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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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aus wie jeder andere auch.«
    Charlie sieht mich an, ich sehe Gillian an.
    »Der einzige Unterschied ist, daß es eben Regierungsleute sind«, fügt sie mit einem Lachen hinzu.
    Mir gefriert das Lächeln auf dem Gesicht. »Sie gehören zur Regierung?«
    »Nicht direkt, aber …« Sie unterbricht sich. »Oh, Verzeihung. Ich dachte, Sie wüßten das. Es steht alles in unserem Prospekt …« Sie reicht mir eine Werbemappe, die in einem grünen Ordner steckt.
    Ich schlage sie auf, während Charlie und Gillian mir über die Schulter sehen. Es springt uns gleich von der ersten Seite an. Willkommen bei Five Points Capital, dem Investitionsfond des United States Secret Service.
    Hinter uns schwingt eine Türe auf. »Mr. Lapidus?« fragt eine Baritonstimme. Wir drehen uns um, und ein großer Mann mit militärisch ausladenden Schultern und kräftigen Unterarmen reicht mir die Hand. Seine Uhr hat ein goldenes Präsidentensiegel. »Brandt Katkin«, stellt er sich vor. »Bitte, kommen Sie herein …«

51. Kapitel
    »Secret Service. Sie sprechen mit Marta.«
    »Hi, Marta«, sagte Quincy ruhig in die Freisprecheinrichtung seines Telefons. »Ich suche Agent Jim Gallo …«
    »Einen Moment, Sir, ich stelle Sie zu einem Supervi…«
    »Ich will nicht von Ihnen weiterverbunden werden. Ich bin schon zweimal weiterverbunden worden.« Quincy hatte die Hände auf der Schreibtischplatte gefaltet und war fest entschlossen, cool zu bleiben. Nach dem Treffen mit den Partnern gestern abend … Es hatte genug Gebrüll gegeben. Und sogar Drohungen gehagelt. Jetzt aber, jetzt war es Zeit für Ruhe. »Der Supervisor, mit dem ich gesprochen habe, hat mich an Agent Gallos Mailbox verwiesen. Die nützt mir leider nichts«, erklärte er. »Würden Sie Gallo bitte für mich suchen? Es handelt sich um einen Notfall.«
    »Ist jemand in Gefahr, Sir?«
    »Nein, aber er …«
    »Dann wird sich Agent Gallo bei Ihnen melden, sobald er zurückkommt.«
    Quincy trommelte mit den Fingern gegen die Kristallschüssel mit den Karamelbonbons auf seinem Schreibtisch. Die Süßigkeiten waren nur für Klienten gedacht. Mit einem Bonbon im Mund fühlten sich erwachsene Männer wie Jungs. An der Schüssel vorbei betrachtete Quincy durch die Glasfüllung neben seiner Tür den Schwarm von Menschen, der über den sechsten Stock lief. Am anderen Ende des Flurs flog Lapidus’ Bürotür plötzlich auf, und sein Partner stürmte heraus. Wenn Lapidus in Eile war, hatte er gewöhnlich ein ganz bestimmtes Ziel im Auge.
    »Madam, Sie verstehen nicht.« Quincy ließ sich nicht abwimmeln. »Ich muß Agent Gallo finden. Und zwar sofort.«
    »Es tut mir sehr leid, Sir. Der Supervisor hat Sie weiterverbunden, aber Agent Gallo scheint im Moment nicht an seinem Schreibtisch zu sein.«
    »Selbstverständlich ist er nicht an seinem Schreibtisch. Aus diesem Grund möchte ich gern wissen, wo er ist.«
    »Wir können solche Informationen leider nicht weitergeben, Sir.«
    »Aber er sollte eigentlich …«
    »Tut mir leid, Sir, ich kann nichts weiter für Sie tun.« Es klickte in der Leitung, und gleichzeitig klopfte es an der Tür. Quincy hatte den Telefonhörer bereits in der Hand, als Lapidus hereinstürmte.
    »Ja … Nein, natürlich nicht. Keine Sorge, keiner rührt sich hier von der Stelle«, sagte Quincy in das Telefon. »Okay … Danke, Jim … Wir telefonieren später noch mal.«
    »Du hast Gallo gefunden?« fragte Lapidus, als Quincy auflegte.
    »Bete, und dir wird gegeben.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Nichts Konkretes. Er wollte wohl nicht in die Einzelheiten gehen.«
    »Weiß er, wo sie sind?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Quincy, während er sich einen Karamelbonbon nahm. »Aber wenn ich einen Tip abgeben müßte, würde ich sagen, es kann nicht mehr lange dauern. Jetzt heißt es abwarten und Tee trinken.«

52. Kapitel
    »Brandt Katkin. Erfreut, Sie kennenzulernen«, sagt er, während er jedem von uns die Hand schüttelt.
    »Jeff Liszt«, stelle ich mich vor und benutze einen anderen Namen aus der Bank. Katkin starrt auf mein Namensschild, auf dem Lapidus steht.
    »Tu mir leid …«, springt Charlie ein, genauso, wie wir es geübt haben. »Mr. Lapidus hat sich verspätet, also haben wir statt seiner Mr. Liszt gebeten, uns zu begleiten.«
    »Natürlich«, sagt Katkin. Er ist zu gewieft, um sich auch nur eine Spur von Verärgerung anmerken zu lassen. In der Welt des Risikokapitals ist er mit den Strategien und Schlichen vertraut. Er führt uns durch die verwinkelten grauen Flure

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