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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Unterhalt damit verdienten, auf ein paar Feldern Importbeeren anzubauen. Auf einer gebirgigen Hochebene gelegen, herrschte über Honydrop ein Wetter, das die meisten Thranx von einem Besuch der Stadt abgehalten hätte, von der Verlegung ihres Wohnsitzes dorthin ganz zu schweigen. Er würde Schutzkleidung brauchen, eine Seltenheit in seinem Volk, und durch nichts zu erschüttern sein dürfen, um das unversöhnliche Klima ertragen zu können. Und falls er der Versetzung zustimmte, würde sein Status überdies um zwei Grade herabgestuft. Das kümmerte ihn nicht. Das alles war ihm nicht wichtig.
    Für ihn zählte nur, dass der Honydrop-Stock weniger als eine Tagesreise von Geswixt entfernt lag.
    Es gab natürlich keine Informationen über eine hypothetische, unbestätigte und hochgradig unwahrscheinliche Menschenkolonie. Sein persönlicher Sch'reiber war ein kompaktes Gerät, das sich mit jeder Datenbank des Planeten verbinden konnte, und Des hatte schon lange die Hoffnung aufgegeben, im Datennetz auch nur den entferntesten Hinweis auf eine Menschenkolonie aufstöbern zu können, ganz gleich, wie geschickt oder hartnäckig er suchte. Es gab reichlich Informationen über die Menschen - mehr als er in einer Lebensspanne zu verarbeiten hoffen konnte - und einige über den Fortschritt des ausgereiften Projekts auf Hivehom. Doch über die dauerhafte Anwesenheit von zweifüßigen, intelligenten Säugetieren auf Willow-Wane fand er nichts. Trotz seiner gründlichen Suche blieb dieses Thema nichts weiter als ein Gerücht.
    Um Honydrop zu erreichen, musste er nicht weniger als viermal umsteigen; seine Reise begann in einer der großen Röhrenlinien und endete schließlich in einem der unregelmäßig verkehrenden Transporter, die, mit eigener Energieversorgung ausgestattet, die isolierten Berggemeinschaften der Hochebene mit Vorräten, Ersatzteilen und Verbrauchsgütern belieferten. Er hätte nie geglaubt, dass auf einer Welt, die schon seit so langem besiedelt und entwickelt war wie Willow-Wane, noch eine derart lebensfeindliche Umgebung existieren könnte.
    Durch die durchsichtige Schutzkuppel des Frachtfahrzeugs, in dem er fuhr, betrachtete er die Bäume, die in dieser Gegend nur in absurden Entfernungen zueinander wuchsen, ja, den zwischen ihnen liegenden Platz und Boden regelrecht verschwendeten. Keine vertrauten Ranken oder Kriechpflanzen wuchsen in anmutigen Bögen von einem Baumstamm zum nächsten. Keine bunten Blüten zierten die sandfarbenen und dunkelbraunen Stämme mit ihrer Farbenpracht. Die winzigen Blätter der hiesigen Bäume schienen nicht genug Licht absorbieren zu können, um die Pflanzen am Leben zu erhalten.
    Dennoch wuchsen die Bäume gerade und wurden recht groß. Es war genau jene Art von Landschaft, in der man damit rechnete, auf Besucher von anderen Welten zu treffen. Doch regte sich hier nichts bis auf einige Tiere. Obwohl sie in Des' Tiefländeraugen fremdartig wirkten, erkannte die Transporterbesatzung sie gleich, was nicht verwunderlich war, denn in den zoologischen Büchern des Planeten waren sie gut dokumentiert.
    Ein Blick auf die Instrumententafel des Frachtfahrzeugs verriet Desvendapur, dass die Außentemperatur weit näher am Gefrierpunkt lag, als er je außerhalb theoretischer Überlegungen zu erleben gehofft hatte. Er vergewisserte sich, dass seine lästigen Beinschützer straff vergurtet waren und der Wärmemantel, den er sich über den Abdomen gezogen hatte, fest verschlossen war. Nur noch sein Kopf und der Thorax waren ungeschützt - eine unvermeidliche Tatsache. Ein Thranx musste stets ungehindert sehen und atmen können. Doch da er wusste, dass der Großteil seiner Körperwärme durch die weiche Unterseite seines Abdomens abstrahlte, nun durch den Mantel isoliert, war er so zuversichtlich, wie ein Thranx in solch spezieller Schutzkleidung es nur sein konnte.
    Die beiden Fahrer trugen ähnliche Kleidung, doch zeigten ihre Anzüge im Gegensatz zu Desvendapurs starke Abnutzungserscheinungen, die auf häufiges Tragen zurückzuführen waren. Sie ignorierten den einzigen, hinter ihnen sitzenden Passagier und konzentrierten sich aufs Fahren und den matt leuchtenden Kontrollschirm, der über der Instrumententafel schwebte. Das Fahrzeug jagte über einen unwegsamen Pfad, der mit Schlammlöchern durchsetzt und mit Geröll übersät war. Die Steine behinderten das klobige Frachtfahrzeug nicht, denn es glitt auf einem Luftpolster voran, durch das es jegliche natürlichen Hindernisse von geringer

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