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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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rum. Hör auf damit.«
    Â»Mach ich gar nicht«, entgegnete sie wie auf Knopfdruck.
    Â»Pff, Lügnerin«, zischte ich, aber sie dachte gar nicht daran, sich zu verteidigen. Also ließ ich sie in Ruhe. Wenn June sich nicht aufregt, macht es gar keinen Spaß.
    April lag jetzt auf dem Fußboden und hielt die Augen mit den Händen bedeckt. »Eins weiß ich jedenfalls«, sagte sie, setzte sich wieder auf und sah uns an. »Wir werden diesen Chad-Typen dermaßen scannen, wie er noch nie gescannt wurde.«
    Â»Der Geheimdienst ist ’n Dreck gegen uns«, stimmte June zu und stieß mich im Vorbeigehen an. »Ich verzieh mich«, verkündete sie. »Auch Hellseher brauchen ab und zu ’ne Pause.«
    â€¢ • •
    Punkt 17.59 Uhr waren wir vollständig im Wohnzimmer versammelt. April verwaltete die Fernbedienung, June hatte ihre Beine über den Stuhl gehängt, und keine von uns interessierte sich auch nur die Bohne dafür, was im Fernsehen lief. Wir warteten auf Chad.
    Zehn Sekunden bevor es an der Tür klingelte, richtete sich April kerzengerade auf, verkündete: »Die Show beginnt«, und wir standen schon an der Tür, ehe Mom auch nur die Treppe heruntergekommen war.
    Â»Mädels, ihr müsst hier nicht wie eine Schutztruppe aufmarschieren«, sagte sie und schob uns beiseite. »Er hat nicht vor, uns zu überfallen.«
    June und ich sahen zu April, ob sie den letzten Teil bestätigen konnte. Sie nickte und zog uns aus dem Weg, damit Mom die Tür aufmachen konnte.
    Chad, muss ich euch zu meinem Bedauern sagen, sah total normal aus. Keine Ahnung, was ich erwartet hatte: Reißzähne, exzessive Körperbehaarung oder ein peinliches Parfum – aber er sah einfach aus wie jeder andere, den man so bei Starbucks trifft. »Hallo«, begrüßte er uns. »Ihr seid bestimmt Carolyns Töchter.«
    Â»Nö«, antwortete ich. »Wir sind Statisten. Sie hat uns bei einer Agentur gemietet.«
    Â»Hilfe«, murmelte April, während meine Mutter mich wegschob und mir den Weg zur Tür versperrte. Manchmal sind sie ein schrecklich gutes Team, April und meine Mutter.
    Mom bat ihn lächelnd in den Flur, wo meine Schwestern und ich ihn misstrauisch beäugten. »Ich erkenne euch von den Bildern im Büro, auf dem Schreibtisch eurer Mutter«, smalltalkte Chad. »Sie erzählt immer davon, wie stolz sie auf euch ist.«
    June, die ständig nach Komplimenten – ganz egal wie platt – gierte, strahlte wie ein Honigkuchenpferd. »Und von wem spricht sie am meisten?«, wollte sie wissen. »Von April, May oder mir?«
    Â»Hallo, ich bin April«, unterbrach April und schob sich vor June. »Nett, Sie kennenzulernen.«
    Wieso muss sie eigentlich ständig die Supertochter spielen? Das macht es mir so viel schwerer, so zu sein wie … na ja, wie ich eben.
    Mom stellte uns alle drei vor, und als ich an der Reihe war, seine Hand schüttelte und »Angenehm« sagte, merkte ich, wie der kleine Finger an meiner linken Hand anfing zu kribbeln.
    Ich warf June einen verzweifelten Blick zu und dachte intensiv daran, wie ich unsichtbar wurde. June zog die Augenbrauen hoch und nickte unmerklich. »Okay«, raunte sie mir lautlos zu und räusperte sich. »Mom, dürfen wir fernsehen gehen? Jetzt kommt gerade eine Zusammenfassung von America’s Next Top Model, und ich will unbedingt noch mal sehen, wie die eine der anderen ihr Bier in die Frisur kippt. Ist voll der Klassiker.«
    April hustete, um ihr Lachen zu verbergen.
    Meine Mutter schaute erst zu uns und dann zu Chad. »Das sind also meine Töchter«, seufzte sie. »Jetzt wäre die perfekte Gelegenheit, schreiend davonzulaufen.«
    Und zwar besser jetzt als gleich, hätte ich am liebsten nachgeholfen, aber das würde mir Mom nie verzeihen. Außerdem war ich viel zu sehr damit beschäftigt, mich wegen meiner linken Hand zu sorgen, die mir gerade abhandenkam, obwohl ich mich mit aller Macht darauf konzentrierte, sie in der Tasche meines Kapuzenpullovers zu lassen.
    Aber Chad antwortete nur grinsend: »Lass mal, meine Kids gucken das auch gerne. Also, freut mich, euch kennenzulernen, Mädels.«
    June erschrak sich fast zu Tode, als April und ich in Gedanken förmlich aufschrien, und ich wusste auch ohne Junes Hilfe, dass April genau das Gleiche dachte wie ich. Kids? Chad hat Kinder?! Also will er uns vielleicht noch

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