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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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Gesichtszügen. Der Revolver lag lässig auf seinem Schoß. „Und dort, das ist Fred, einer unserer Priester.“
    Anke erkannte den Mann, der ihr beim ersten Besuch des Hauses in der Haustür begegnet war. Blitzschnell schaltete sie. Sie waren also insgesamt zu sechs. Drei gegen drei, nein, Cara konnte sie ausschalten. Allerdings verfügte die andere Seite über eine oder möglicherweise mehrere Waffen. Erst jetzt bemerkte sie Essensgeruch in ihre Nase steigen. Anke spürte ihren Magen, aber ein Hungergefühl wollte sich nicht einstellen.
    „ Bitte, nehmen Sie Platz“, forderte Simeon sie mit einer großzügigen Geste auf und zeigte auf den gedeckten Tisch.
    „ Wird das eine Henkersmahlzeit?“, fragte Anke, ohne dass sie es wollte ziemlich sarkastisch.
    Simeon zeigte ein breites, undurchsichtiges Grinsen.
    „Sie sollen nicht hungrig sterben.“
    Anke blickte in seine ozeanblauen Augen. Sie hatte alle Mühe, sich zu maßregeln, denn sie kämpfte gegen das Gefühl, darin zu versinken. Bin ich noch normal, dachte sie erschrocken. Beschämt senkte sie den Blick auf das köstlich dampfende Gericht vor ihr und überlegte fieberhaft, welche Fluchtmöglichkeiten es gab. Das Haus wurde seit dem späten Morgen observiert. Die Apostel Diabolus mussten also vorher hereingekommen sein. Aber wie waren später Wolf und sie selbst hereingelangt? Und wie wollten die Satansbrüder nach ihrer vollbrachten Opfergabe wieder rauskommen, ohne gesehen zu werden? Spätestens in dem Moment würden sie geschnappt werden. Aber dann war es für Cara, Wolf und sie selbst zu spät. In Gedanken ging Anke Seite für Seite durch die Kladden. Versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, wie dort der Zugang zu diesem geheimen Messeraum beschrieben war. Wie hatte es geheißen? Kein Fremder, der die Schwelle der Kellertreppe nahm und sich in einem großen Raum mit vielen Stuhlreihen einfand, würde hinter dem blutroten Samtvorhang vermuten, was er verbarg. Und selbst, wenn er zur Seite gezogen würde, kam nur eine Kinoleinwand hervor.
    Also waren die Bullen heute nicht weiter gekommen als vor Jahren bei ihrer Razzia. Die Gedanken, Wege und Tricks satanistischer Anhänger waren für normal denkende Menschen nicht nachzuvollziehen. Und nun standen die Observer vor dem Haus und warteten, dass sich in diesem etwas ereignete und dabei war hier drinnen das Schwert Diabolus in voller Aktion. Die Polizei würde nicht eingreifen, weil sie nichts davon wussten. Sie waren verloren an den Satan und es war zum verrückt werden. Anke sah von ihrem Teller auf, blickte erneut in Simeons Augen.
    „Sie wissen, dass Sie hier nicht heil rauskommen. Sobald Sie das Haus verlassen, werden Sie verhaftet.“
    Simeon lächelte fast mitleidig.
    „Machen Sie sich keine Sorgen um uns.“
    „ Das tue ich keineswegs, Sie arrogantes, krankes Arschloch“, brauste Anke los. Sie hatte schon Sekunden vorher das Kribbeln in ihrem Körper gespürt, wusste, dass sie an die Grenze der Beherrschung über diesen Irrsinn gestoßen war. Sie fühlte Wolfs entsetzen Blick über ihren Ausbruch auf sich gerichtet. Anke aber gegen ihren Willen mittlerweile tief im Ozean versunken, versuchte, sich freizuschwimmen und Simeon schien das zu spüren. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ließ seine Augen nicht von ihr, als ginge es um einen persönlichen Machtkampf, den er sicher war, zu gewinnen. Aber Anke wollte nicht kampflos sterben, dachte an die Worte des Augustinus: W enn dein letzter Tag dich nicht als Sieger vorfindet, sollte er dich noch als Kämpfer treffen.
    Simeon zog bedrohlich die Augenbrauen zusammen.
    „Sie rote Hexe! Sie werden keinen Artikel mehr über den Satanismus schreiben und unsere heilige Sache in den Schmutz ziehen“, deklamierte er. Das war zu viel für Anke
    „ Heilige Sache! Sie haben sie wirklich nicht mehr alle. Sie sind krank, wahnsinnig!“
    Mit einer unwirschen Handbewegung schob sie den Teller von sich. Die Sahnesauce spritzte auf den Tisch.
    „Und das hier können Sie sich sonst wo hinschieben!“
    Simeon deutete mit dem Kopf eine Bewegung in Richtung Swami an. Der stand auf und gab Anke und Wolf mit dem Revolver einen Hinweis, sich zu erheben. Den Lauf im Rücken marschierten beide wieder in ihr Gefängnis. Dort begegneten sie einer völlig veränderten Cara. Sie wandelte über die Matratzen, als würde sie diese kaum berühren. Immer wieder erhob sie beide Arme gegen die dunkle Bunkerdecke und murmelte unverständliche Worte. Zwischendurch kicherte und

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