Die Badlands 2
lachte.
»Ja, was in der Art«, erwiderte Paris und dachte daran, dass sie der Wahrheit vermutlich näher kam als sie ahnte. Man behandelte ihn wie einen Piranha.
Stadi zögerte. »Nun, was halten Sie davon, wenn wir uns nach dem Essen treffen? Dann könnte ich Ihnen die Simulation zeigen.«
Paris nickte, gab sich aber keinen großen Hoffnungen hin, als Stadi den Speisesaal betrat. Plötzlich kam er sich wie ein Narr vor. Warum stand er hier herum und blies Trübsal?
Er unterdrückte ein Seufzen, spitzte stattdessen die Lippen und pfiff vor sich hin, als er zum Turbolift ging.
Die Tür öffnete sich, und Captain Janeway verließ die Transportkapsel. »Freut mich, dass Sie sich über Ihren neuen Aufgabenbereich freuen, Mr. Paris«, sagte sie und betrat ebenfalls den Speisesaal.
Fröhliche Stimmen erklangen aus dem Raum, die Stimmen von Besatzungsmitgliedern, die sich besser kennen lernten und auf bevorstehende Abenteuer freuten.
Neuer Kummer erfasste Paris, und er pfiff nicht mehr, als er den Turbolift betrat und zu seinem Quartier zurückkehrte.
Stadi wollte nicht ständig das Leid von Tom Paris fühlen. Um sich zu schützen, musste sie ihr Bewusstsein vor seinen emotionalen Emanationen abschirmen. Vor langer Zeit hatte man sie auf Betazed gelehrt, dass gewisse Personen ihren Schmerz brauchten, damit sie auf eine Weise handelten, die besser für sie war.
Tom Paris musste noch eine Menge lernen, und Stadi war Pilotin, keine Counselor. Es gehörte nicht zu ihren Aufgaben, ihm zu helfen. Trotzdem fühlte sie sich ein wenig schuldig, weil sie ihn allein im Korridor zurückgelassen hatte.
Sie rief sich selbst zur Ordnung. Sie durfte nicht ihre ganze Zeit damit vergeuden, sich über Paris Sorgen zu machen.
Wichtiger war es, den Rest der Crew kennen zu lernen. Stadi hatte sich bereits an Bord der Voyager befunden, als diese mit einer minimalen Besatzung das Dock von Utopia Planetia verließ. Anschließend war sie einige Tage unterwegs gewesen, um Paris von der Starbase 41 abzuholen. Jetzt ging es ihr darum, einen Eindruck von den Neuankömmlingen zu gewinnen.
Als sie sich mit einer großen Schüssel kohlanesischem Eintopf vom Replikator abwandte, winkte Rollins ihr zu. Stadi hatte ihr Selbst so gut wie möglich abgeschirmt, doch angesichts der allgemeinen Aufregung an Bord fiel es ihr schwer, emotionale Distanz zu wahren.
»Janeway hat gerade ihr Einverständnis gegeben«, sagte Rollins. »Heute Abend veranstaltet Cavit in seinem Quartier eine Party für die Führungsoffiziere.«
»Ausgezeichnet«, erwiderte Stadi. »Ich habe ihm etwas von Starbase 41 mitgebracht. Er meinte, es sei eine Aufzeichnung des ktarianischen Glockenkonzerts, das in der Starbase aufgeführt wurde. Vielleicht können wir es uns anhören.«
Kim sah auf. »Sie interessieren sich für ktarianische Musik?
Meine Verlobte findet sie wundervoll.«
Stadi und Rollins wechselten einen amüsierten Blick. »Sie sind verlobt?«
»Ja.« Kim schien verlegen zu sein und versuchte, lässig zu klingen. »Möchten Sie ein Holo-Bild von ihr sehen?«
Stadi lächelte unwillkürlich. »Warum nicht?«
Kim holte eine kleine Datenscheibe hervor. Stadi hielt es für süß, dass er ein Bild seiner Verlobten bei sich trug.
»Sie heißt Libby«, sagte Kim.
Er legte die Scheibe auf den Tisch und betätigte ein kleines Schaltelement. Das dreidimensionale Bild einer schlanken jungen Frau erschien. Sie hatte langes, lockiges schwarzes Haar und ein ausdrucksvolles, intelligentes Gesicht. Ihre Lippen waren so rot wie das Kleid, das sie trug, und sie wirkte ultramodern, wie viele Frauen Anfang zwanzig. Stadi fühlte sich plötzlich eine Million Jahre alt.
»Hübsch«, kommentierte Rollins. »Sie sieht ungefähr so aus wie Stadi vor zehn Jahren.«
»Herzlichen Dank«, erwiderte die Betazoidin trocken. »Sie ist sehr schön, Kim. Sie können von Glück sagen.«
»Äh, ja«, sagte der junge Fähnrich verwirrt.
Stadi spürte, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte. Sicher bemerkte auch er ihre Ähnlichkeit mit seiner Verlobten.
Und wenn schon, dachte sie. Selbst wenn er sich in sie verknallte – bestimmt kam er darüber hinweg. Rollins war wenigstens erfahren genug, um einen gelegentlichen Flirt nicht allzu ernst zu nehmen.
Sie aß den Eintopf und plauderte dabei mit den beiden Männern. Kim war so schüchtern, dass er Stadi immer nur dann ansah, wenn ihr Blick nicht ihm galt. Nach einer Weile schenkte die Betazoidin ihren mentalen Barrieren keine so große
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