Die Badlands 1
eine Braue. »Darf ich Sie daran erinnern, dass ich derzeit das Kommando über die Enterprise habe?«
»Darf ich Sie daran erinnern, dass Sie zur Hälfte Mensch sind?« McCoy bereitete einen Injektor vor. »Das hier sollte für den Anfang genügen, bis ich Ihr Gewebe gründlich untersucht und mit der Zellregenerierung begonnen habe.«
»Das muss warten, Doktor.«
McCoy brummte etwas Unverständliches, aber Spock setzte die begonnene Sondierung fort. Er hielt nach Subraum-Störungen Ausschau, erhöhte die Reichweite der Sondierungssignale auf zwei Parsec und analysierte die ermittelten Daten. Es fiel ihm nicht weiter schwer, die physischen Auswirkungen der Strahlenkrankheit aus der bewussten Wahrnehmung zu verbannen.
»Sie bleiben von allen Störungen unbetroffen, nicht wahr, Spock?«, fragte McCoy. »Sie arbeiten einfach weiter, obgleich die Strahlung Ihr Körpergewebe zersetzt und überall an Bord wichtige Systeme ausfallen. Meine Güte, Sie sind kalt wie ein Fisch!«
Spock richtete einen kurzen Blick auf den Arzt. »Danke, Doktor. Ich glaube, das war ein Kompliment.«
McCoy hob verärgert die Hände und ließ sie dann wieder sinken. Spock hatte diese Geste schon so oft gesehen, dass er sie ignorierte.
»Als Bordarzt dieses Schiffes verordne ich Ihnen Ruhe«, sagte McCoy.
»Zur Kenntnis genommen.« Spock sah wieder in den Sichtschlitz des Scanners. »Sie können gehen, Doktor.«
X.
Zuerst wusste Kirk nicht, wo er sich befand, und dann fiel es ihm ein. Die Krankenstation. Man hatte ihn zur Krankenstation gebracht, nachdem er im Wartungsbereich des Shuttle-Hangars vor Commander Teral fast in Ohnmacht gefallen war. Er blickte aufs Chronometer und stellte fest, dass sein Zusammenbruch inzwischen einige Stunden zurücklag. Sein Körper schmerzte so sehr, als sei er tagelang gelaufen.
»Ich verliere ihn!«, rief McCoy und beugte sich über die Diagnoseliege neben der Kirks.
Der Captain stemmte sich hoch. Dr. McCoy und Schwester Chapel behandelten Spezialist Calloway. Die Bio-Indikatoren wiesen darauf hin, dass das Herz viel zu schnell schlug, und auch die anderen Anzeigen befanden sich weit außerhalb des normalen Bereichs.
»Geben Sie mir fünfzehn Kubikzentimeter Tricortizin«, sagte McCoy.
Chapel eilte mit einem geladenen Injektor herbei. »Fünfzehn Kubikzentimeter, Doktor.«
»Er verkrampft sich erneut!«, entfuhr es McCoy und versuchte, Calloway auf der Liege zu halten.
Kirk schwang die Beine über den Rand des Bettes. Mit zwei Schritten erreichte er die andere Liege und stützte sich an ihr ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
McCoy achtete kaum auf ihn und setzte seine Bemühungen fort, Calloway am Leben zu erhalten. Doch wenige Sekunden später wurde aus dem schnellen Piepen des Herzschlags ein gleichmäßiges Summen.
McCoy hob die Hände und sah auf Calloway hinab. »Er ist tot, Jim.«
Auch Kirks Blick galt der erschlafften Gestalt. Seit mehr als drei Jahren gehörte Calloway zur Crew. Kirk hatte ihn selbst zum Spezialisten befördert. Er war ein hervorragender Physiker gewesen.
Schwester Chapel deaktivierte den Diagnose-Monitor, und das Summen verklang.
McCoy schüttelte langsam den Kopf. »Er hat zwei Strahlendosen absorbiert, Jim. Ich konnte ihm nicht helfen.
Sein Blutkreislauf war irreparabel geschädigt.«
»Ich weiß, dass du dir alle Mühe gegeben hast, Pille«, erwiderte Kirk leise. »Wie viele sind krank?«
»Vierundsechzig, Jim. Niemand hat es so schlimm erwischt wie Calloway, aber wenn die Strahlung noch einmal zuschlägt… Dann droht vielen Besatzungsmitgliedern der Tod.«
Ein solches Ende ist ohne Würde, dachte Kirk, als zwei Medo-Techniker Calloways Leiche auf eine Antigrav-Bahre legten, um ihn zur Leichenkammer zu bringen. Der Captain stellte sich vor, wie er in ein oder zwei Tagen eine kurze Ansprache hielt, bevor der Tote dem All übergeben wurde.
Calloways Freunde würden bei der Zeremonie zugegen sein, um ihm die letzte Ehre zu erweisen – wenn sie bis dahin nicht erkrankt waren.
»Du solltest dich hinlegen«, sagte McCoy. »Inzwischen hat sich dein Zustand stabilisiert, und deshalb können wir dich in deinem Quartier unterbringen. Die Diagnoseliegen brauchen wir für jene Patienten, die noch keine Knochenmarkinfusion erhalten haben.«
»Ich sollte zur Brücke«, entgegnete Kirk und stützte sich noch immer an der Liege ab.
»Spock hat alles unter Kontrolle«, sagte McCoy scharf. »Die Klingonen verfügen wieder über Impulskraft, aber ihre Schilde sind
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