Die baeuerliche Naturapotheke
sofort von der heißen Kochplatte nehmen und die Mischung einen Tag lang stehen lassen.
Wieder erwärmen, abseihen, in kleine Salbendosen füllen, beschriften und dunkel stellen. Der Balsam hält sich etwa ein Jahr.
Ringelblumenöl
In eine saubere Flasche frische Ringelblumen-Blütenblätter füllen. Kaltgepresstes Olivenöl darübergießen. Alle Blüten müssen vom Öl bedeckt sein. Die Flasche auf eine sonnige Fensterbank stellen und täglich einmal kräftig schütteln. Nach etwa4Wochen ist der goldgelbe Blütenauszug fertig. Das Öl abfiltern und gut verschlossen dunkel aufbewahren. Das Ringelblumenöl besitzt ähnliche Eigenschaftenwie die Ringelblumensalbe.
Rose – Königin der Düfte (Rosa gallica)
Rose – Königin der Düfte (Rosa gallica)
Schönhe i t, Duft und Harmon i e ze i chnen die Rose aus, gleichsam ein Synonym für Ruhe, Entspannung und Ausgeglichenheit für Körper und Geist. Die Essigrose ( Rosa gallica ) ist die Urmutter vieler alter Rosenarten. Sie stammt ursprünglich aus dem Orient, und aus ihr wird heute noch das kostbare Rosenöl destilliert. Der duftende Essigrosenstrauch gehörte jahrhundertelang in jeden Bauerngarten, blüht allerdings nur einmal im Jahr im Juni. Das mag wohl manchem zu wenig gewesen sein, deshalb ist man vielfach auf neue Hybridsorten umgestiegen, die zwar den ganzen Sommer über blühen, häufig aber den Duft eingebüßt haben.
Für Küche und Hausapotheke eignen sich die alten Duftrosen am besten. Neben der roten Rosa gallica sollte hier noch die rosafarbene Rosa x centifolia oder R. x damascena erwähnt werden. Alternativ ist auch die Kartoffelrose ( Rosa rugosa ) mit ihrem feinen, aromatischen Duft empfehlenswert; sie blüht von Juni bis August/September und liefert außerdem fast zeitgleich auch sehr große Hagebutten. Die duftarmen Blüten der wild wachsenden Hundsrose ( Rosa canina ) eignen sich nicht zur Verwendung in der Hausapotheke, dafür sind aber ihre Früchte (Hagebutten) im Herbst wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts besonders wertvoll.
Inhaltsstoffe
Rosenblüten enthalten ätherische Öle, Gerbstoffe, Duftstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide (Antocyane) und Vitamine.
Wissenswertes
Karl der Große (742-814) hat in seiner Landverordnung den Anbau der Essigrose befohlen. Sie wurde als Heilpflanze in Klostergärten, Burggärten und später in Bauerngärten heimisch. Die Rose spielte eine bedeutende Rolle in der Religion, Heilkunst, Schönheitspflege und Küche. Als „Königin der Blumen" wird sie noch immer bezeichnet, und schon bei den alten Ägyptern war sie das Symbol der Liebe.
Rosa gallica – die Essigrose (© P. Pretscher)
Rosa rugosa – eine Wildrose mit Gartentauglichkeit (© P. Pretscher)
Wirkung und Verwendung
Die Inhaltsstoffe von Rosen wirken kühlend, heilend, stärkend und beleben die Haut. Ärzte im Mittelalter schätzten ihre adstringierende Wirkung und setzten sie auch zur Kräftigung bei allgemeinem Schwächezustand ein.
Apotheker verwendeten die Rose (daher der Name „Apotheker-Rose") zur Herstellung von Rosenöl, Rosenwasser, Rosenessig, Salben und Tees. Blütenauszüge wurden zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich verwendet, ebenso zur Behandlung schlecht heilender Wunden. Der Tee der Essigrose galt als gutes Mittel gegen Durchfall.
Rosenblüten eignen sich nicht nur als Hausmittel, aus ihnen kann man auch kulinarische Köstlichkeiten zubereiten und so auf wunderbare Weise über den
Gaumen Aromen und Wirkstoffe zu sich nehmen.
Ernte
Möchte man Blüten und Hagebutten ernten, dürfen die Rosen nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt sein. Die voll erblühten Rosenblüten werden bei sonnigem Wetter vormittags, sobald der Tau abgetrocknet ist, abgeschnitten, dann ist der Duft am intensivsten. Die Blüten dürfen nicht gewaschen werden, man kontrolliert sie aber sorgfältig auf Ungeziefer. Anschließend die Blütenblätter vom Blütenboden abzupfen. Der helle, bittere Stielansatz am unteren Teil der Blütenblätter wird abgeschnitten. Rosenblütenblätter trocknet man an einem schattigen Ort. Am besten einen Holzrahmen oder eine alte Schublade mit Mullwindeln oder Stoff bespannen und die Blätter locker auflegen. Nach dem Trocknen in saubere Dosen behalten sie langeihren Duft.
Rosen eignen sich nicht nur zur Dekoration, sondern auch zur Herstellung von Likören. (© I. Parusel)
Für die Hausapotheke
Rosenblütentee
Zutaten:
10 g getrocknete Blütenblätter von roten Duftrosen
1/2 l
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