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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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beim Eintritt alle Hoffnung schwinden.
    (Inschrift über Dantes „Höllentor“)
     
    „ Liebling, meine Liebe.“
    Anke hielt die Augen geschlossen, spürte etwas über ihr Gesicht streichen, vernahm eine entfernte Stimme, die Worte sagte, die ihr bekannt vorkamen. Etwas schüttelte sie. Sie fühlte sich benommen, als bestünde ihr Gehirn nur aus feuchter Watte. Ein unangenehmer Geruch lag ihr in der Nase. Nach einem erneuten heftigen Schütteln öffnete sie die Augen und sah in zwei sie anstarrende Gesichter. Ankes Lider waren so schwer, dass sie ihr nach Sekunden wieder zufielen. Sie benötigte längere Zeit, bis sie klarer im Kopf wurde. Wie ein verstörtes Kind rieb sie sich die Augen und gähnte. Es gelang ihr jetzt, sie offen zu halten. Stellte fest, dass sie am Boden auf einer Matratze lag. Eine winzige nackte Birne warf von der Decke schwaches Licht in den Raum. Wolf kniete vor ihr, neben ihm eine junge Frau. Beide sahen sie unverwandt an. Die hochschwangere Frau musste Cara sein, dachte Anke bei sich.
    „Wo sind wir?“, murmelte sie, obwohl sie es längst ahnte.
    „ Anke, Liebes, geht es dir gut?“
    Statt einer Antwort wiederholte sie ihre Frage.
    „In den Fängen des Satans, fürchte ich. Im Vorhof zur Hölle“, erklärte Wolf etwas theatralisch. Er hielt ihr ein Glas mit Wasser hin. Anke nahm ein paar Schlucke. Sie sah sich um. Der Boden des Raumes war bis auf einen winzigen Freiraum mit Matratzen bedeckt. An der Wand ihr gegenüber ein karges Emaillewaschbecken mit nur einem Wasserhahn, der lediglich kaltes Wasser signalisierte. In einer Ecke standen mehrere Flaschen Trinkwasser und ein großer Teller mit Broten. Beim Anblick der Brote kämpfte Anke gegen Übelkeit. Sie atmete tief durch, bis das Gefühl vorüber war.
    „ Ich muss mal.“
    Mit Wolfs Hilfe erhob sie sich und sah sich suchend um. Cara zeigte auf einen grünen Eimer in der Ecke.
    „In dem Gelben daneben ist Wasser, damit kannst du es verdünnen.“
    Verblüfft starrte Anke auf die vermeintliche Toilette. Das also verbreitete diesen unangenehmen Geruch. Ihre Übelkeit meldete sich zurück. Sie torkelte über die Matratzen zur Wand gegenüber. Statt ihr Geschäft zu erledigen, erbrach sie im Emaillewaschbecken.
    „Wir riechen das schon gar nicht mehr“, erklärte Wolf und eilte ihr zur Hilfe, hielt ihr den Kopf. Cara reichte ihr ein Glas Wasser. Anke spülte mehrmals ihren Mund, aber dieser ätzende Geschmack, den der Inhalt ihres Magens beim verkehrten Passieren nach außen hinterließ, wollte nicht weichen. Erschöpft ließ sie sich auf der Matratze neben sich nieder.
    „ Das kann doch alles nicht wahr sein“, murmelte sie.
    Wolf setzte sich neben sie.
    „Nun sind wir dick drin in den Geflechten des Grauens und ich mache mir fast in die Hosen.“
    „ Bitte, bloß keine Moralpredigt, und komm mir ja nicht damit, dass du das ja schon immer gewusst hast“, muckte Anke auf. Der erste Schock war überwunden. Sie spürte langsam ihre Kraft zurückehren. Wie zur Bestätigung warf sie ihren Kopf zurück, stand auf, ging entschlossen zum grünen Eimer und pinkelte ungeniert hinein. Zu ihrer Krafterneuerung gesellte sich Wut. Und neben der Wut kam auch die Angst hoch. Sie saßen in der Falle. Ob diese Brüder sie alle drei opfern wollten? Alles war möglich, aber Anke wollte es sich einfach nicht vorstellen. Eines jedoch war ihr klar. Laufen lassen konnten sie die Brüder auch nicht mehr. Die Frage war, was würde mit ihnen geschehen? Sie sah zu dem grünen Eimer. Ihr war danach, erneut zu erbrechen.
    „ Gibt es nicht mal einen Deckel?“
    Sie hörte Wolf durch die Nase verhalten Luft einziehen.
    „Du bist wieder die Alte, Gott sei Dank. Vielleicht haben wir eine Chance, hier irgendwie raus zu kommen.“
    Cara, die bisher geschwiegen hatte, meldete sich nun zu Wort.
    „Wir haben keine Chance. Er will mein Kind zur Walpurgisnacht, und ich glaube, ihr sollt dabei zusehen. Er will euch quälen und strafen, weil ihr mir geholfen habt.“
    „ Und was passiert nach dem Zusehen?“
    Anke sah Cara lauernd an, gespannt, ob sie das sagte, was sie selbst vermutete.
    „Danach werden sie euch töten, nicht opfern. Dazu seid ihr nicht würdig.“
    „ Huuch!“, entfuhr es Anke. Sie fasste sich an den Kopf. Unwürdig, dem Teufel geopfert zu werden, es wurde immer grotesker. Aber Cara schien fest an so einen Unsinn zu glauben. Anke drehte sich einmal um ihre eigene Achse und betrachtete ihr Gefängnis.
    „ Das sieht aus wie ein unterirdischer

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