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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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weißt schon, was ich meine.«
    Er hatte recht, das wusste ich. Fieberhaft suchte ich nach visionären Hinweisen auf ein zweites Date mit Julian, doch er ließ mir keine Zeit dazu, sondern redete weiter.
    Â»Ich mag dich«, sagte er. »Voll direkt, was? Du bist das erste Mädchen, das mir wegen meiner Styropor-Becher und meinem Weißbrotfimmel die Meinung gegeigt hat, und du bist das erste Mädchen, das sich nicht vor mir fürchtet oder mir an den Kopf knallt, dass ich ein abgedrehter Goth-Freak bin, bloß weil ich schwarze Klamotten mag oder was weiß ich. Und ich hab keinen Schimmer, was genau jetzt dein Problem ist, aber es ist mir schnurzpiepegal, dass deine Eltern geschieden sind oder dein Leben krass ist.«
    Â»Das sagst du jetzt.«
    Â»Genau. Das mach ich. Das sag ich jetzt. Und ich würde sogar noch mal einen Film mit dir ansehen.«
    In dem Moment hätte ich es ihm so gern erzählt, aber wie sagt man »Du wirst’s nicht glauben, aber ich hab vorhergesehen, dass wir miteinander schlafen werden. Keine Ahnung wann oder wie, aber der Moment kommt, wenn du dich also einfach gedulden würdest?« Konnte ich natürlich so nicht sagen, was anderes fiel mir aber auch nicht ein. Also schaute ich Julian einfach an und er schaute zurück.
    Â»Ah, du willst das wohl per Wettstarren entscheiden? Auch kein Problem.«
    Ich musste lachen, zwinkerte aber kein bisschen. Er auch nicht und wir hielten unsere Blicke so lange aus, dass mir schon die Augen tränten. »Ha, das verlierst du«, sagte er. »Zweites Date, ich komme.«
    Es war so entspannend, in seine Augen zu sehen, es war, als ob ich mir nie wieder um irgendwas einen Kopf zu machen brauchte, als ob alles ganz einfach glattgehen würde und …«
    Julians Nase kräuselt sich und … ein lautes Niesen.
    Â»Macho«, lachte ich. »Und im Übrigen wirst du gleich verloren haben, mein Freund.«
    Â»Nein, werd ich ni… oh, Schei… HAAATSCHIIIE !«
    Ich quiekte triumphierend, riss die Arme in die Luft und rief »Gewonnen! Gewonnen!« Ein paar Leute drehten sich nach mir um. »Ha! Alle Mann an die Konfettikanonen und her mit dem Orchester!«
    Julian fing an zu lachen, klang aber nicht halb so begeistert wie ich. »Wow«, sagte er. »Das ist wahrscheinlich das erste Mal, dass ein Mädchen so feiert, weil es kein zweites Date mit mir gibt.«
    Ups.
    Betreten ließ ich die Arme sinken. Ich hatte ganz vergessen, dass es ja eigentlich um eine Wette ging, und sah Julian an, der seinen Blick abwendete. »Tut mir leid«, sagte ich. »Ich hasse es eben, zu verlieren, ich hatte total ver…«
    Â»Schon okay.« Er leerte seinen Kaffeebecher. »Wirklich, ist kein …«
    Â»Warte«, sagte ich. »Jetzt warte doch mal.« Ich stützte den Kopf in die Hände und wartete auf etwas, worauf auch immer. Aber wie zum Hohn sah ich nur immer und immer wieder diesen Kuss, und als ich zu Julian aufschaute, starrte er mich an und wartete auf eine Antwort.
    Â»Ich weiß nicht genau, was ich fühle», sagte ich langsam. »Aber ich denke, da ist etwas zwischen uns.« Doch war dieses Etwas irgendwie schlecht? Weshalb tauchte er ständig in der Vision mit June und dem roten Licht und diesem furchtbar bedrohlichen Gefühl auf?
    Â»Es gibt jede Menge Etwasse zwischen haufenweise Leuten«, erwiderte er.
    Â»Weiß ich doch. Aber du musst auch verstehen, dass bei mir gerade einiges los ist.«
    Julian nickte ernst. »Okay.«
    Wieder holte ich tief Luft. »Und meine Schwestern bedeuten mir mehr als alles andere auf der Welt.«
    Â»Das gehört ja zu den Sachen, die ich an dir am meisten mag.«
    Das haute mich irgendwie um. »Ehrlich?«
    Â»Na klar doch. Erinnerst du dich, neulich, wo du mich angeschrien hast, dass ich mich gefälligst von deiner Schwester fernhalten soll? Da hast du ausgesehen wie die Bären in diesen Tierdokus.« Und nach einer kurzen Pause: »Das war schon scharf. Aber echt.«
    Â»Oh, na ja, mit dem Anschreien bin ich wohl ein bisschen aus der Rolle gefallen«, lenkte ich ein. »Aber wenn wir’s langsam angehen könnten, so ganz urgemütlich und ›Achtung, ich bin ’ne Schildkröte‹-mäßig langsam, dann …«
    Â»Dann …?«
    Â»Dann okay, können wir gerne mal wieder was zusammen machen. Aber keine Horrorfilme«, fügte ich eilig hinzu.
    Julian grinste

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