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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Scarlett … in der Buchhaltung … und die Erste Geige«, verkündet er. Er hält sich an die Ordnung des Fotostreifens und klickt das Firmenfoto der Rothaarigen an. Es blinkt ebenfalls. Gillian und ich beugen uns vor. Wir halten alle drei den Atem an. Der Hubschrauber steht auf dem Startfeld und ist aufgetankt. Aber er hebt nicht ab.
    »Was ist los?« frage ich.
    »Ich sage euch doch, daß wir alle vier Fotos brauchen, damit der Schlüssel funktioniert«, wiederholt Gillian.
    Charlie sinkt auf seinem Stuhl zurück und starrt ausdruckslos auf den Bildschirm. Er will es nicht zugeben, aber diesmal hat sie recht. Nichts passiert. Und dann, aus dem Nichts, passiert doch etwas.
    Der Bildschirm flackert und wird schwarz, als würden wir auf eine andere Website weitergeleitet.
    »Was machst du da?« frage ich ihn.
    »Das bin ich nicht«, erklärt Charlie und nimmt die Hände von der Tastatur. »Dieser böse Bube hat einen Autopiloten.«
    Gillian ist nicht überzeugt und greift nach der Maus, aber bevor sie sie erreicht, flackert der Bildschirm erneut und … Die sieben Zwerge tauchen vor uns auf. Der Doktor, Schlafmütze, Knurrhahn … Sie sind alle da, und jeder steht über einem anderen Knopf, von Gemeinschaft bis Bücherei.
    Gillian und Charlie überfliegen die Seite. Ich schaue zur Webadresse oben auf der Seite. Aber da steht nicht www. sondern nur disweb1.
    »Weiß jemand, was wir hier vor uns haben?« fragt Charlie.
    »Wenn das hier läuft wie in der Bank, dann befinden wir uns jetzt in ihrem Intranet«, erkläre ich. »Irgendwie haben uns die Fotos in Disneys internes Netzwerk geschmuggelt.«
    »Und was ist mit der Website passiert?«
    »Vergiß die Website. Sie ist nur für die Öffentlichkeit bestimmt«, sage ich. »Von jetzt an schnüffeln wir ganz offiziell in dem privaten Computernetzwerk für Disney-Mitarbeiter herum.«
    Willkommen, Mitarbeiter! steht oben auf dem Schirm.
    »Und was ist nun mit dem Kerl mit dem Grübchen im Kinn?« will Gillian wissen.
    »Ich glaube nicht, daß wir auf den noch lange warten müssen.« Charlie klopft mit dem Knöchel gegen den Bildschirm. Direkt unter den sieben Zwergen leuchtet ein rotes Feld. Firmenverzeichnis . »Wenn wir nach Angestellten suchen …«
    »Hol sie rein!« jubelt Gillian.
    Charlie zuckt bei soviel Begeisterung zusammen, dann packt er die Maus wieder fester. Ein kurzer Schwenk, und ein Klicken führen uns an einen Ort, der Mitarbeiter suchen heißt. Dort flammt ein neuer Schirm auf, und wir starren auf Dutzende brandneuer Gesichter. Vorstandsvorsitzender … Der Vorstand … Geschäftsführende Vizepräsidenten … die Liste geht unaufhörlich weiter. Es sind Berge von Fotos unter jeder Kategorie, die wir anklicken. Damit meine ich nicht die paar Dutzend Leute, die diese Website organisieren. Wir reden hier von der kompletten Organisation, vom Vorstandsvorsitzenden bis hinunter zu den Hintergrund-Zeichnern.
    »Das müssen etwa zweitausend Fotos sein.« Gillian scheint überwältigt.
    »Geh zurück zu Stoughtons Internet-Gruppe.« Meine Stimme bebt vor Erregung.
    Charlie nickt und scrollt die Seiten herunter, bis er zu Disney online gelangt. Es ist dieselbe Pyramide wie vorher, und wir brauchen nicht lange, bis wir Stoughtons graumelierten Kopf finden. Darunter sehen wir den blassen Buchhalter, dem die Rothaarige folgt. Aber erneut hört die Online-Gruppe genau dort auf. Kein schwarzer Mann. Kein Grübchen am Kinn. Wir sind wieder da, wo wir angefangen haben.
    »Hat dein Dad denn nie etwas einfach machen können?« erkundigt sich Charlie.
    »Es muß hier irgendwo sein«, sage ich, ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen.
    »Geht mal auf Bildgestaltung «, sagt Gillian.
    Charlie sieht mich an, und ich nicke kurz. Duckworths alter Wirkungskreis.
    Er scrollt so schnell zurück, wie er kann. Bildgestalter . Ganz oben steht der Vizepräsident der Bildgestaltung. Es ist ein gutaussehender Mann mittleren Alters mit einem spöttischen Grinsen. Sein Oberleutnant darunter ist etwa im gleichen Alter und hat eine ganze Sammlung von Doppelkinnen, die ihn beinahe lustig aussehen lassen. Und unter den beiden … begrüßt uns Marcus Dayal, ein dunkelhäutiger Mann mit einem unverwechselbaren Grübchen am Kinn.
    Charlie legt den Fotostreifen auf den Bildschirm, um die Fotos zu vergleichen. Die elektrostatische Spannung hält das Papier am Bildschirm fest. Sie passen perfekt.
    »Klick ihn an.« Ich kann mich kaum noch beherrschen.
    Charlie fährt mit dem Mauszeiger auf das Foto

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