Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Pittman ungeduldig. »Kommt schon, der Nachmittag läuft
uns davon. Wenn wir dorthin wollen, dann sollten wir uns auf die Socken machen.«
»Richtig«, stimmte Caine zu. »Starten Sie den Wagen, Pittman, während wir die Ausrüstung über den
Bach schaffen! Fahren Sie dort hinüber, hinter die Büsche, und wir decken ihn dann mit einem
Tarnnetz ab!«
Sie brauchten fünf Minuten dazu. Fünf Minuten später befanden sie sich außer Sichtweite der
Straße und marschierten im Gänsemarsch das Bachbett entlang, das Caine ausgewählt hatte.
Wenn man bedachte, wie das Gelände von der Straße aus gewirkt hatte, kamen sie überraschend
mühelos voran. Der Bach floss sichtlich nur zu bestimmten Perioden und war zurzeit im Begriff,
ganz zu versickern. Das gluckernde Rinnsal war auf beiden Seiten von großen, flachen Steinen
gesäumt, die ein sicheres Vorwärtskommen ermöglichten und zwischen denen es nicht die Grasflecken
gab, in denen vielleicht Überraschungen lauerten. Jenseits des grasbewachsenen Ufers begannen die
hohen, schlanken Fichten, deren abgestorbene untere Zweige stummes Zeugnis von dem unsicheren
Halt ablegten, den die Flora in diesen relativ trockenen Hügeln fand, und Caine dachte mehr als
einmal an die Millionen Menschen, die nur wenige Kilometer entfernt in Denver lebten, und an die
ungeheure Leistung, die erforderlich war, um für eine solche Metropole Wasser herbeizuschaffen.
Der Himmel über ihnen war unglaublich tiefblau. Schön, aber möglicherweise tödlich: Wenn
Aufklärer des Sicherheitsdienstes diesen Zugang zur Basis Aegis überwachten, war die Aussicht von
oben genauso klar.
Doch zumindest während des ersten Kilometers stieß niemand aus dem Himmel herab und feuerte auf
sie. Sie hätten sich genauso gut auf einem vollkommen unerforschten Planeten befinden
können.
Nach diesem Kilometer erreichten sie das eiserne Tor, das das Bachbett abriegelte.
»Jetzt wissen wir jedenfalls, wie sie sich zu Besuchern stellen«, meinte Colvin, während Caine
und Alamzad das verrostete Metall untersuchten.
»Ich glaube nicht, dass das vom Sicherheitsdienst stammt.« Alamzad berührte vorsichtig den
Maschendraht. »Es sieht ganz schön alt aus und ist nicht instand gehalten worden. Ich finde auch
keine Sensoren.«
Caine sah zu den Hängen hinüber, die zum Bachbett hinunterführten.
»Und an das Tor schließt auch nur ein einfacher Stacheldrahtzaun an. Wahrscheinlich die alte
Grenze eines Besitzes, und der Zaun sollte Wanderer abhalten. Er könnte sogar aus der Zeit vor
dem Krieg stammen.«
»So alt ist er nicht«, widersprach Alamzad. »Höchstens zehn bis zwanzig Jahre.«
Das bedeutete, dass unter Umständen noch jemand in diesem Gebiet lebte. Caine sah sich rasch um
und fragte sich etwas beklommen, ob sie vielleicht beobachtet wurden. »Wenn uns jemand zur Rede
stellt, sind wir Wanderer, die einen Nachmittagsspaziergang unternehmen«, wies er die anderen an.
»Lassen Sie Ihre Hemden die ganze Zeit über geschlossen, damit man den Flexarmor nicht sieht, und
verstecken Sie auch alle Waffen, wenn Sie sie nicht unbedingt brauchen. Verstanden?«
Zustimmendes Gemurmel antwortete ihm.
»Klettern wir hinüber?« Colvin zeigte auf das Tor.
»Wir gehen ein Stück den Hang hinauf und klettern über den Zaun«, erwiderte Caine. »Es ist
ohnehin Zeit, dass wir querfeldein gehen, und das Bachbett gefällt mir plötzlich überhaupt nicht
mehr.« Er warf einen Blick zum blauen Himmel hinauf.
Es war keineswegs so einfach, wie es ausgesehen hatte. Die Hänge neben dem Bach bestanden
größtenteils aus lockerer Erde und noch lockereren Steinen, und der Aufstieg erwies sich als
mühsam und geräuschvoll. Die verstreuten Bäume waren mehr ein Hindernis als eine Hilfe, und
Alamzad entging nur knapp einem bösen Sturz, als er Halt suchend nach einem der abgestorbenen
unteren Äste griff und dieser abbrach.
Doch sie hatten wieder Glück und schafften es ohne Verletzungen und - soweit sie es feststellen
konnten - ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Caine hoffte, dass ihre Glückssträhne anhalten würde;
er hatte selten so unwegsames Gelände mit so wenig Deckung gesehen. Falls es zu einem Kampf kam,
würde ihr verborgener Flexarmor beinahe buchstäblich ihr gesamter Schutz sein.
Sie stiegen weiter hinauf. Zum Glück wurden nach dem ersten Kamm die Hänge sanfter und die Gefahr
eines Sturzes geringer. Caine stellte bald fest, dass die seiner Karte überlagerten Umrisslinien
nicht wörtlich genommen

Weitere Kostenlose Bücher