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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Interesse. »Haben Sie denn deswegen keine Bedenken? Sind Sie dazu bereit, zu den Menschen zu gehen und bei ihnen zu leben?«
    »Es werden ja noch andere Thranx dort sein.« Mit einer Beugung des Körpers bekundete er seine Zuversicht. »Bestimmt bin ich nicht der Einzige, der dorthin verlegt wird. Die Menschen würden nicht nur einen einfachen Hilfsnahrungszubereiter anfordern, der bei ihnen leben und arbeiten soll.«
    »Nein, es sind noch mehr Thranx angefordert worden. Da haben Sie Recht. Aber Sie sind der Einzige aus unserer Abteilung. Ich habe mit anderen Aufsehern neunten Grades gesprochen. Aus der Meteorologie wird ebenfalls einer zu den Menschen verlegt, ein weiterer aus der technischen Abteilung - Sie werden also Gesellschaft haben.« Mit einer Geste drückte sie schroffe Ablehnung aus. »Ich würde es dort nicht aushalten.«
    »Sie sind nicht offen genug, haben zu wenig Forschungsdrang«, erwiderte Desvendapur sanft. Seine Worte waren nicht kritisch gemeint.
    »Ja, das stimmt, aber nur, wenn es um innovative Nahrungszubereitung geht.« Sie stand vom Schreibtisch auf und neigte Des die Antennen entgegen. »Ich werde Sie vermissen, Desvenbapur. Nicht unbedingt in persönlicher Hinsicht, sondern in der Küche. Sie sind ein guter Arbeiter. Um die Wahrheit zu sagen, habe ich noch nie jemanden kennen gelernt, der eine solch nüchterne Arbeit mit so viel Hingabe verrichtet wie Sie. Es ist fast, als wären Sie zu weit mehr imstande.«
    »Wie Sie schon sagten, ich arbeite hart«, antwortete er ausweichend; er weigerte sich, den in ein Kompliment gekleideten Köder zu schlucken. »Bei Sonnenaufgang, sagten Sie?«
    »Ja.« Sie wandte sich ab. »Melden Sie sich in der Transferkammer, Dock sechs! Man hat mir gesagt, dass morgen Früh außer Ihnen noch drei weitere Thranx verlegt werden, also wird Ihr Erstkontakt mit den Menschen nicht in völliger Einsamkeit stattfinden.«
    Den Erstkontakt hatte er bereits hinter sich, doch das war sein persönliches Geheimnis - und sollte es auch bleiben. »Ich brauche nicht lange, um meine Sachen zu packen.«
    »Nein, nach allem, was ich gehört habe, sind Sie nicht gerade ein Sammler. Vermutlich ist das unter den gegebenen Umständen auch gut so. Leben Sie wohl, Desvenbapur! Ich hoffe, Sie finden Ihren Aufenthalt unter diesen Wesen aufschlussreich oder zumindest nicht allzu beängstigend.«
    Sie hätte es nicht verstanden, wenn er ihr gesagt hätte, dass er sogar hoffte, wegen der Menschen Angst zu empfinden - aber auch Erstaunen, Überwältigung, Entsetzen, Ehrfurcht und jede andere erdenkliche und vor allem starke Emotion. Nur aus derart extremen Gefühlen entspross wahre Kunst. Doch das konnte er ihr nicht sagen. Er würde es niemandem sagen. Seine Vorgesetzten erwarteten schließlich von ihm, Desvenbapur, dem Hilfsnahrungszubereiter, dass nur eines in ihm Gefühle weckte, und zwar der enge Kontakt mit Gemüse.

8
    Desvendapur traf am folgenden Morgen als Erster am festgelegten Treffpunkt ein. Die anderen drei Abenteurer kamen kurz nach ihm an. Der Meteorologe war da, ebenso wie ein ranghöherer Bauingenieur. Das dritte Mitglied der Gruppe war eine junge Arbeiterin aus der Müllentsorgung, die den wohlklingenden Namen Jhywinhuran trug. Gemeinsam stiegen sie in den Transporter. Desvendapur zwang sich dazu, die interessantere Unterhaltung der beiden hochrangigen Forscher zu ignorieren und ging zu der Arbeiterin - der einzigen Person in der Gruppe, mit der sich ein »einfacher Arbeiter« wie er wohl am ehesten angefreundet hätte.
    Er hätte viel lieber mit den beiden Wissenschaftlern über die gemeinsame Versetzung diskutiert, doch sich in die laufende Unterhaltung zweier intellektueller Schwergewichte einzumischen, war genau die Art von Fehltritt, die eventuell seine sorgsam konstruierte falsche Identität gefährdet hätte. Wie sich herausstellte, war Jhywinhuran keine unangenehme Gesprächspartnerin. Sie war lebhaft, sympathisch, viel attraktiver als die beiden ranghohen Techniker und scherte sich nicht um seine Berufsklassifizierung. Es kostete ihn nicht sonderlich viel Überwindung, sich neben ihr auf dem freien Sattel zu setzen.
    »Das ist so aufregend!« Das in den Transporter einfallende Licht funkelte in ihren Augen, und die roten Streifen in ihren vorwiegend goldenen Cornealinsen schlugen ganz schwach in Rosa um. »Schon seit die Regierung die Existenz der Zweifüßer bekannt gegeben hat, träume ich davon, eng mit ihnen zusammenzuarbeiten! Deshalb hab ich mich hier auf

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