer noch mehr, die begriffen, dass der Außerirdische sogar gewöhnliche Menschengesten beherrschte. »Meine Bewegungsfreiheit war in Gefahr, nicht mein Leben. Obwohl ich lieber zur Kolonie zurückkehren möchte, hätte ich es ertragen können, an einen anderen Ort auf eurem Planeten gebracht zu werden. Ich hätte die neue Umgebung gründlich studieren können.«
    Maruco blinzelte. »Warum hast du dir dann überhaupt das Gewehr geschnappt?«
    »Wie ich schon sagte, aus verschiedenen Gründen würde ich lieber in den Stock zurückkehren. Außerdem standen nicht nur mein Leben und meine Bewegungsfreiheit auf dem Spiel.« Er neigte beide Antennen in Cheelos Richtung.
    Widersprüchliche Emotionen wallten in dem Dieb auf, als ihm bewusst wurde, was der Thranx soeben gesagt hatte. Der Außerirdische hatte nichts dagegen gehabt, verkauft zu werden. Er hatte das Gewehr ebenso sehr um Cheelos wie um seiner selbst willen an sich genommen. Nur selten empfand Cheelo solch starke, echte Gefühle, und nun wusste er nicht, wie er reagieren, was er sagen sollte.
    Verdammt.
    »Okay, dann komm, Deswhel... Desvencrapur! Wir verschwinden hier.« Er deutete mit dem Gewehrlauf auf Maruco. »Ich will den Transporter. Ich hab dir doch gesagt, dass ich eine Verabredung einhalten muss. Wenn ich gut mit der Kiste umgehe, bringt sie mich sicher die ganze Strecke bis rauf zum Isthmus.«
    Der zornige Wilderer hielt die Hände deutlich sichtbar hoch und deutete mit dem Kopf auf den Gang, der das Wohnhaus mit der Garage verband. »Du lässt uns hier zurück? Hier oben sind wir von der Außenwelt abgeschnitten.«
    »Schwachsinn.« Cheelo lachte. Er genoss es, endlich wieder das Sagen zu haben. »Eure Kunden kommen sicher auf schnellstem Wege hierher, und sie bringen ihre eigenen Gleiter mit.« Er grinste breit. »Natürlich werden sie nicht besonders glücklich sein, wenn sie herausfinden, dass die versprochene Ware beschlossen hat, sich zu verdünnisieren. Also, was ist jetzt mit dem Transporter?«
    »Ein herkömmliches Modell«, antwortete Hapec.
    »Nimm ihn! Ich muss nur das Navigationssystem freischalten.«
    »Einen Teufel wirst du! Du musst bloß den Zentralcomputer aktivieren. Meinst du, ich geb dir die Möglichkeit, den Selbstzerstörungsmechanismus des Motors zu aktivieren? Glaubst du, ich bin so dumm geboren worden wie ihr zwei?« Marucos Miene verhärtete sich, doch er sagte nichts.
    »Los jetzt!« Cheelo gestikulierte mit dem Gewehr. »Despindo... Des, du folgst mir! Ich setze dich so nah an deiner Kolonie ab, wie du willst. Du kennst ihre Sicherheitssysteme besser als ich.«
    »Kolonie?« Marucos kleine schwarze Augen funkelten. »Was für eine Kolonie?«
    Cheelo ignorierte ihn und wartete auf die Antwort des Thranx.
    »In meinem Volk gelte ich jetzt

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