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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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versuchte, Des' Namen auszusprechen - eine ulkige, aber passable Imitation der entsprechenden Klick- und Pfeiflaute. »Und wie heißen Sie?«
    »Niles Hendriksen. Ich gehöre zum Bauteam, das mit Ihren Leuten am Ausbau unserer Anlage hier arbeitet.«
    Ausbau, dachte Des. Dann bestand die Menschensiedlung auf Willow-Wane vielleicht doch nicht nur aus einer kleinen Forschungsstation. Aber bedeutete das nicht zwangsläufig, dass es eine richtige Kolonie war? Er musste mehr herausfinden. Nur wie? Der Mensch zeigte bereits erste Anzeichen von Ungeduld. Er will sicher mit seiner Arbeit fortfahren, dachte Desvendapur. Schweiß rann dem Menschen über das unverdeckte Gesicht. Desvendapur wusste, dass der Zweifüßer die Hitze und Feuchtigkeit in der Verladezone sogar dann noch als äußerst unangenehm empfinden würde, wenn er auch das letzte Kleidungsstück ablegte.
    »Ich würde Sie gern wiedersehen, Niles. Nur, um mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    Diesmal war das Lächeln des Menschen nicht ganz so breit wie zuvor. »Sie wissen doch, dass das verboten ist, Desvenbapur. Selbst in diesem Moment brechen wir einige Seiten voller Vorschriften und Einschränkungen, weil wir hier beisammenstehen und uns unterhalten. Aber der Teufel sollte mich holen, wenn ich einfach an Ihnen vorbeigelaufen wäre und Sie hätte erfrieren lassen!« Er lief wieder zum Thermovorhang, nach wie vor ohne hinzustürzen. »Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder! Warum melden Sie sich nicht für die Arbeit in unserem Sektor?«
    »Werden denn dort Thranx beschäftigt?« Des wagte es kaum zu hoffen.
    »Ich glaube schon. Dort arbeiten immer einige Thranx mit unseren Nahrungsmittelchemikern zusammen. Aber ich glaube, das sind ausschließlich Meisterzubereiter, keine Hilfskräfte. Trotzdem, jetzt, wo die Anlage ausgeweitet wird, werden hier vielleicht auch einfache Hilfsarbeiter gebraucht.« Nach diesen Worten drehte er sich um, lief wieder die Rampe hoch, trat an deren Ende durch die Tür und schloss sie hinter sich.
    Desvendapurs Gedanken rasten, während er wieder zum Entladedock und dem wartenden Transporter zurückkehrte. Ein aufgelöster Ulu und eine wütende Shemon, längst mit dem Entladen fertig, erwarteten ihn bereits.
    »Wo warst du?«, verlangte Shemon sofort zu wissen.
    »Ich musste mich erleichtern, das habe ich euch doch gesagt.« Gelassen begegnete Desvendapur ihrem Blick, die Antennen aufsässig aufgerichtet.
    »Du lügst. Ulu hat nach dir gesehen. Du warst nicht in der sanitären Einrichtung.«
    »Ich hatte Verdauungskrämpfe, daher bin ich ein wenig herumspaziert. Ich dachte, dass ich die Krämpfe auf diese Weise lindern könnte.«
    Shemon glaubte ihm kein Wort. Sie neigte die Antennen vor. »Gäbe es einen besseren Ort, um deine Verdauungskrämpfe zu lindern, als die sanitäre Einrichtung, in der du warst?«
    »Ich habe nicht nachgedacht. Es tut mir Leid, wenn ich euch Sorgen bereitet habe.«
    Ulunegjeprok trat vor und verteidigte seinen Kollegen: »Es besteht kein Grund, ihn zu quälen. Sieh dir seine Augen an! Siehst du denn nicht, dass es ihm nicht gut geht?« Er legte Des beruhigend eine Hand auf den Thorax.
    Desvendapur trat rasch einen Schritt zurück. Sein Freund machte eine Geste der Überraschung, und Des ließ sich schnell eine Erklärung einfallen: »Es tut mir Leid, Ulu! Es ist nichts Persönliches, aber ich will momentan nicht berührt werden. Ich befürchte, das könnte meine Innereien irritieren, und die scheinen im Moment wirklich keine zusätzliche Stimulation gebrauchen zu können.« Der wahre Grund dafür, dass er nicht angefasst werden wollte, war sein Chiton: Er war noch immer kalt von seinem Aufenthalt auf der Planetenoberfläche, ein Phänomen, dass er nicht so leicht würde erklären können wie seine längere Abwesenheit.
    »Ja, das sehe ich.« Mit einer Geste zeigte Ulu seine Besorgnis. »Du solltest dich gleich nach unserer Rückkehr auf der Krankenstation melden!«
    »Das habe ich vor«, erwiderte Des erleichtert.
    Während der Rückfahrt durch den Zufahrtstunnel wechselten sie kaum ein Wort. Desvendapur sonderte sich von den anderen beiden ab. Da sowohl Ulu als auch die noch immer innerlich kochende Shemon ihn für krank hielten, ließen sie ihn in Ruhe.
    Sobald sie wieder im Komplex waren, entschuldigte der Dichter sich. Er ging nicht zur Krankenstation, sondern zum Zubereitungsareal. Dort suchte er so lange, bis er einen Behälter voller verdorbener Hime -Wurzeln und verrottender Coprul -Blätter gefunden

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