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Die Bankerin

Die Bankerin

Titel: Die Bankerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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mit diesem – Aberglauben«, sagte er. »Gott hat in meiner Phantasie existiert und nirgends sonst. Ich versuche zu schlafen. Ich habe dieses verdammte Leben so satt!!«

Samstag, 10.00 Uhr
    »Thomas liegt in der Uni-Klinik, er schwebt in Lebensgefahr. Er ist zusammengeschlagen und mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt worden. Im Ernst, Manfred, das kann doch alles kein Zufall mehr sein.«
    »Langsam, langsam«, sagte Manfred Henning, »was genau ist passiert?«
    »Das weiß ich selber nicht. Aber letzte Nacht standen plötzlich zwei deiner Kollegen vor unserer Tür und haben uns das von Thomas erzählt. Sie hätten fünfzig Gramm Kokain und zweitausend Mark in bar bei ihm gefunden, außerdem fanden sie in seinem Zimmer noch eine geringe Menge Heroin. Sie halten ihn für einen Dealer.«
    Henning lehnte sich zurück, zündete sich eine Zigarette an.
    »Nun, eigentlich traue ich ihm so was auch nicht zu, aber bedenk doch mal, was sich für den Jungen im letzten Jahr alles geändert hat. Seine Hoffnungen und Pläne haben sich zerschlagen, als du ihn von Harvard runternehmen mußtest.« Er faßte sich kurz an die Nase, fuhr fort: »Vielleicht brauchte er Geld …«
    »Fängst du auch noch damit an! Ich habe mir die ganzen letzten Stunden den Kopf darüber zerbrochen, was an der Geschichte nicht stimmt, nicht stimmen kann, und mit einemmal ist mir die Erleuchtung gekommen. Wenn Thomas tatsächlich von sogenannten konkurrierenden Dealern zusammengeschlagen wurde, was ja wohl für die Polizei auf der Hand liegt, warum haben sie ihm dann nicht das Kokain und das Geld abgenommen?«
    »Da magst du recht haben, aber was ist mit dem Heroin in seinem Zimmer? Ist es vielleicht von allein dort hineingekommen?«
    »Diese Frage habe ich mir selbst allerdings auch schon gestellt. Noch habe ich keine Erklärung dafür, außer, daß einer seiner Freunde es dort deponiert hat. Eine andere Möglichkeit fällt mir im Augenblick dazu nicht ein.«
    »Waren in den vergangenen Tagen oder Wochen irgendwelche fremden Personen in eurer Wohnung?«
    David kniff die Augen zusammen, nickte: »Ja, letzte Woche waren zwei Handwerker bei uns, die die Fenster ausgemessen haben.«
    »Alle?«
    »Nein, nur die von Nathalie und Thomas.«
    »Sollt ihr neue Fenster bekommen?«
    »Nein, es war ein eher überraschender … Besuch.«
    »Hmh, hmh, das könnte allerdings eine Erklärung sein, wenn auch nur eine sehr vage. Hattest du jemals das Gefühl, daß Thomas Drogen nimmt? Ecstasy, Koks oder ähnliches? Habt ihr, du oder Johanna, irgendeine Verhaltensänderung bei ihm bemerkt? Wirkte er aufgedrehter als sonst oder apathisch?«
    »Nein, zu keiner Zeit. Im Gegenteil, der einzige Tag, an dem er auf Walze ging, war freitags, sonst hat er alle seine Vorlesungen besucht und dann zu Hause gebüffelt, um sich auf seine Klausur vorzubereiten. Er wirkte wie immer. Nein, Manfred, das ist kein Zufall. Erst das mit der Schlange, dann Thomas. Irgendwer will uns nicht nur Angst machen, ich habe das Gefühl, jemand will uns vernichten oder zumindest um den Verstand bringen. Aber frag mich um Himmels willen nicht, wer das sein könnte.«
    »Frühere Mitarbeiter deiner Firma?«
    »Die sind alle bestens anderweitig untergebracht. Ich kann das auch irgendwie nicht glauben. Ich hätte es für möglich gehalten, wenn so was kurz nach dem Konkurs passiert wäre, aber … denk doch auch mal an Meyer. Vielleicht besteht zwischen alldem eine Verbindung. Meyer kommt doch nicht einfach so nach Deutschland zurück, außer es gibt wichtige Gründe, äußerst wichtige Gründe. Ich habe Angst, Manfred, ich habe wirklich Angst. Was, wenn Johanna oder gar den anderen Kindern auch noch was zustößt?«
    Henning räusperte sich. »Ich kann dir nur soviel sagen: Wir kümmern uns intensivst um den Fall Meyer, und sollten wir einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und dem Zwischenfall mit Thomas sehen, werden wir natürlich eingreifen. Aber vorher sind uns, so leid es mir tut, die Hände gebunden. Ich kann deine Angst verstehen …«
    David lachte auf. »Du kannst also meine Angst verstehen! Gar nichts kannst du, und wenn du mal ehrlich zu dir selberbist, dann weißt du, daß hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Mein Gott, Manfred, begreifst du denn nicht, daß Thomas unter Umständen sterben kann? Der Junge hatte die Zukunft vor sich, und jetzt … für ihn ist alles sinnlos geworden! Ich hätte weiß Gott mehr Engagement von dir erwartet.«
    »Hör zu, wir tun, was wir tun

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