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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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feiern die im Film andauernd Partys, die ihr ganzes! Leben! verändern! und das wollte ich auch.
    Andererseits können diese Leute im Film auch keine Gedanken lesen. Und ich nehm mal an, das ist eben mein Pech.
    Â»Rauchst du?«, erkundigte sich Lilian. Sie war Mariahs Freundin, ging aber nicht auf unsere Schule. Ich würde sagen, etwa die Hälfte der Leute war nicht von unserer Schule, und ich muss das wissen, denn ich bin ein guter Beobachter. Lilian hatte blasse Haut und herbe Gesichtszüge, so als ob Boxen und böse Gucken ihre Hobbys wären. Ich schüttelte den Kopf, als sie mir ihre Schachtel Camel Lights hinhielt.
    Â»Nee, danke«, lehnte ich ab. Ich weiß, dass Rauchen tödlich sein kann und das alles, aber man kriegt davon auch diese komischen Runzeln um den Mund. Und schließlich benutze ich ja nicht aus Quatsch seit meinem zehnten Geburtstag jeden Abend Feuchtigkeitscreme. »Aber du kannst gerne rauchen«, fügte ich hinzu. »Kein Problem.«
    Es war ein bisschen anstrengend, sich die ganze Zeit mit lauter fremden Leuten zu unterhalten. Und wenn man nicht gerade quatschte, konnte man eigentlich nur bloß blöd in der Gegend rumstehen, weshalb ich immer versuchte, ein Gespräch am Laufen zu halten. Irgendwie stand ich dann neben einem Typen mit Hasenzähnen, der Derek hieß und den ich schon mal in einer Stunde an der Schule gesehen hatte. Nach 20 Minuten war ich vollständig über die preisgekrönten Kaninchen seiner Mutter informiert, obwohl ich Kaninchen nicht ausstehen kann und Derek irgendwie spuckt beim Sprechen.
    Bei den Partys im Film unterhält sich nie jemand über preisgekrönte Karnickel. Aber wenigstens brauchte ich nicht so alleine rumzustehen wie diese Avery. Ständig schwebte sie von einer Gruppe zur anderen – ausgesprochen gesprächig schien sie allerdings nicht gerade zu sein. Ein bisschen war ich ja versucht, Derek auf sie anzusetzen, aber eigentlich war er ja ein netter Kerl und das wär gemein gewesen. (Und sonst so? Er sah irgendwie hasenähnlich aus. Voll schräg.)
    Die Musik war unglaublich laut und dröhnte dermaßen, dass mir die Trommelfelle flatterten. Ich achtete strikt darauf, dass ich mein Bier immer bei mir hatte. Die roten Plastikbecher waren omnipräsent (das neueste Wort, das ich von unserem Buchstabierwunder gelernt hatte). Regelmäßig kippte einer davon um oder schwappte über, und dann kreischte alles in seinem Umkreis auf. Mariah fand es offenbar ultralustig, sich auf meine Schultern zu hängen und unkontrolliert zu kichern. Sie hatte schon eine ziemliche Fahne, aber das war okay, denn sie war ja meine Freundin. Das gehört eben zum Freundinnen-Sein dazu – man amüsiert sich zusammen auf Partys, trinkt was und guckt zu, wie alle anderen dasselbe tun.
    Zumindest ist das im Film immer so.
    Â»Heeeeeeey«, rief mir Mariah irgendwann im Laufe des Abends mit schwerer Zunge zu. Ihr Blick wirkte verschleiert, und ich fasste sie am Ellbogen, damit ich sie festhalten konnte, bevor sie zu Boden ging. »Ups«, kicherte sie »Immer schön standhaft bleiben.«
    Â»Genau«, grinste ich und hielt sie gut fest. Ich nippte ab und zu an meinem Bier und ließ es ansonsten nicht aus den Augen. (April hatte mir erst letztes Jahr einen Vortrag über K.O.-Tropfen in Getränken gehalten, der sich mir ins Gedächtnis gebrannt hatte.) »Und, amüsierst du dich?«
    Mariah grinste leicht dösig. »Ich hab’n super Zuhause. Und super Freunde. Und ’nen super Freund. Wo ist der denn eigentlich?«
    Suchend sah ich mich um. »Keine Ahnung. Hab ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen.«
    Â»Schon okay«, sagte sie, hielt sich wieder an mir fest und umklammerte mich regelrecht, als ein paar Leute vorbeigehetzt kamen. Der eine hieß Matthew und war aus meinem Geometrie-Kurs, und der andere hieß Arthur, ich hatte ihn in Geschichte schon mal gesehen. Ich hätte ja gerne Hallo gesagt, aber genau genommen kannte ich sie ja gar nicht. Also jedenfalls nicht so, wie man jemanden kennt, zu dem man Hallo sagt.
    Â»Weißt du eigentlich«, sagte Mariah, als wir zusammen in Richtung Garten stolperten, »dass mein Dad ein Strandhaus hat?«
    Â»Echt?«, fragte ich und hätte sie fast fallen gelassen. »Wo denn?«
    Â»Cabo.«
    Â»Ein Strandhaus in Cabo?« Ein Strandhaus in Cabo San Lucas! Es war schon immer mein Traum gewesen, mal in einem

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