Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
Vom Netzwerk:
Schuh und schwappte Bier auf den Fußboden und auf einen Stapel …
    Â»Meine National Geographics !«, schrie Henry auf. »Um Himmels willen, was machst du denn?«
    Â»Ups, sorry«, sagte ich und kicherte. Eigentlich kichere ich nie. Das muss das Bier gewesen sein. Entlang der Wand waren so viele von den gelben Magazinen aufgestapelt, dass es aussah wie eine kleine Skyline. »Tja, von denen kann man wahrscheinlich nie genug haben, was?«
    Â»Ist ein Abo«, erklärte Henry und bückte sich, um die Bierpfütze auf dem einen Heft mit einem Taschentuch aufzutupfen. »Würdest du jetzt bitte gehen?«
    Aber statt zu gehen, setzte ich mich einfach auf sein Bett. Es muss wirklich das Bier gewesen sein. »Tut mir leid. Ich bin nur meiner kleinen Schwester zu der Party hier gefolgt, weil meine große Schwester es so wollte, und das nervt einfach alles. Ist echt nicht böse gemeint. Also, jetzt mal ohne Witz, Mariah ist echt deine Schwester? Wie ist das denn so?«
    Â»Wie in der Hölle mit jemandem, den man nicht ausstehen kann«, war seine Antwort.
    Â»Henry! Hast du gerade einen Witz ohne Stanford-Bezug gemacht?« Ich tat entsetzt und schlürfte meinen letzten Schluck Bier. Gott sei Dank konnte wenigstens eine von diesen Pappnasen mit dem Bierfass umgehen. »Das war bestimmt nicht leicht!«
    Ich entdeckte ein leises Lächeln, das um Henrys Mundwinkel spielte. »Willst du noch einen?«
    Â»Noch ’nen Witz?«
    Â»Nee, noch einen Becher Bier.«
    Ich muss mir den leeren Becher wohl etwas zu bedürftig in den Mund gekippt haben, als ich den letzten Tropfen erwischen wollte.
    Â»Ja, schon«, sagte ich. »Aber ich kann nicht nach unten. Meine Schwester weiß nicht, dass ich hier bin. Ich spioniere ihr nämlich nach. Psssst.« Ich legte mir einen Finger auf den Mund. »Ist ein Geheimnis.«
    Diesmal lächelte Henry wirklich und war eine Minute später mit zwei roten Bechern wieder da. »Wow, gleich zwei!«, rief ich. »Henry, du verwöhnst mich.«
    Â»Der andere ist für mich. Nun werd mal nicht gleich maßlos.«
    Â»Ich bin doch nur dankbar«, entgegnete ich und nahm einen großen Schluck. Dieses Bier war eiskalt, was ich sehr angenehm fand, da es im Zimmer irgendwie immer wärmer wurde. Einen Moment lang ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich bis jetzt eigentlich noch nie bei einem Jungen im Zimmer war. »Du und Mariah, ihr seid also Geschwister. Davon hast du nie was gesagt.«
    Henry ließ sich auf seinem Schreibtischstuhl nieder und zuckte die Schultern. »Du hast ja nicht gefragt.«
    Â»Na ja, das wär ja keine Frage zur Geschichte Europas gewesen und ich war nicht sicher, ob das zulässig ist.«
    Â»Du kannst mich auch gerne was über Stanford fragen«, schlug er vor, und diesmal lachten wir beide.
    Hätte mich ja durchaus interessiert, ob April das auch vorhergesehen hatte, dass ich mit Henry hier zusammen Bier trinke und durchaus mit ihm klarkomme.
    Â»Okay«, sagte ich. »Frage an dich: Was ist eigentlich so toll an Stanford?«
    Â»Es ist woanders«, erwiderte er. »Es ist nicht hier.«
    Â»Ã„hm, na ja, ich bin nun nicht gerade der größte Fan deiner Schwester …« Es gab gar nicht genug Worte, um auszudrücken, wie sehr ich Mariah verabscheute. »Aber was ist denn zum Beispiel mit deinen Eltern, sind die irgendwie daneben oder so?«
    Und, oh Wunder, Henry fing an zu reden. Er erzählte mir von seinen Eltern – wie sein Vater wieder geheiratet hatte und nach San Francisco gezogen war und mit seiner neuen Frau Zwillinge hatte. »Mariah hasst sie«, sagte er. »Besuche undenkbar. Sie hängt nur noch mit Blake rum.«
    Â»Das ist nicht einfach, wenn es die eigene Schwester ist«, sagte ich mitfühlend. »Ehrlich, meine Schwestern machen mich wahnsinnig und überhaupt …« Und dann brauchte ich ein paar Sekunden, um fortzufahren. »Aber sie sind immerhin meine Schwestern.«
    Â»Ja«, seufzte Henry zustimmend.
    Und tief in meinem Herzen vermisste ich Dad.
    Plötzlich hörte ich unten einen Tumult, es wurde gelacht und wegen irgendwas geschrien, und da fiel mir wieder ein, was ich hier sollte. »Oh, äh, ich will ja nicht einfach so wegrennen, aber ich glaub, ich sollte mal nach meiner Schwester sehen. Denkst du, dass du … noch da bist? Nachher?«
    Henry schob die Hände in die Hosentaschen und

Weitere Kostenlose Bücher