Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
Vom Netzwerk:
noch rechtzeitig, um emotionslos runterzuleiern: »Ja, ich mach mit Henry zusammen Hausaufgaben. Das wird echt supi, genauso hab ich mir den Freitagabend vorgestellt. Ich bin vor lauter Freude schon ganz außer mir.«
    Mom lächelte. »Schön, dass du endlich mal was für die Schule machst.«
    June hustete, um ein Kichern zu tarnen.
    Â»Nicht zu glauben, dass meine Mädels alle drei ausgehen und ihr Ding machen.« Moms Stimme zitterte beinahe ein bisschen. »Ihr werdet so schnell groß, das macht mich richtig glücklich!«
    Wir stürmten alle drei auf sie zu. »Mom, nicht weinen!«, rief June. »Wenn du weinst, dann kommen mir auch die Tränen, und ich hab doch DiorShow-Mascara auf den Wimpern. Das darf nicht verlaufen, dazu ist es viel zu teuer. Jede Träne würde so an die fünf Dollar kosten.«
    Â»Mir zieht’s die Schuhe aus«, murmelte May, kämpfte sich mit den Ellbogen zu Mom durch und umarmte sie. »Mom, sollen wir heute Abend lieber zu Hause bleiben? Fühlst du dich einsam?«
    Yeah! dachte ich plötzlich. Das war’s. May war einfach genial. Wenn wir alle zu Hause blieben, könnten wir die ganze Sache stoppen und …
    Â»Nein nein, das ist doch Unsinn«, wehrte Mom jedoch ab. »Macht euch bloß keine Gedanken um mich. Ich freu mich doch, wenn ihr euch hier einlebt und neue Freunde findet. Irgendwann, wenn ihr mal selbst Kinder habt, werdet ihr mich verstehen.«
    Das bezweifelte ich zwar arg, drückte sie aber trotzdem ganz fest. Sie gab mir einen Kuss und zupfte an meinen Haaren herum. »Du siehst toll aus«, befand sie. »Julian wird es bestimmt gefallen.«
    Â»Na ja, wir werden sehen«, antwortete ich. »Who knows what could happen?«, um es mal mit Avril Lavigne zu sagen.
    Mom ging in ihr Schlafzimmer, um ihre Büroklamotten gegen bequemere Sachen zu tauschen, May und June verschwanden wieder in ihren Zimmern und ich warf noch mal einen prüfenden Blick in den Spiegel. Obwohl das ja eigentlich egal war. Schließlich ging es hier nicht um irgendein Date, sondern um eine MacGyver-mäßige Rettungsmission.
    Â»April?«, rief June aus ihrem Zimmer. »Kannst du mal kurz herkommen?«
    Â»Was denn nun schon wieder?«, rief ich und ging ihrer Stimme nach.
    Sie stand vor ihrer Kommode und wühlte in einer Schublade. Als ich reinkam, hielt sie kurz inne und bedachte mich mit einem vernichtenden Blick. »Also, ich bin ja immer noch stinksauer auf dich«, meinte sie, »aber das kann ich dann doch nicht zulassen.«
    Â»Was kannst du nicht zulassen?«
    Seufzend sagte sie: »Echt jetzt mal, April. Du hast dein erstes Date und trägst einen Sport- BH ?«
    Ich sah an mir herunter. »Ja und?«, fragte ich verwirrt. »Ich hab nun mal keine anderen.«
    June schüttelte den Kopf. »Glaubt man’s«, murmelte sie und kramte etwas fluffig-filigranes in Pink hervor. Am Ende der Träger saßen Schleifchen, und das gesamte Teil war mit Spitze besetzt. »Hier«, sagte sie und warf es mir zu. »Zieh’s an und bedank dich später bei mir.«
    Â»Wo hast du das denn her?«, fragte ich argwöhnisch. »Das ist ja voll der Rosa-Alarm.«
    Â»Auf jeden Fall ist es ein richtiger BH , denn zu ’nem Date werd ich dich auf keinen Fall mit derart undefinierter Oberweite gehen lassen.«
    Ich nahm den BH und bedankte mich.
    Â»Aber immer doch«, grinste sie. »Und ich erwarte einen detaillierten Bericht. Ich will doch mit dir mitfiebern.«
    Ich holte tief Luft und atmete sehr langsam aus. »Für dich«, sagte ich, »tu ich doch alles.«

Kapitel 14
    Â» Es gibt kaum was Schlimmeres, als in einer Menschenmenge ganz allein zu sein. «
    May
    Ich hätte meine Schwestern umbringen können.
    Dass ich es jederzeit vorgezogen hätte, mit Henry europäische Geschichte zu pauken, illustriert wohl hinreichend, was für einen lausigen Abend ich vor mir hatte. Hundertmal lieber hätte ich mir eine Powerpoint-Präsentation über die Uni Stanford angetan, als meiner Schwester June zu irgend ’ner dämlichen Highschool-Party hinterherzuschleichen. Ich kenn doch meine kleine Schwester. Sie hat schließlich alle einschlägigen Filme gesehen und Geschichten gehört und war nun vermutlich davon überzeugt, dass sich ihr ganzes Leben ändern würde, bloß weil sie mal bei ’ner echten Highschool-Party rumgehangen

Weitere Kostenlose Bücher