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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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und fragte: »Hast du vielleicht ein Date oder so was?«
    April gab ein leise winselndes Geräusch von sich, das wieder ziemlich nach Chihuahua klang.
    Mom starrte mich – also, wie soll ich sagen – entsetzt an. »Hm, ja«, sagte sie. »Ja, genau. Ich bin heute verabredet. Er heißt Chad …«
    Natürlich hieß er Chad. War ja klar. Peinlicher ging’s wohl nicht.
    Â»â€¦ und er arbeitet im selben Büro wie ich und ist sehr nett. Aber ihr sollt wissen, dass es nur eine Verabredung ist. Mehr nicht.«
    Wir starrten sie alle drei schweigend an, und June kriegte plötzlich das Zittern.
    Â»Er holt mich um sechs hier ab, und wir gehen zusammen was essen«, fügte Mom hinzu.
    Â»Zahlt er denn wenigstens?«, wollte June wissen.
    Â»Hm, keine Ahnung, Junie-Bienchen. Vielleicht, ich …«
    Â»Er muss auf jeden Fall zahlen«, fand June. »Wenn nicht …« Sie tat so, als würde sie jemandem einen krassen Dropkick verpassen, was Mom zum Lachen brachte.
    Â»Also, es sieht so aus, als ob June kein Problem damit hat«, fasste sie zusammen. »Und was ist mit dir, May?«
    Ich konzentrierte mich mit aller Kraft darauf, nicht unsichtbar zu werden. Ich spürte einen immensen Druck in der Herzgegend, und mein Oberkörper bebte vor lauter Anspannung, was ich bis in die Haarspitzen fühlte. Aber ich gab mir größte Mühe, die Anstrengung zu verbergen.
    Â»Geht schon klar«, log ich. »Mach ruhig. Bist ja schließlich Single. Lass dich nicht aufhalten.«
    Mom lächelte und schaute dann zu April hinüber, die einfach nur nickte. »Geht in Ordnung«, sagte sie. »Weiß Dad eigentlich Bescheid?«
    Manchmal sollte ich einfach auf meine Schwester vertrauen – ihr fallen fast immer die richtigen Fragen ein.
    Aber noch ehe Mom antworten konnte, fügte sie hastig hinzu: »Also ich denke, dass er damit schon klarkommt. Echt jetzt, Mom. Ganz bestimmt.«
    Wir drei lächelten unsere Mutter aufmunternd an. »Ich rede mit eurem Vater«, erklärte sie. »Darum müsste ihr euch keine Gedanken machen.« Sie wartete kurz. »Also, ist das erst mal okay?«
    Wir nickten synchron.
    Â»Was tut ihr denn auf einmal so robotermäßig?«, fragte sie verwundert.
    Jetzt musste eine Blitzantwort her, und das war ganz klar mein Job. »Hey, stellt euch vor«, rief ich, »heute Abend krieg ich Besuch. Von meinem persönlichen Bildungsbooster …«
    Â»Auch als Nachhilfefuzzi bekannt«, prustete April los.
    Â»â€¦ und der wird mir heute ab sieben meine Kenntnisse der europäischen Geschichte boosten. Dazu brauchen wir den Küchentisch und – wenn ich meinen spendablen Tag habe – vielleicht noch Snapple-Eistee.«
    Â»Ich glaube, er mag lieber Sprite«, flüsterte April mir zu. »Ist nur so eine Ahnung.«
    Mom blinzelte mich verwundert an. »Du kriegst Jungsbesuch?«
    Â»Sie kann ihn aber nicht leiden«, warf June hastig ein und wich meinem finsteren Blick aus. »Mach dir keine Sorgen, Mom.«
    Mom lächelte verunsichert. »Und woher weißt du das jetzt noch mal?«
    Â»Weil ich es ihr erzählt hab«, antwortete ich, noch ehe June ihren Mund wieder aufmachen konnte. »In einem schwachen Moment. Wahrscheinlich hat mir jemand so eine Wahrheitstinktur ins Glas gemixt.«
    Mom stand grinsend auf und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich mag es total gern, wenn sie das macht, auch wenn ich ihr das nicht sagen kann. »Okay«, sagte sie, »aber April übernimmt das Kommando.«
    Â»Na, das ist ja mal ganz was Neues«, murmelte June.
    Â»Und ich bin dann spätestens um halb zehn wieder da«, fuhr sie fort und bedachte April und June auch noch mit einem Kuss. »Falls wir irgendwo an einer Baustelle im Stau stehen, ruf ich euch an.«
    Wir warteten, bis Mom im Schlafzimmer verschwunden war, und ließen uns dann erleichtert irgendwo im Zimmer fallen. »Oh Mann, ich bin fast gestorben«, keuchte ich. »Ich hatte so Panik, dass ich gleich unsichtbar werd.«
    Â»Also, ich find’s genial, dass ich dich bei deinem persönlichen Lernfuzzi-Date beaufsichtigen soll«, kicherte April. »Das wird ja wohl die leichteste Übung meines Lebens. Da ist ja selbst atmen schwerer.«
    Nur June war auffallend schweigsam und ihr Blick ging irgendwie ins Leere. »Lass es«, schimpfte ich. »Du spionierst schon wieder in irgendwelchen Gedanken

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