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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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vielleicht eine Pufferzone außerhalb des eigentlichen Operationsareals überwacht, auf der Suche nach patrouillierenden Rangern und unwissenden Touristen. Er stieß einen leisen Pfiff aus, beeindruckt von den Folgeschlüssen, die sich daraus ergaben. Alles, was er bis jetzt gesehen hatte, deutete auf eine illegale Operation höchst imposanten Umfangs hin. Vorausgesetzt er hatte Recht und die Gleiter gehörten tatsächlich nicht den örtlichen Behörden.
    Einen Moment lang überlegte er beunruhigt, ob sein elektronischer Abweiser ihn verraten könnte. Dann entspannte er sich wieder; wäre das Kraftfeld seines Geräts aufgespürt worden, hätte man ihn mittlerweile schon geschnappt. Die Feldstärke ist sicher so gering, dass sie mich nicht orten können, versicherte er sich selbst. Jeder, der nahe genug an ihn herankäme, um das Kraftfeld messen zu können, würde zugleich auch den Träger des Gerätes sehen und identifizieren können. Trotzdem zog Cheelo in Betracht, den Abweiser auszuschalten. Doch die Tatsache, dass nach wie vor unzählige Insekten um ihn herum schwirrten und krabbelten - Insekten, die seit hunderten von Jahren dafür sorgten, dass dieser Teil des Reservats unberührt blieb -, hielt ihn schließlich davon ab. Sein Aufenthalt hier war auch so schon beschwerlich genug. Er würde ihn jetzt nicht noch strapaziöser machen, indem er seine Haut Millionen von räuberischen Mandibeln, Stacheln und Saugrüsseln preisgäbe.
    Er ging so lautlos wie möglich weiter, hielt aufmerksam nach glänzendem Metall, Plastik und anderen Verbundstoffen Ausschau und lauschte genau den wirren Harmonien des umliegenden Regenwaldes. Falls die Affen ihn beim nächsten Mal nicht warnten, würden es vielleicht die Vögel tun. Er war hier nicht allein; er hatte Verbündete, so unkonventionell sie auch sein mochten. Er war der Verhaftung und Gedankenlöschung entgangen, indem er stets wachsam geblieben war und niemandem getraut hatte. Schon früh in seinem Leben hatte er beschlossen, die Gesellschaft anderer gegen seine eigene Freiheit zu tauschen. Diese Philosophie hatte ihm gute Dienste geleistet, und er sah keinen Grund, sie jetzt zu ändern.
    Über ihm krächzten fröhlich zwei scharlachrote Aras, als sie einen Angriffsflug gegen eine Traube reifer Feigen unternahmen. Zwei der saftigen grünen Früchte fielen unweit von Cheelo zu Boden. Er bückte sich, hob sie auf und steckte sie sich, nachdem er sie nach Ameisen abgesucht hatte, in die Tasche. Später, wenn sich sein Magen abenteuerlicher anfühlte, würde er einen Bissen davon kosten. Grinsend hob er die Hand, bedankte sich bei seinen Regenwald-Verbündeten und ging weiter.
    Es spielt keine Rolle, wer nach mir sucht, beschloss er mit Genugtuung. Ob Polizei oder illegale Händler, Ranger oder Wilderer: Er würde ihnen aus dem Weg gehen, bis er, Cheelo Montoya - und kein anderer! -, der Ansicht wäre, dass es an der Zeit sei, das Reservat zu verlassen. Wo die anderen eine Armeslänge Abstand zum Regenwald hielten, schloss er diesen freundschaftlich in die Arme. Die Bäume und Tiere und Insekten waren seine Freunde, sein Schutzschild. Er musste lediglich herausfinden, was hier vorging an diesem menschenleeren, abgelegenen Ort, und größtmöglichen Profit aus seinem Wissen schlagen, ehe er abreiste.
    Und währenddessen musste er natürlich darauf achten, dass seine Freunde und sein Schutzschild ihn nicht vergifteten, infizierten, zerstückelten, ausweideten oder sonst wie am Vorwärtskommen und der Inangriffnahme seiner Pläne hinderten.

12
    Verpflegung zu beschaffen wäre gewiss kein Problem, zumindest anfangs nicht. Niemand sonst in der Kolonie konnte sich leichter Lebensmittel verschaffen als Desvendapur, und zwar weit mehr, als er würde tragen können. Davon abgesehen, wollte er sich so oft wie möglich von dem ernähren, was er in der fremden Welt fände. Genau wie die Zweifüßer auf Willow-Wane hatten auch die Thranx der verborgenen Kolonie auf der Menschenwelt herausgefunden, dass ihre Verdauungsorgane beträchtlich viele Produkte aus heimischen Pflanzen verarbeiten konnten. Das erleichterte die Gründung und Geheimhaltung der Kolonie ungemein, da man nicht dazu gezwungen war, verdächtig große Mengen an Lebensmitteln aus dem Orbit anzuliefern.
    Selbstverständlich enthielten die irdischen Pflanzen bestimmte lebenswichtige Mineralien und Vitamine entweder gar nicht oder in unzureichender oder zu hoher Dosis; daher mussten die Kolonisten sie sich in Form von

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