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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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so breit, dass sogar mein Herz es sah. »Cool«, sagte er. »Da kann ich mein Auto behalten.«
    Â»Moment«, rief ich, »das Date ist noch nicht vorbei« – torpedierte meine Überzeugungskraft allerdings mit einem gewaltigen Gähnen.
    Â»Oh, doch«, sagte Julian, stand auf und hielt mir seine Hand entgegen. »Auf geht’s. Nur noch zwei Stündchen bis zum Zapfenstreich.«
    Â»Ich wohn doch bloß ’ne Viertelstunde von hier.«
    Â»Und wenn nun Stau ist?«
    Â»Kein Stau«, sagte ich instinktiv.
    Â»Und woher weißt du das?«
    Â»Weiß ich eben.« Ich streckte ihm die Zunge raus, um die Wahrheit des eben Gesagten abzuschwächen.
    Â»Kann ich dich noch was Anspruchsvolleres fragen?«
    Â»Bitte.«
    Er hielt mir die Tür auf, als wir das Café verließen, und der Herbstnebel, der sich vom Meer her ausbreitete, ließ mich frösteln. »Wie kommt es eigentlich, dass ich mich von deiner Schwester fernhalten soll, von dir aber nicht?«, wollte er wissen.
    Schock. Wieder so ein Moment, den ich nicht vorhergesehen hatte. Ȁhm …«
    Â»Ist das auch so ’ne krasse Sache, die du nicht erklären kannst?«
    Die Ironie war mir natürlich nicht entgangen, doch ich nickte und sprang auf diesen Zug auf. »Na ja«, sagte ich, »die Wahrheit ist: June ist eigentlich ein Roboter. Ja, ich weiß«, fuhr ich schnell fort, als er anfing zu lachen. »Wir sagen das bloß nicht jedem, wegen der Vorurteile, denen Roboter in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind, aber es ist wahr. Und manchmal setzt halt ihr Mikrochip aus und dann läuft sie Amok. Echt unangenehm, aber jetzt weißt du es.«
    Julian sah mich an und lachte immer noch. »Erinnerst du dich, wie ich dir gesagt habe, dass du das zweitverrückteste Mädchen bist, das ich kenne?«
    Â»Oh, das vergisst man nicht so leicht.«
    Â»Also, du bist gerade dabei, auf Platz eins aufzusteigen.«
    Â»Spitze«, grinste ich. »Wie schon gesagt, ich hasse es, zu verlieren.«
    Als er mich zu Hause absetzte, öffnete er die Autotür für mich und begleitete mich sogar bis zur Haustür, die Hände tief in den Taschen seines Kapuzenshirts vergraben. »So«, sagte er.
    Â»So«, wiederholte ich und sah zur Haustür. »Vielen Dank für alles. War ein toller Abend.«
    Er kommt problemlos nach Hause und sieht gleich nach seiner Mom, die wie immer auf dem Sofa schläft, weil sie ihm das zweite Zimmer in der Zweiraumwohnung überlassen hat. Dann isst er ein paar »Golden Grahams«-Frühstücksflocken, stellt seine Schüssel in die Spüle, geht in sein Zimmer und schließt die Tür hinter sich. Er lächelt in sich hinein und sieht so glücklich aus, dass ich mich ernstlich frage, warum ich ihn eigentlich an diesem Abend nicht geküsst hab.
    Â»Ja, find ich auch«, sagte er. »Sogar der Film war gut.«
    Â»Jetzt lügst du aber.«
    Er schwieg kurz und sagte dann: »Stimmt.« Wir mussten beide lachen. »Kann ich dich vielleicht am Wochenende anrufen?«
    Er ruft mich morgen um 13.34 Uhr an.
    Â»Klar«, sagte ich. »Wär echt nett.«
    Â»Okay, prima.« Er lächelte wieder und schickte sich an, rückwärts unsere Einfahrt zu verlassen, als ihm noch etwas einfiel. »Oh!«, sagte er. »Eins noch!«
    Ich hatte schon den Schlüssel ins Schloss gesteckt und drehte mich zu ihm um. »Ja?«
    Â»Meine Mutter würde mir einen Tritt in den Hintern verpassen, wenn ich dir das jetzt nicht sage.«
    Ich lächelte. »Okay, und was?«
    Â»Du sahst heute Abend ganz wie du selbst aus.«
    Â»Wie bitte?«, fragte ich. »Ist das jetzt ein Kompliment?«
    Â»Ich will damit nur sagen …« Julian fuhr mit dem Fuß die Betonstufen entlang und war, wie ich sah, ganz leicht rot geworden. »Du hast heute mal richtig fröhlich ausgesehen. So warst du noch nie. Sonst wirkst du immer so misstrauisch, und heute …« Er sah mich an und unsere Blicke verhakten sich wieder zu einem Wettstarren. »Ich fand es einfach schön, mit deinem echten Du zusammen zu sein.«
    Seine Worte trafen mich so heftig, dass ich ihn nur anstarrte, und noch ehe ich auch nur den Mund aufmachen konnte, war er schon am Gehen. Ich stand da, bis sein Auto davongefahren war, und sah ihm hinterher. Als ich schließlich ins Haus kam, war das Licht über dem Herd das einzige Lebenszeichen, und es

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