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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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hochfahren.«
    »Ich habe keine zehn Minuten«, sagte Joey, als sie mit quietschenden Reifen in einer freien Parklücke zum Stehen kam. »Ich brauche die Informationen jetzt.«
    »Tja, und ich brauche einen Push-up-BH, der kleine Wunder wirkt, und einen Ehemann, dem wieder einfällt, wie er es mir richtig besorgt. Aber manchmal mußt du halt nehmen, was du kriegen kannst.«
    »Was ist mit Vielfliegermeilen? Kannst du sie so ausfindig machen?«
    »Joey, die Computer sind ausgefallen! Die Daten sind alle im selben System. Außerdem, woher weißt du überhaupt, daß sie mit USAir fliegen?«
    »Warum sonst würdest du deinen Wagen auf einem USAir-Parkplatz parken?« fragte Joey und stellte den Motor ab. Sie warf noch einen letzten Blick auf das blaue Dreieck auf dem elektronischen Bildschirm, sprang aus dem Wagen, sah blinzelnd in die Sonne, die langsam aufging, und blickte hastig über den vollen Parkplatz. Laut Positionssystem sollte der Wagen direkt …
    Da war er.
    In der Ecke in der Nähe des Terminals stand Gallos blauer Ford. Natürlich parkte er auf einem Behindertenparkplatz.
    »Mist«, flüsterte Joey, als sie sich umdrehte und ihre Taschen aus dem Kofferraum zerrte. Den Gerätekoffer hatte sie unter dem einen und die Leinentasche unter dem anderen Arm. Ihr Ohrhörer hing immer noch in ihrem Ohr, und sie lief gebückt auf den Terminal zu. Sie hastete über die Zufahrt und schnitt zwei hupenden Taxis die Vorfahrt ab. »Könntest du nicht die Regierungstickets absuchen? Oder die Freiflugliste?« Ihre Stimme wurde lauter, während sie Debbie bearbeitete. »Hast du so nicht mal rausgefunden, neben wem Marshas mieser Ehemann gesessen hatte?«
    »Auf wie viele verschiedene Arten muß ich es dir eigentlich klarmachen? Es ist alles auf demselben Compu…«
    »Und die LEO-Liste?« Joey meinte damit die Liste der Fluggesellschaften, auf der sie Polizisten führten. »Müssen sie nicht besondere Unterlagen ausfüllen, wenn sie mit ihrer Waffe reisen wollen?«
    Am anderen Ende herrschte eine kurze Pause. »Weißt du was …« begann Debbie. »Warte eine Sekunde. Ich rufe das Gate an …«
    Joey schob sich durch die automatischen Türen und ignorierte die kleinen Gepäckwagen, bog nach rechts ab und nahm zwei Stufen der Rolltreppe auf einmal. Auf der nächsten Ebene musterte sie hastig die wenigen Reisenden vor den Ticketschaltern. Ein Geschäftsmann wartete in seinem zerknitterten Anzug. Ein Student neben ihm trug ein übergroßes Sweatshirt und eine alte Lady einen blaßgelben Rollkragenpullover. Aber Joey entdeckte niemanden, der Gallo oder DeSanctis ähnelte.
    »Du solltest lieber Gott für diesen überflüssigen Regierungspapierkram danken«, flötete eine bekannte Stimme in ihrem Ohr.
    »Du hast sie gefunden?«
    »Ich schwöre dir, manchmal glaube ich, daß dieses Zeug nur vom CIA erfunden worden ist, um ein wachsames Auge auf uns zu halten …«
    »Was hast du …?«
    »Laut unseren Unterlagen, haben sich gerade ein Agent James Gallo und ein Agent Paul DeSanctis in die LEO-Liste für unsere Maschine um 6:27 Uhr nach Miami eingetragen.«
    Joey schaute auf ihre Uhr. 6:31 Uhr. »Sind sie …?«
    »Schon längst weg.«
    »Wann geht der nächste …?«
    »In anderthalb Stunden. Ich habe ihnen bereits gesagt, dir einen Platz zu sichern, sobald das System wieder hochgefahren worden ist.«
    Joey schüttelte den Kopf, als sie auf den Bildschirm blickte. Miami – Flug 412 – Gestartet. »Wie konnte ich sie bloß verpassen?«
    »Mach dir nicht ins Hemd«, riet ihr Debbie. »Sie haben nur einen kleinen Vorsprung.«

50. Kapitel
    »Welcher Stock ist es?« fragt Charlie, als wir am frühen Donnerstagmorgen in den Aufzug steigen.
    »Der sechste«, sage ich, und er drückt den Knopf. Ich richte meine Krawatte, während Charlie sein verfilztes blondes Haar glatt streicht. Wenn wir unserer Rolle als Bankiers gerecht werden wollen, sollten wir auch so aussehen. Gillian neben uns bildet mit ihrem langen geblümten Kleid das weibliche Pendant. Ich kann nicht anders, als ihre Beine anzustarren, jedenfalls so lange, bis ich merke, wie Charlie mich beobachtet. Ich blicke rasch zu Boden, und er schüttelt den Kopf. Seinen kleinen Bruder kann man eben nicht für dumm verkaufen.
    Der Aufzug hält mit einem Ruck, und die Türen gleiten auf. Im Flur hängt ein – jedenfalls für Miami – geschmackvolles goldensilbernes Logo. Es ist wie ein Stern geformt, zeigt aber einen Kreis an jedem Ende der Spitzen. Die silbernen Buchstaben darunter

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