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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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Geräusch durchfuhr den Raum. Anke legte wie entschuldigend eine Hand auf ihren Bauch, verzog den Mund und zuckte mit den Schultern.
    „Ok“, sagte Wolf, „du hast gewonnen, füllen wir ihn ab und dann auf ins Himmelbett.“
    „ Gute Idee, und dort lesen wir endlich die Kladden zu Ende.“
    „ Ich dachte eigentlich an was anderes.“
    Anke zog die Luft ein.
    „Erstens, mit vollem Magen liebt es sich schlecht, und ...“
    „ Dann sollten wir sofort ins Himmelbett“, unterbrach Wolf.
    „ Und zweitens“, neckte Anke und zeigte auf ihren Arm, „bin ich körperlich beeinträchtigt, was mich in meinem leidenschaftlichen Liebesbewegungen behindert.“
    „ I do the work“, ließ Wolf sich nicht beirren.

25
    Wenn du auf offenem Grund unterwegs bist,
    belästige niemanden. Wenn dich jemand belästigt,
    bitte ihn, damit aufzuhören. Wenn er nicht aufhört, vernichte ihn.
    (Satanisches Gesetz)
     
    Cara starrte auf die beiden Babys. Sie lagen nebeneinander auf der Matratze. Mit der Flasche hatten sie ihnen gerade Sedinfant eingeflößt. Ein Beruhigungsmittel, das sie extra in der Apotheke besorgt hatte. Die Babys waren die Brust gewöhnt, und es war nicht einfach für sie gewesen. Noch strampelten beide mit Armen und Beinen. Allmählich aber erlahmten die Bewegungen. Schließlich schlummerten die Babys friedlich. Caras blickte auf den Glasbehälter. Der Säugling darin hatte sich aufgrund der Formaldehydlösung nicht verändert. Sie schauderte, hoffentlich blieben die hier am Leben. Noch einmal konnte sie sich keinen Fehler erlauben. Damit ihr kein weiteres Baby verloren ging, hatte sie hier unten eine kleine Kochstelle eingerichtet, genügend Babynahrung zusammen getragen und alles, was Babys sonst noch so brauchten, war vorhanden.
    Unvermittelt spürte sie ein Kribbeln in ihrem Körper, das Ungeborene, ihr eigenes Baby in ihr klopfte gegen die Bauchdecke. Mit beiden Händen strich darüber, lächelte. Dieses Kind wirst du nicht bekommen. Niemals. Ich biete dir viele andere. Genauso frische, mit gesundem, kräftigen Blut.
    Bisher war ihre ihre Schwangerschaft normal verlaufen, und bisher hatte sich Cara erfolgreich gegen Dr. Baur durchgesetzt, einen Frauenarzt aufzusuchen. Dr. Baur würde ihr bei der Geburt beistehen, aber sie konnte es genauso gut alleine schaffen. In Indien war sie auch ohne jegliche Hilfe gewesen, nein, nicht ganz. Lenia hatte sie ein wenig unterstützt, die Nabelschnur durchgetrennt und ihr das Kind sofort abgenommen. Sie vernahm wieder die Stimme des Gurus, der verkündete, dass sie die Auserkorene Satans sei und durch das frische Blut der Frucht ihres Leibes allen Kraft geben könne. Der Guru lebte nun nicht mehr und Simeon hatte nicht gehalten, was er versprochen hatte. Er herrschte noch grausamer. Aber dieses Kind würde er nicht bekommen. Sie begann zu zittern, sah auf ihren gewölbten Bauch hinunter und spürte seine Gegenwart ganz nah. Mittlerweile befand sich Cara im achten Monat. Vielleicht war sie doch in einem Krankenhaus sicherer. Dort würde er sich ihr nicht so einfach nähern können. Ach Quatsch, dachte sie, sie hatte doch selbst erlebt, wie einfach es war, auf die Entbindungsstation zu gelangen und eines der Babys an sich zu nehmen. Vor ihm würden sie nirgends sicher sein, und deswegen brauchte sie genug von der Ware Blut aus frischem Leben, damit er seine Kraft tanken und Satan zufriedenstellen konnte. Eine Ahnung ergriff sie. Bald würde sie den Gipfel des Höhepunktes erreichen, der sie ein für allemal aus sich selbst herausschleudern würde. Endlich und endgültig hinein in die Erlösung. Diese Voraussicht wühlte sie auf, und sie fieberte regelrecht der erlösenden Begegnung entgegen. Ihre Sinne verfingen sich in den Stimmen, die plötzlich in ihrem Kopf auftauchten und durcheinanderredeten. Eine setzte sich durch und fragte, wie sie so sicher sein könne, dass er wirklich kommen werde und sie erlöst werden würde. Cara quetschte ihren Kopf zwischen ihre Hände und schrie laut: „Er wird kommen! Ich weiß es!“ Danach waren die Stimmen verscheucht und Ruhe in ihrem Kopf. Leon würde bald zurück sein. Cara warf einen letzten Blick auf die schlafenden Babys. Sie hoffte, sie ausreichend bis morgen früh sediert zu haben. Leon hatte morgen früh einen Termin und würde somit zeitig fort sein.
     
    Gleich, nachdem Leon am nächsten Morgen das Haus verlassen hatte, fand Cara sich wieder im Keller ein. Eines der Babys wimmerte vor sich hin, das andere lag leblos daneben.

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