Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
Vom Netzwerk:
und klickt es an. Der Countdown beginnt.
    Es passiert wieder nichts.
    Und dann, wie zuvor, regt sich doch etwas.
    »Da sind sie …«, flüstert Charlie, als der Schirm schwarz wird.
    Diesmal ist es jedoch anders als vorher. Bilder flattern wie ein Wasserfall über den Schirm und verschwinden genauso schnell wieder. Website nach Website öffnet sich mit atemberaubender Geschwindigkeit. Worte und Logos verblassen sofort, nachdem sie erschienen sind. Team Disney online … Firmenverzeichnis … Mitarbeiter suchen … Der Cursor klickt in alle Richtungen, als surften wir im schnellen Vorlauf über die Website. Die Bilder stürzen nur so an uns vorbei, schneller und immer schneller, immer tiefer in die Website hinein. Mir wird beinahe schwindlig vom Zusehen, aber nur ein Narr würde nun den Blick abwenden.
    Dann zünden die Bremsraketen. Ein einzelnes letztes Bild taucht auf dem Schirm auf. Ich springe zurück, als es erscheint. Charlie ebenfalls. Zu Gillians Ehre sei gesagt, daß sie nicht einmal mit der Wimper zuckt.
    »Da haben wir’s«, sagt Charlie.
    Und damit hat er recht. Wo wir auch sind, wir sind da. Das ist sie, die Idee, die Duckworth jede Menge Ärger und dreihundertdreizehn Millionen Dollar einbrachte.

64. Kapitel
    Charlie klebt so nah am Bildschirm, daß er meine Sicht blockiert und mit der Brust auf die Tastatur drückt. Als ich ihn zurückziehe, brauche ich zwei volle Sekunden, bis ich begreife, was ich da sehe. Das blaue Logo Greene & Greene ganz oben links und das Zeichen gegr. 1870 ganz oben rechts.
    »Ein Kontoauszug?« fragt Charlie.
    Ich nicke. Auf den ersten Blick ist es genau das: ein gewöhnlicher Kontoabgleich zum Monatsende. Bis auf das Logo von Greene & Greene sieht es nicht anders aus als alle monatlichen Abschlüsse jeder beliebigen Bank: Konten, Abbuchungen, Kontonummer, alles da. Der einzige Unterschied ist der Name des Kontoinhabers.
    »Martin Duckworth!« liest Charlie vom Bildschirm ab.
    »Das ist Dads Konto?« fragt Gillian.
    »… 72741342388«, lese ich laut mit, während mein Finger die Zahlen auf dem Bildschirm unterstreicht. »Das ist eindeutig sein Konto. Dasselbe, das wir …« Ich unterbreche mich, als Gillian mich ansieht. »Dasselbe, auf das wir gestoßen sind«, beende ich den Satz.
    Ich wende mich wieder an Gillian, aber ihr Blick ist auf den Schirm gerichtet. Und zu dem Feld, das mit Kontostand markiert ist: $ 4.769.277,44.
    »Vier Millionen?« Gillian ist verwirrt. »Hast du nicht gesagt, daß das Konto jetzt leer wäre?«
    »Das war es auch. Und sollte es auch sein.« Sie unterstellt mir eindeutig, daß ich lüge. »Ich sage dir, als ich vom Bus angerufen habe, hat man mir gesagt, daß der Kontostand Null be…«
    Es klickt vernehmlich, und wir drei wenden uns zum Bildschirm um.
    »Da!« Ich deute mit dem Finger auf den Bildschirm. Auf das Feld mit Kontostand: $ 4.832.949,55.
    »Weiß jemand, wie hoch der Kontostand vorher …?«
    Klick.
    Kontostand: $ 4.925.204,29.
    Keiner von uns sagt ein Wort.
    Klick.
    Kontostand: $ 5.012.746,41.
    »Wenn mir der Mund noch weiter aufklappt, fällt mir das Kinn gleich auf den Teppich«, verkündet Charlie. »Das glaub ich einfach nicht!«
    »Mal sehen.« Ich schiebe Charlie von seinem Stuhl. Diesmal wehrt er sich nicht.
    Ich klicke die Rubrik Einzahlungen an und schaue mir die neuesten Eingänge auf das Konto an.
    $ 63.672,11 … Überweisung von Konto 225751116.
    $ 92.254,74 … Überweisung von Konto 11000571210.
    $ 87.542,12 … Interne Überweisung
    von Konto 9008410321.
    Ich kneife die Augen zusammen und presse die Lippen fest aufeinander.
    »Mit demselben Gesichtsausdruck prüft er auch die Rechnungen von Mom«, sagt Charlie zu Gillian.
    Ich beuge mich vor und lege meine Hand auf die obere Ecke des Bildschirms. »Oh, sag mir nicht, daß er …« Ich unterbreche mich und kontrolliere noch einmal die Kontonummern.
    »Was?« fragt Gillian voller Ungeduld.
    Ich schüttle nur den Kopf, völlig von dem Bildschirm absorbiert. Ich suche weiter und klicke erneut das Feld Einzahlungen an. Ein kleineres Fenster öffnet sich, und ich starre auf die gesamten Kontoauszüge von Duckworth. Jede Einzahlung von Anfang bis …
    »Wie, zum Teufel, hat er … Das ist doch nicht möglich …« Ich scrolle über die digitalen Kontoauszüge. Je weiter ich komme, desto länger wird es. Einzahlung nach Einzahlung. Sechzigtausend, achtzigtausend, neunundsiebzigtausend. Es hört einfach nicht auf. Ich habe ein bestimmtes, nagendes Gefühl in meinem

Weitere Kostenlose Bücher