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Die Badlands 2

Die Badlands 2

Titel: Die Badlands 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wright
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mehr konzentrieren zu können. Sie ahnte seinen Kummer und hoffte inständig, dass sie nie ihr Schiff evakuieren musste.
    Gul Evek wusste nicht, wie lange er schon in der Mitte des Raums stand, der sich so sehr von seinem Quartier an Bord der Vetar unterschied. Alles war jetzt anders.
    Schließlich setzte er sich, die Tasche mit den isolinearen Speichermodulen auf den Knien. Noch immer rief die Pflicht: Er musste die Informationen für Captain Janeway kopieren und transferieren. Ihre Entschlossenheit überzeugte ihn davon, dass sie die Mission fortsetzen würde. Es war ihr Sicherheitsoffizier Tuvok, der an Bord der Selva für sie spionierte. Es gab also allen Grund für sie, nach dem Schiff zu suchen. Und sobald sie es gefunden hatte, erwartete die Maquisarden an Bord ein Prozess.
    Methodisch ging er die Logbucheinträge der vergangenen Wochen durch und kopierte Passagen, die die Selva betrafen.
    Einige Sekunden lang spielte er mit dem Gedanken, Seskas Identität als cardassianische Spionin preiszugeben, aber das ließ seine Ausbildung nicht zu. Bei medizinischen Untersuchungen würde Starfleet ohnehin bald herausfinden, dass Seska keine Bajoranerin war, sondern Cardassianerin.
    Und dann bekam sie vielleicht die verdiente Strafe. Sie hatte viele Leben ruiniert, darunter auch seins.
    Er übertrug die Daten in einen isolinearen Chip und transferierte sie anschließend durchs Computersystem der Voyager.
    Anschließend bat er um Erlaubnis, dem
    Zentralkommando seinen Bericht zu übermitteln. Janeway zögerte nicht, ihre Genehmigung zu erteilen.
    Steif und voller Unbehagen schilderte Gul Evek die Evakuierung der Vetar. Als Dichter war er daran gewöhnt, seine Worte sorgfältig auszuwählen, und an dieser Angewohnheit hielt er fest. Aber diesmal konnte er nicht von Ruhm und Sieg berichten.
    Evek sendete den Bericht, zusammen mit den Daten, die er für Captain Janeway kopiert hatte. Er gab keine Informationen weiter, die der Geheimhaltung unterlagen, und er wollte deutlich darauf hinweisen, nicht gegen das militärische Protokoll verstoßen zu haben.
    Nach der Übermittlung des Berichts vergewisserte er sich, dass in der Tasche mit den Speichermodulen Ordnung herrschte – er wollte sie dem Ersten Offizier Belak bringen.
    Bei der Überprüfung entdeckte er einen kleinen Stab, der eine persönliche, für ihn bestimmte Nachricht enthielt.
    Sie war eingetroffen, kurz bevor die Subraum-Schockwelle das Schiff getroffen hatte, und sie stammte von Lycoris. Die gespeicherten Worte und Bilder hatten Evek einen schweren Schlag versetzt, und irgendetwas in ihm brachte sie mit der Schockwelle in Verbindung, die den endgültigen Schlussstrich unter sein Leben zog. In Eveks Empfinden bildeten beide Katastrophen eine Einheit.
    Er schob das Speichermodul ins Lesegerät des Computerterminals. Es piepte mehrmals. Dann war das Software-Interface installiert, und Lycoris erschien auf dem Monitor.
    Als er sich die Nachricht jetzt zum zweiten Mal ansah, bemerkte er vor allem die kleinen Dinge. Lycoris saß auf einer dekorativen Bank, und ihr perfekt drapiertes Gewand reichte von der einen Schulter zum Knie. Das Dunkelgrün der Wand hinter ihr passte gut zu ihrem grünen Teint. Evek beugte sich vor und sah das sorgfältig aufgetragene Make-up, das ihre Züge noch verführerischer wirken ließ.
    Lycoris präsentierte sich in ihrer ganzen Schönheit, um ihre Botschaft zu übermitteln: »Ich kann nicht länger auf diese Weise leben, Aman Evek. Schande kam über uns. Auf Cardassia Prime ist man noch immer wegen der Zerstörung von Opek Nor entrüstet. Ich kann meine Ehre nicht so bewahren wie du, und deshalb muss ich mich auf andere Weise schützen.« Sie blickte direkt in den Aufzeichnungssensor, und Evek beobachtete, wie sich ihre Lippen bewegten. »Ich habe die Scheidung eingereicht.«
    Lycoris fuhr fort, indem sie Besitztümer und Vermögenswerte nannte, auf die sie Anspruch erhob, aber Evek hörte gar nicht hin. Er sah, wie sie die Hand drehte, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, wie sich der Kopf ein wenig nach hinten neigte – eine anmutige Bewegung, hinter der bewusste Absicht steckte… Eine harte, kalte Frau, die ein jahrzehntelanges gemeinsames Leben beendete. Und welch ein prächtiges Leben es gewesen war!
    »Ich wollte bis zu deiner Rückkehr warten.« Lycoris zögerte, und Evek wusste, was ihr jetzt durch den Kopf ging. Sie hielt es für wahrscheinlich, dass er sofort verhaftet und für seine Verbrechen verurteilt wurde. Sie

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