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Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Titel: Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Privatnetz. Das sind erstklassige Antennen von Hughes Network Systems.«
    Das Betriebsgebäude war ein niedriger Bau aus Beton und Hohlblocksteinen, in einem stumpfen Grün gestrichen, das es aus der Ferne vor dem Waldhintergrund verschwimmen ließ. Aus der Nähe gesehen erinnerte es jedoch an eine Tankstelle auf einem Berg. Die asphaltierte Parkfläche war von Baumschulbüschen gesäumt, die im Vergleich zu der natürlichen Vegetation kümmerlich wirkten. Strom- und Telefonleitungen, die sich den Berg heraufschlängelten, führten zu einem Anbau, in dem ein Transformator stehen musste. Dort war offenbar auch ein Notstromaggregat mit Dieselmotor aufgestellt.
    »Wie sehen die Sicherheitsmaßnahmen aus, wissen Sie das?« Sachs konnte nicht verhindern, dass seine Stimme leicht zitterte.
    »Die kenne ich aus meinen Recherchen ziemlich gut«, sagte Belknap.
    »Ein Elektrozaun?«
    »Nicht in diesem Dschungel. Hier gibt’s zu viel Wild. Von Beutelratten über Leguane bis zu Wildhunden … da hätte man keinen Sicherheitszaun, sondern einen verdammten Elektrogrill. Aus dem gleichen Grund wäre ein Ring aus Alarmanlagen zwecklos. Die würden jede Stunde dreimal ansprechen.«
    »Ist dann drinnen ein bewaffneter Wächter postiert?«
    »Nö. Die Betreiber dieser Einrichtung sind technikgläubig. Sie haben bestimmt einen hochmodernen Bewegungsmelder installiert, den man nicht hat, wenn’s hier eine Art Nachtwächter gäbe. Ein Wachmann könnte sich betrinken, er könnte einschlafen oder sich bestechen lassen – lauter Probleme, die bei der technologischen Lösung nicht auftreten. So denken sie jedenfalls.«
    »So würde ich auch denken«, sagte Walt. »Ich würde eine Anlage installieren, die Eindringlinge aufspürt und meldet. Wie können wir die überlisten?«
    »In dem Gebäude entsteht viel Wärme, andererseits stehen dort empfindliche Geräte. Ergo muss es auch ein leistungsfähiges
Kühlsystem geben.« Belknap deutete auf die Lüftungsrohre auf dem Dach, auf die vergitterte Öffnung. »Das Gebäude ist praktisch fensterlos. Gleich neben dem Hintereingang stehen ein Kühlaggregat und der Ventilator, der gekühlte Luft hineindrückt.« Er zeigte auf die Geräte, die er meinte. »Auf dem Dach sehen wir das andere Ende des Lüftungssystems – dort wird die warme Luft ins Freie gedrückt. Durch weite Blechröhren, um den Reibungswiderstand zu minimieren. Also klettern wir aufs Dach, schrauben das Gitter ab und schlängeln uns durch die Lüftungsrohre.«
    »Und dann geht der Alarm los.«
    »Richtig.«
    »Worauf die Maschinerie nach ungefähr fünfzehn Sekunden alle Daten löscht, wenn die üblichen Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden«, warnte Sachs. »Sämtliche Dateien werden komplett gelöscht. Ein Unternehmen wie Privex würde lieber Daten verlieren, als sie in falsche Hände geraten zu lassen.«
    »Was bedeutet, dass wir schnell arbeiten müssen. Die Zentraleinheit abschalten, bevor sie den Löschvorgang aktivieren kann. Das ist der Schlüssel. Die für diese Einrichtung zuständigen Leute wohnen in der Stadt. Sie brauchen mindestens eine Stunde bis hierher. Es sind die Maschinen, die wir austricksen müssen.«
    »Aber wie? Ich bin nämlich kein Mann für tollkühne Taten, okay?«
    »Sie brauchen nur abzuwarten, bis ich die Hintertür öffne, damit Sie hineinschlüpfen können.«
    »Und wie wollen Sie das schaffen?«
    »Passen Sie auf, damit Sie etwas lernen«, knurrte Belknap.
    Aus seinem Rucksack holte er eine Strickleiter und ein sechzig Zentimeter langes Metallrohr. Nachdem er das Teleskoprohr auf fünffache Länge ausgezogen und verriegelt hatte, drehte er aus dem Endstück zwei Haken heraus. Dann suchte er die Dachkante
des ebenerdigen Gebäudes ab, bis er eine Stelle fand, wo ein weiß gestrichenes Rohr parallel zum Unterrand des nur schwach geneigten Dachs verlief, und hakte das Metallrohr darüber. Die oben an dem Teleskoprohr befestigte Stickleiter hing jetzt wie ein langer schwarzer Schal herab. Nachdem Belknap mehrmals daran geruckt hatte, um sich zu vergewissern, dass die Haken hielten, stieg er rasch die Strickleiter hinauf.
    Auf dem Dach kniete er vor der Lüftungsöffnung nieder und löste mit einem breiten Schraubenzieher die vier Linsenkopfschrauben an den Ecken. Das herausgenommene Metallgitter legte er vorsichtig aufs Dach. Aus dem weiten Aluminiumrohr kam der Geruch von warmer Abluft. Der Luftdurchsatz war so groß, dass eine ganz leichte Brise spürbar war.
    Belknap schob sich mit dem Kopf

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