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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Käfer, Mann! Ist mir egal, ob sie Reden halten und Sternenschiffe bauen!«
    Der Bartender beugte sich ein wenig vor, um über die Bar sehen zu können. Ein leicht angewiderter Ausdruck trat in sein Gesicht, als er den frischen, schwarzglibberigen Fleck auf dem Boden beäugte. »Musste das denn sein, Andre?«
    »Ach, tu nicht so!«, erwiderte der Schabentöter sarkastisch. »Als ob der Fleck das elegante Dekor deines edlen Lokals verschandeln würde!«
    Der bullige Mann hinter der Bar hob die Augenbrauen und sah Andre festen Blickes an. »Wenn's dir hier nicht mehr gefällt, kannst du jederzeit ins Maria's am Ende der Straße rüberwechseln!«
    Der stämmige Trinker würgte melodramatisch. »Ins Maria's? Im Vergleich zu diesem Loch ist deine Spelunke hier das reinste Ambergris Cay. He, he . «, er stieß seinen Freund an, »ich wette, wenn der Preis stimmt, würd eine von Marias Huren sogar mit einem Insekt schlafen!« Er kicherte über seinen eigenen verderbten Witz. »Die schlafen mit jedem. Wieso also nicht auch mit allem?«
    »Hm - sie bauen Sternenschiffe?« Montoya, der leicht schwankte, versuchte angestrengt, sich auf das 3-D-Bild zu konzentrieren.
    »Heißt es jedenfalls.« Der Mann neben ihm führte seine Erklärung fort. »Erst Echsen, jetzt Käfer! Ich persönlich mein ja, wir sollten uns ans Sonnensystem halten und den Rest des Weltraums einfach vergessen.«
    »Das sind keine Echsen.« Sein geringfügig belesenerer Begleiter zögerte nicht, ihn zu korrigieren. »Die AAnn sind echsenähnlich. Genau, wie die Thranx insektenähnlich, aber keine Insekten sind.«
    »Aaaaach, hör doch auf, Morales! Sie sind Insekten.« Er wollte sich nicht überzeugen lassen, und erst recht würde er nicht zulassen, dass seiner heranreifenden Xenophobie lästige Fakten in die Quere kämen. »Wenn ich das Sagen hätt, würd ich den nächstbesten Kammerjäger rufen! Sollen sie doch ihren eigenen Planeten infizieren, aber von unserem haben sie sich verdammt noch mal fern zu halten! Haltet die Erde sauber! Wir haben auch so schon genug Insekten hier.« Er nahm einen tiefen, brennenden Schluck von dem blauen Gebräu, wischte sich mit dem behaarten Rücken seiner Hand, der man nur zu deutlich ansah, dass ihr Besitzer harte Arbeit verrichtete, über den Mund. Dann wandte er sich wieder an den kleineren Mann auf seiner anderen Seite.
    »Was ist mit dir, Cheelo?« Andre deutete mit dem Kopf in Richtung des 3-Ds. »Was sollen wir deiner Meinung nach mit ihnen machen? Sie hier bei uns rumlaufen lassen oder sie wegpusten? Ich würd lieber mit den Echsen rumhängen. Die haben wenigstens die richtige Anzahl Beine! Cheelo? He, Montoya, kriegst du noch was mit?«
    »Was?« Die Antwort des kleineren, auf dem Sitz schwankenden Mannes war kaum zu hören.
    »Ich hab gefragt, was du wegen der Käfer unternehmen würdest, Mann!«
    »Vergiss es!«, meinte Morales. Er hatte sich von dem Medienbild im 3-D abgewandt und wieder zur Bar umgedreht. »Du glaubst doch nicht, dass der da eine vernünftige Meinung über Kontakt mit Außerirdischen hat, oder?« Er tippte sein Glas an, womit er dem Bartender zu verstehen gab, dass er ihm nachschenken solle. »Da könntest du ihn genauso gut fragen, welche Lösung er für den Abbau der Weltverschuldung hat. Er hat zu überhaupt nichts eine Meinung, und er wird auch nichts gegen irgendwas unternehmen.« Mit den kleinen, schweineartigen blauen Augen musterte er Montoya geringschätzig. »Niemals.«
    Die Worte durchdrangen den dunklen, süßen Nebel, der langsam durch Montoyas Bewusstsein kroch. »Ich werd etwas unternehmen.« Er hustete heftig, und der neben ihm sitzende Mann beugte sich hastig zurück, um nicht von etwaigem Auswurf getroffen zu werden. »Du wirst schon sehen. Irgendwann werd ich was tun! Was Großes!«
    »Ja, klar doch.« Der Trinker neben ihm lachte schallend. »Was denn zum Beispiel, que? Komm schon, Cheelo, sag uns, was du tun wirst!«
    Von dem Sitz neben ihm erhielt er keine Antwort, denn der Sitz war nun leer: Montoya hatte sich langsam auf den Boden gleiten lassen wie ein Klumpen zähflüssiger Gelatine. Die beanspruchten Kugelgelenke richteten den Sitz surrend wieder in die Vertikalposition auf.
    Der Bartender deutete auf die beiden anderen Männer und brummte: »Es ist mir scheißegal, ob er was Großes macht, solange er es nicht in meinem Lokal tut.« Er griff in die Vordertasche seines Hemds und holte eine Hand voll kleiner weißer Pillen hervor, von denen er dem stämmigen Mann zwei

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