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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben Sie... jemanden angetroffen?«
»Es tut mir leid, Anne, aber als wir hinkamen, fanden wir alle tot«, antwortete Lathe, »tot seit
wer weiß wie vielen Monaten.«
Sie holte tief Luft und schluckte sichtlich. »Ich habe Sie wirklich nicht angelogen. Ich hatte
keine Ahnung, wohin sie verschwunden waren. Erst als Reger mir erzählte, dass Sie nach Aegis
unterwegs waren, begann ich nachzudenken. Haben Sie herausbekommen, was sie dort gesucht
haben?«
»Ja und nein. Sie haben eine Droge namens Whiplash erzeugt, aber wir haben nie herausgefunden,
was diese Droge bewirken soll. Sagt Ihnen der Name etwas?«
Ihre Gedanken schienen aus weiter Ferne zurückzukehren. »Eigentlich nicht. Sie haben diese
Bezeichnung manchmal für eine Art vom Himmel gesandtes Mittel gebraucht, das ihnen den Durchbruch
ermöglichen und die Erde von den Ryqril befreien würde. Aber natürlich war alles, was sie taten,
auf diese Befreiung ausgerichtet. Wie... wie sind sie gestorben?«
»Sie wurden durch die Reste des im Krieg verwendeten Gases vergiftet.« Lathe streifte den
Rucksack ab, lehnte sich zurück und schloss die Augen.
Er war müde, müder als er je zuvor gewesen war.
Und ich habe daran gedacht, in den Ruhestand zu treten, dachte er bitter. Die
letzten Blackcollars.
Vielleicht hat Bernhard doch recht gehabt. Vielleicht vergeuden wir unser Leben
tatsächlich für nichts und wieder nichts.
»Ihnen ist doch hoffentlich klar, wie Sie meine Couch zurichten.«
Lathe öffnete die Augen. »Hallo, Reger. Schön, dass Sie noch am Leben sind.«
Reger nahm ihnen gegenüber in einem Stuhl Platz.
»Ja, ich bin damit auch recht zufrieden.«
»Erzählen Sie!«
»Es kam beinahe genauso, wie Jensen es vorhergesagt hatte. Vor zwei Nächten sind fünf durch das
Schlüsselloch hereingekommen.« Er schüttelte bei der Erinnerung den Kopf. »Ich muss sagen, Lathe,
dass ich so etwas überhaupt noch nicht erlebt habe. Als würde man Katzen in einer Schachtel
erschießen. Sie hatten nicht den Funken einer Chance.«
Lathe seufzte. »Wenn Sie erwarten, dass ich darauf stolz bin, dann muss ich Sie enttäuschen.
Blackcollars sollten nicht so sterben.«
»Aber Sie können doch nichts dafür«, wandte Silcox ein. »Schließlich hat Jensen den tödlichen
Spießrutenlauf eingerichtet, und Reger hat Bernhards Leute dorthin gelockt. Sie brauchen deshalb
kein schlechtes Gewissen zu haben.«
»Ein Führer ist dafür verantwortlich, was seine Männer tun«, widersprach Lathe. »Das werden Sie
eines Tages verstehen, vor allem jetzt, seit Sie die Leitung der Fackel innehaben.«
»Ich?« Sie sah ihn erschrocken an.
»Wer sonst? Jemand muss die Organisation wieder aufbauen, und Sie sind der nächstliegende
Kandidat. Aber vielleicht ist es Ihnen ein Trost, dass Sie nicht bei null beginnen müssen, nicht
wahr, Reger?«
Reger kratzte sich am Ohr. »Ich weiß nicht, Lathe. Sie gehen ein verdammt großes Risiko für einen
sehr geringfügigen Gewinn ein. Ich bin in diesem Geschäft, um zu Geld und Macht zu gelangen, und
habe bestimmt nicht vor, aus irgendwelchen edlen Motiven Don Quichotte zu spielen.«
»Und was ist mit der Macht, die frei wird, sobald die Ryqril von der Erde vertrieben sind?«,
fragte Lathe. »Sie befinden sich dann nämlich in einer ausgezeichneten Position, um wenigstens
einen Teil dieser Macht an sich zu reißen.«
»Falls es jemals dazu kommt. Sie brauchen nicht alle alten Argumente wiederholen, ich habe sie
nicht vergessen. Ich sehe nur überhaupt keine Anzeichen dafür, dass die Aliens ihre Koffer
packen.«
»Moment mal!«, mischte sich Silcox ein. »Wenn Sie davon sprechen, dass ich mich Reger und den
Operationen seiner Straßenläuse anschließen soll, können Sie es sofort vergessen. Meine Standards
liegen entschieden höher.«
»Sie können es sich nicht leisten, wählerisch zu sein«, wandte Lathe ein. »Glauben Sie denn, dass
Sie und Kanai alles selbst machen können?«
»Kanai? Wer hat gesagt, dass ich ihn hineinnehmen will?«
»Hören Sie sich das an!«, spottete Reger. »Soll das die Patriotin sein, die uns alle in die
Freiheit führen wird? Man muss ihr eine Ahnentafel vorlegen, bevor man zur Revolution zugelassen
wird.«
Anne funkelte ihn an. »Ich kann unter den Steinen in Ihrem Garten vertrauenswürdigere
Teamkameraden als Sie finden. Ich bin zwar jung und unerfahren, aber ich werde ohne Sie sehr gut
fertig, danke.«
Lathe seufzte. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Anne! Vielleicht ist Regers jetzige

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