Die Badlands 2
diesem Raumbereich gesichtet wurde. Es heißt Selva. «
Gul Evek drehte sich abrupt um und kam mit einigen raschen Schritten näher. Dicht vor Janeway blieb er stehen. »Die Selva !
Was wissen Sie über jenes Schiff?«
Seine plötzliche Aggressivität besorgte Janeway so sehr, dass sie innerlich Vorbereitungen dafür traf, sich zu verteidigen.
»Es handelte sich um einen Maquis-Raider, der in diesem Sektor aktiv wurde.« Sie hielt Eveks Blick stand und wich nicht zurück. Auf keinen Fall wollte sie zugeben, das sich ein Starfleet-Spion an Bord der Selva befand, noch dazu ihr eigener Sicherheitsoffizier. »Offenbar kennen Sie das Schiff.«
»Ob ich es kenne?«, entfuhr es Evek bitter. »Haben Sie davon gehört, dass Opek Nor vor einigen Wochen zerstört wurde?«
»Ja«, räumte Janeway ein. Entsprechende Berichte waren ihr durch die üblichen Kanäle übermittelt worden. »Der Maquis übernahm die Verantwortung dafür.«
»Die Selva vernichtete Opek Nor.«
Janeway erstarrte. Sie hatte keine Verbindung zwischen dem Schiff und der Vernichtung der Raumstation hergestellt, weil sie die Informationen über Opek Nor erst bekam, als Tuvoks Rückkehr längst überfällig geworden war. »Was ist mit der Selva passiert?«
»Sie wurde zerstört«, knurrte Evek. »Wir verfolgten sie in den Bereich der Plasmastürme.«
Janeway zwang sich, an Ort und Stelle zu verharren. Der Gul verhielt sich ausgesprochen irrational.
Evek wandte sich ab, sodass sie nicht mehr sein Gesicht sehen konnte. »Die Vetar fiel fast einer Plasma-Entladung zum Opfer«, sagte er schließlich. »Tagelang haben wir nach dem Raider gesucht, ohne eine Spur von ihm zu finden. Bestimmt wurde er vernichtet.«
Daraufhin fühlte sich Janeway etwas besser. Evek hatte die angebliche Zerstörung der Selva nicht beobachtet. Vielleicht war es gar nicht dazu gekommen. »Nun, wir würden gern selbst Ermittlungen anstellen und wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns die letzten Koordinaten des Raiders nennen könnten.«
Offenbar hörte der Gul die Skepsis in Janeways Stimme. »Ich habe eine Kontaktperson beim Maquis, die mir mitteilte, die Selva sei nicht zu ihrer Basis zurückgekehrt. Ihre Crew gilt bei den übrigen Maquisarden als tot.«
Janeway spürte einen Schmerz tief in ihrem Innern, als sie an Tuvok dachte. War er mit der Selva in den Tod geflogen?
»Trotzdem wüssten wir es zu schätzen, wenn Sie uns die Koordinaten geben«, beharrte sie.
»Mit diesem Schiff können Sie nicht in die Plasmastürme fliegen«, sagte Evek. »Es ist zu groß.«
»Die Voyager wurde für den Flug durch die Plasmastürme konzipiert«, erwiderte Janeway.
Die Augen des Guls wurden größer, als er daran dachte, welche Möglichkeiten sich dadurch ergaben. »Sie haben wirklich vor, den Maquis aufzuspüren, nicht wahr?«
»Das ist meine Mission«, bestätigte Janeway. »Ich werde alles versuchen, um die Selva zu finden.«
»Dann gebe ich Ihnen die Koordinaten«, sagte Evek.
»Gut.« Janeway ging zur Tür, zögerte dann und drehte sich noch einmal um. »Oh, und wenn Sie uns Ihre Sensordaten über die Subraum-Schockwelle überlassen könnten… Das wäre uns eine große Hilfe. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Badlands-Anomalie weitere Raumschiffe zerstört.«
»Da haben Sie völlig Recht. Sie bekommen die Daten.« Evek klang geistesabwesend, er schien an den Maquis zu denken.
»Auch die Selva bekam es mit einer solchen Schockwelle zu tun, bevor sie Opek Nor angriff.«
»Tatsächlich?« Janeway hätte fast gefragt, woher er das wusste, aber sie kannte die Antwort bereits. Die Informationen stammten vermutlich von seinen »Kontaktpersonen« beim Maquis. »Auch darüber könnten wir Daten gebrauchen.«
»Ich habe die entsprechenden Speichermodule dabei.« Gul Evek klopfte auf die Tasche, deren Riemen er sich über die Schulter geschlungen hatte. »Ich übermittle Ihnen die Daten.«
»Danke. Wie ich schon sagte: Ihre Offiziere dürfen sich frei in den Bereichen bewegen, die keinen Zugangsbeschränkungen unterliegen. Übrigens sind auch die Führungsoffiziere der Vetar auf diesem Deck untergebracht.«
Evek nickte und wirkte jetzt apathisch. Er schien nur noch darauf zu warten, dass Janeway ging.
»Wenn Sie etwas brauchen…«, sagte sie. »Sie können sich jederzeit mit mir in Verbindung setzen.«
Er gab keine Antwort. Als sich die Tür hinter Janeway schloss, dachte sie über seinen Gesichtsausdruck nach.
Angesichts von Erschöpfung und Schmerz schien er sich kaum
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