Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
Vom Netzwerk:
Bücher noch da waren. Dad und ich hatten die komplette Serie gemeinsam gelesen. Hoffentlich war mit ihnen nichts passiert. Zum Glück standen sie noch ordentlich sortiert in meinem Bücherregal. Trotzdem hörte June nicht auf zu kreischen.
    May und ich rannten die Treppe hinunter, wobei mir das Herz bis zum Hals schlug. Nirgends gab es Anzeichen für einen Einbruch, und eigentlich konnte das alles gar nicht sein. May war neben mir zwar nicht mehr zu sehen, aber da ich fast ihren Puls spüren konnte, wusste ich, dass sie da war. Wahrscheinlich war ich mitten durch sie hindurchgerauscht, als ich in Richtung Wohnzimmer raste.
    Dort stand also June, in der einen Hand hielt sie die Fernbedienung und mit der anderen zeigte sie fassungslos auf den leeren Fleck, wo bis vor Kurzem noch unser Fernseher gestanden hatte. Jetzt war er weg, wodurch das ganze Zimmer aussah wie ein Sechsjähriger mit Zahnlücke. » SEHT IHR DAS ?«, keuchte June. »Geklaut!«
    May war plötzlich wieder da und starrte zunächst in die gleiche Richtung wie wir, ehe sie die Arme verschränkte und mich anmaulte: »Na toll, April. Seit du zur Hellseherin mutiert bist, haben wir um ein Haar diese Avery umgenietet …«
    Â»Von ›wir‹ kann ja wohl keine Rede sein!«, unterbrach ich sie.
    Â»â€¦ein Erdbeben erlebt und jetzt noch einen Einbruch. Kannst du nun die Zukunft vorhersagen oder tust du nur so?«
    Â»Ja klar kann sie das«, verteidigte mich June. Aber es wäre mir besser gegangen, wenn ich gewusst hätte, dass sie nicht in dem Augenblick an Julian und mich dachte. Sie deutete immer noch mit dem Finger auf die Lücke in unserem TV -Schrank. Ich ging auf June zu und drückte ihren Arm wieder herunter.
    Â»Man soll nicht mit dem Finger zeigen«, sagte ich, ohne zu überlegen.
    Â»Doch, soll man, weil nämlich UNSER FERNSEHER WEG IST !«
    Â»Okay, jetzt mal langsam …«, fing ich an, aber May unterbrach mich gleich wieder.
    Â»Hä? Wieso langsam? Willst du erst noch abwarten, bis das Dach einkracht?«, fauchte sie wütend. »Obwohl du das natürlich rechtzeitig vorhersehen würdest.«
    Â»Nein«, wehrte ich mich. »Ich denke nur, dass wir am besten Mom mal anrufen sollten, bevor wir hier noch alle durchdrehen.«
    Zehn Minuten später hatte sich die Lage schon erheblich beruhigt. »Ach so, ja«, hatte Mom geseufzt, als June ihr am auf Lautsprecher gestellten Telefon hysterisch von unserem verschwundenen Fernseher berichtete. »Tja, euer Dad wollte den Fernseher unbedingt wiederhaben.«
    Â»Dad?«, fragte May ratlos. »Gibt’s in Houston keine Fernseher zu kaufen? Braucht er deswegen unseren?«
    Â»Euer Dad denkt eben, es ist seiner«, antwortete Mom. Da war es wieder, dieses »euer«, als hätte sie mit ihm überhaupt nichts mehr zu tun. »Er hat angekündigt, dass heute ein paar Leute vorbeikommen, die das Ding zu ihm befördern. Tut mir leid, Mädels, ich dachte, das hätte ich euch gesagt.«
    May starrte immer noch empört auf das Telefon, aber June hatte ganz andere Sorgen. »Aber heute Abend kommt doch Survivor!«, jammerte sie. Ich fand es erstaunlich, dass sie es offenbar ähnlich dramatisch fand, Survivor zu verpassen, wie sich vorzustellen, dass wir Opfer eines Raubüberfalls geworden sein könnten. Ich mag sie zwar total gern, aber emotional ist sie schon manchmal ein bisschen beschränkt.
    Â»Halt bloß die Klappe«, meckerte sie mich an.
    Â»Ich hab doch gar nichts gesagt!«, verteidigte ich mich. »Und hör auf, meine Gedan…!«
    Â»Mom, echt jetzt mal, wir kommen nicht ohne Fernseher aus«, sagte May und stieß June und mich vorwurfsvoll an. »Wir sind ja schließlich keine Ludditen.«
    Â»Igitt, was ist das denn?« June verzog das Gesicht. »Da gehör ich nicht dazu.«
    Mom lachte am Telefon, und ich stellte sie mir vor, wie sie nach der Arbeit ins Auto stieg, wie sie die Fenster herunterließ und weder besonders glücklich noch besonders unglücklich aussah – sondern einfach nur wie sie selbst.
    Â»Jetzt entspannt euch mal«, sagte sie nun. »Ich bin Mutter von drei Teenagern. Denkt ihr, ich würde euch ohne Fernseher im Haus aushalten? Da würden wir ja allesamt durchdrehen. April, sag mal, hast du diese Kreditkarte noch?«
    Â»Ja, steckt in meinem Portemonnaie«, antwortete ich. Mom hatte sie mir gegeben, als ich

Weitere Kostenlose Bücher