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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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hatte.
    Ha.
    Davon abgesehen fand ich ja, dass April eine Glucke war und überhaupt ziemlich von der Rolle. Mal ehrlich, sie konnte ja noch nicht mal ein Erdbeben vernünftig vorhersehen. Woher wollte sie dann so genau wissen, dass ihre Visionen tatsächlich passieren würden? Das ergab alles überhaupt keinen Sinn, aber das Blödeste von allem war, dass ich nicht wusste, wie ich mich gegen sie wehren sollte. Und deshalb hab ich einfach gesagt: Ja, okay, ich geh ja schon und spioniere unserer kleinen Schwester nach.
    Was ein oberbescheuerter Fehler war.
    Eine erste Ahnung, dass ich eine Fehlentscheidung getroffen hatte, beschlich mich, als Mariahs Lover am Straßenrand vorfuhr. Vor fünf Minuten hatte ich verkündet, dass ich mich auf den Weg zu Henry mache, war aber stattdessen verschwunden und wartete nun im Gebüsch auf meine geheime Mitfahrgelegenheit. Bis das Auto schließlich angeklappert kam, hatten mich bereits mehrere stachlige Zweige angefallen, und als June dann endlich aus dem Haus gefegt kam, rannte ich ihr hinterher wie der letzte Stalker und schlüpfte noch schnell mit ins Auto, ehe die Tür zuflog.
    War das wirklich ich?
    Das Auto hatte offenbar schon geraume Zeit mit Rosten zugebracht und litt unter bizarren Motorgeräuschen. »Hi!«, quiekte June ihrer Freundin zu und umarmte sie über die Rückenlehne hinweg, während ich mich in die Ecke drückte und April diskret verfluchte. Ich hatte schon mitbekommen, dass June meine Gedanken nicht lesen konnte, wenn ich unsichtbar war – was in diesem Moment besser für uns beide war.
    Â»Hi, Blake«, fügte June hinzu, doch Blake nickte ihr nur kurz zu, zog an seiner Zigarette, setzte aus unserer Einfahrt und heizte los.
    Ich war zu 97 Prozent sicher, dass Blake bei seiner Fahrprüfung völlig bekifft gewesen sein musste. Nur so eine Vermutung meinerseits.
    Mariah und June tratschten über irgendwas. Also, eigentlich schnatterte ja nur June. Mariah war nicht sonderlich gesprächig drauf, aber es war offensichtlich, dass sie sich gern mit Freundinnen wie June umgab, die sie kritiklos anhimmelten. »Ja, klar«, streute sie ab und zu ein, aber kaum standen wir an der ersten roten Ampel, beugte sich Blake zu ihr hinüber und küsste sie, was auch Junes aufgedrehtes Geschwätz unterbrach. Also, genau genommen war es kein Kuss, sondern ähnelte eher dem Versuch, ihr mit der Zunge die Mandeln rauszunehmen. Nun hab ich ja noch nie einen Jungen geküsst, sodass ich nicht direkt als Romantikexpertin oder so durchgehen würde, aber das sah echt nicht sexy aus. Und angenehm schon gar nicht.
    Ich schielte zu June, obwohl ich ihr Gesicht am liebsten gar nicht sehen wollte. Sie wirkte ein bisschen verlegen und ziemlich jung und naiv auf mich, obwohl wir ja nur 13 Monate auseinander sind. Warum konnte sie denn nicht einfach ein Streber sein so wie April, oder so eine Sozialnull wie ich? Wieso wollte sie so sein wie diese Figuren da? Ich weiß ja, dass ich nicht besonders cool bin, aber wenigstens hab ich keine derart schwachköpfigen Freunde.
    Mariah drehte sich zu June um. »Willst du auch erst mal was essen?«, fragte sie. »Wir fahren zu Del Taco.«
    Â»Ja, cool«, antwortete June, offenbar froh drüber, wieder dazuzugehören. »Hey, Blake, warst du eigentlich heute bei deinem Aufnahmetest?«
    Â»Nö.«
    Höchstwahrscheinlich hatten wir soeben den kreativen Scheitelpunkt von Blakes Wortschatz erlebt.
    Mariah legte ihre Hand auf seinen Arm, aber er ignorierte sie. »Er war heute früh voll im Koma«, schwärmte sie hingerissen. »Er hat nicht mal gehört, dass ich ihn angerufen hab.«
    Inzwischen war ich mir ganz sicher, dass Blake als Kind mal heftig auf den Kopf gefallen sein musste, was möglicherweise das Beste war, was ihm je widerfahren ist.
    Â»Oh«, sagte June. »Und wann machst du den Test dann?«
    Blake zuckte die Schultern und trat aufs Gas, als die Ampel auf Gelb wechselte. »Mal sehen. Steht alles in den Sternen.«
    Â»Aber echt, Blake«, erwiderte sie. »Das kannst du laut sagen.«
    Ich muss sagen, ich bin schon erstaunt, dass Blake die Schule nicht schon viel früher geschmissen hat. Als wir bei Del Taco am Drive-in-Schalter standen, wollte er das Wechselgeld ausrechnen. Aber von seinem Gestammel bekam ich fast ’nen Migräneanfall. June ging es offenbar ähnlich. Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, was ihm

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