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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eine Stelle beworben. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich auch einmal die Gelegenheit dazu bekommen würde, unter ihnen zu leben.«
    »Wieso?«
    Sie machte eine Geste der Unsicherheit. »Wieso was?«
    »Wieso willst du bei ihnen arbeiten und leben?« Ein sanfter Ruck ging durch den Transporter, als er rückwärts aus der Verladebucht herausfuhr und sich einem Stollen näherte, durch den Des schon einmal gefahren war, sogar bis zum Ende.
    »Ich habe schon immer neue Dinge gemocht«, erwiderte sie. »Alles Neue. Als ich von Geswixt gehört habe, wollte ich gleich hierher - etwas Neueres als das hier konnte ich mir nicht vorstellen!«
    Er wandte den Blick von ihr ab und schaute durch die Sichtkuppel in den Korridor vor ihnen. »Du redest wie eine Künstlerin.«
    »Oh, nein!« Die Bemerkung schien sie zu entsetzen. »Dafür braucht man eine schöpferische Vorstellungskraft. Meine ist rein deduktiv. Ich habe nicht die geringste ästhetische Disziplin. Aber in dem, was ich mache, bin ich gut.«
    »Das musst du auch sein«, sagte Des, »ansonsten wärst du nicht zu den Menschen versetzt worden.«
    »Ich weiß.« Sie zirpte stolz. »Ich bin stolz auf meine Fähigkeiten, auch wenn ich nur eine niedrige Stellung habe.«
    »Nicht im Mindesten«, schalt er sie. »Meine ist noch niedriger. Im Grunde arbeiten wir beide im selben Fachgebiet: Biologie. Ich arbeite am einen Ende und du am anderen.« Damit Jhywinhuran seine scherzhafte Bemerkung als solche erkennen konnte, verwandte er bei der Formulierung einige Pfeiflaute auf Hoch-Thranx. Es dauerte einige Momente, bis Jhywinhuran den Scherz begriff, doch als sie ihn schließlich verstand, war ihre amüsierte Geste hochgradig anerkennend. Wie immer war Des sich bewusst, dass er seine Gelehrsamkeit nicht allzu sehr durchblicken lassen durfte. Hilfsnahrungszubereiter sprachen nur selten Hoch- Thranx. Denn Hoch-Thranx war kein Dialekt, sondern eine zweite Sprache, die vornehmlich den Gebildeten vorbehalten war.
    Die Reise durch den Stollen schien ewig zu dauern. Beim ersten Mal war ihm die Fahrt nicht halb so lang vorgekommen. Als er den Fahrer des Transporters fragte, wann sie am Ziel seien, antwortete der ihm nur, dass er die Passagiere zu dem Zielort bringe, der auf seinem Fahrbefehl angegeben sei. Was mit den Passagieren nach ihrer Ankunft geschehen werde, wisse er nicht.
    Nach einer scheinbar nicht enden wollenden Fahrt bog der Transporter in ein Dock ein, wie Des es nie zuvor gesehen hatte. Die Thranx hielten ihre Einrichtungen zwar stets makellos sauber, doch dieses Dock hier glänzte, als ob es jeden Zeitteil gründlich geputzt würde. Des sah nirgends überdurchschnittlich viele oder aufwändige Sicherheitssysteme. Die Reisenden wurden aus dem Transporter geleitet, wobei man den Hilfsarbeitern die gleiche Aufmerksamkeit schenkte wie den Wissenschaftlern. Man führte sie in einen staubfreien Raum, wo man ihre Körper und ihr Gepäck gründlich inspizierte, scannte, sondierte und analysierte. Normalerweise wäre Desvendapur dabei unbehaglich zumute gewesen, hätte er nicht bemerkt, dass Jhy sogar noch nervöser war als er. Hatte sie etwa auch eine falsche Identität angenommen?
    Nein, das wäre absurd, dachte er bei sich. Wie immer musste er aufpassen, dass er nicht in Wahnvorstellungen abglitt. Er und die anderen drei würden eng mit den Menschen zusammenarbeiten. Da war es doch nur normal, dass man sie gründlich durchsuchte, oder?
    Dennoch: Die Prozedur, die Des nun über sich ergehen lassen musste, kam ihm höchst übertrieben vor. Immerhin hatte er schon einmal engen Kontakt mit einem Zweifüßer gehabt, ohne zuvor in irgendeiner Form durchleuchtet worden zu sein, und die Begegnung war weder für ihn noch für den Menschen nachteilig ausgegangen. Andererseits war diese Begegnung inoffizieller Natur gewesen.
    Desvendapur hatte angenommen, dass die Untersuchung höchstens einige Zeitteile dauern würde. Sie dauerte jedoch fast drei Tage, während deren man die vier Thranx nicht nur von den Menschen, sondern auch von allen anderen Thranx isolierte (mit Ausnahme der Thranx, die unmittelbar an der Untersuchung beteiligt waren). Endlich führte man sie aus dem staubfreien Raum zu einem anderen Transporter. Des bemerkte, dass das Fahrzeug keine unabhängige Energieversorgung besaß, sondern auf magnetischen Repulsionsschienen fuhr. Das ließ auf eine Hochgeschwindigkeitsfahrt schließen, die viel länger dauern würde, als er angenommen hatte.
    Er sprach die ranghohe Thranx an,

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