Die Badlands 1
muss unbedingt vermieden werden, dass sie in die falschen Hände fallen.«
»Wenn die Subroutine keine Daten über die Plasma-Waffe enthält, so verspreche ich Ihnen, die Informationen intakt zu lassen und nicht zu kopieren.«
Teral neigte den Kopf ein wenig zur Seite und maß ihn mit einem abschätzenden Blick. »Die Subroutine enthält Kontaktdaten, die das Romulanische Reich betreffen und sich im Lauf eines ganzen Lebens angesammelt haben. Starfleet würde sich sehr über solche Informationen freuen. Vielleicht belügen Sie mich.«
Spock versuchte, ein Gefühl von Déjà-vu zu verdrängen.
Auch die andere romulanische Kommandantin hatte ihn gefragt, ob er sie belog. Bei jener Gelegenheit hatte Spock ihr versichert, die Wahrheit zu sagen.
Diesmal sagte er: »Sie brauchen mir nicht zu glauben, Commander Teral. Ihr Handeln wird Beweis für Schuld oder Unschuld sein.«
Teral zögerte einige Sekunden, drehte sich dann um und griff nach einem elektronischen Datenblock. »Hier ist der Zugangscode. Wie Sie so logisch feststellten: Mir bleibt keine Wahl.«
Sie gab sowohl den Code als auch die richtige Sequenz für das Öffnen des Datensiegels an. Bevor die Romulanerin Spock den Handcomputer reichte, sagte sie: »Mr. Spock, jetzt sind Sie persönlich für meine Dateien verantwortlich.«
Der Vulkanier nickte kurz und trat zur Tür. Sicherheitschefin Kelley gab ihr starre Haltung auf, um den Ersten Offizier nach draußen zu begleiten.
»Und noch etwas, Mr. Spock…«, sagte Teral. »Wenn Sie zu dem Schluss gelangen, dass ich nicht über die Informationen verfüge, nach denen Sie suchen… Bitte teilen Sie dem Captain mit, dass ich ihn gern sprechen würde.«
Eine ganze Weile später deaktivierte Spock das Display, auf dem er sich die Daten der Subroutine angesehen hatte. Er saß im Pilotensessel der Barataria und presste die Fingerspitzen aneinander, als er über seine Entdeckungen nachdachte.
Die Informationen waren genau so beschaffen, wie Teral sie beschrieben hatte: Kontaktdaten, Namen, Orte, Computercodes, Treffpunkte, Kennworte. Es handelte sich um sehr detaillierte und bestens organisierte Angaben, die tatsächlich das Ergebnis von vielen Jahren Schmuggeltätigkeit zu sein schienen. Spock fragte sich, was diese bemerkenswerte Frau hätte erreichen können, wenn ihr Leben in anderen, legaleren Bahnen verlaufen wäre.
Teral verfügte über Kontakte zum Romulanischen Senat und selbst zur Prätoriatsverwaltung auf Romulus. Spock hielt es sogar für möglich, dass sie mit der romulanischen Elite blutsverwandt war. Das mochte ihr hoheitsvolles Auftreten erklären.
Die übrigen Kontakte in den Dateien deuteten darauf hin, dass Teral weit herumgekommen war. Spock hatte noch nie zuvor von Orten wie Ferenginar und Bajor gehört.
Die Informationen zeichneten das Bild einer Frau, die mit einem schnellen Schiff unterwegs war, um hochrangigen Personen mit besonderen Ansprüchen zu Diensten zu sein. Ein Eintrag in der Rubrik »Vorlieben« betraf eine reife Orionerin mit blaugrüner und nicht der üblichen olivgrünen Haut. Bei einem anderen ging es um die halbjährliche Lieferung eines halben Kopec delawianischer Schokolade. Ein anderer Artikel, der sich recht großer Nachfrage erfreute, war ein invertiertes Fluss-Spektrometer. Offenbar hatte sich Teral auf schwer zu beschaffene Dinge spezialisiert. Manche davon waren legal, sowohl in der Föderation als auch im Romulanischen Reich, doch mehr als die Hälfte musste als Konterbande klassifiziert werden.
Spock führte zusätzliche Untersuchungen in Bezug auf die Subroutine und auch die anderen Programmmodule durch, zwischen denen sie versteckt war, hielt dabei nach weiteren verborgenen Informationen und Subsubroutinen Ausschau.
Doch er fand nichts.
Anschließend nahm er einen Download seines Berichts vor, der zum größten Teil aus negativen Ergebnissen der verschiedenen Überprüfungen in Hinsicht auf die Barataria bestand. Das romulanische Bier war die einzige Schmuggelware an Bord. Wie versprochen verzichtete Spock darauf, die Daten der Subroutine seinem Bericht hinzuzufügen, denn im Zusammenhang mit ihrer primären Mission blieben sie belanglos.
Spock ging zur Brücke der Enterprise, denn er wusste, dass Captain Kirk dort auf seinen Bericht wartete.
Er spürte die Blicke aller Brückenoffiziere, als er sich dem Kommandosessel näherte. Der Wandschirm zeigte den klingonischen Schlachtkreuzer, der seinen Traktorstrahl gerade auf ein Trümmerstück richtete, das
Weitere Kostenlose Bücher