Die Baumgartners
ihr vor und flüsterte: „Du kannst sie gern haben, wenn du möchtest.“
Carrie sah verblüfft zu ihm auf. „Was soll das jetzt heißen?“
„Dass dir grün nicht steht.“ Er zog sie noch enger an sich und schmiegte sein Gesicht an ihr Haar. „Oder willst du mir etwas weismachen, dass du sie nicht willst.“ Ich kenne diesen Blick von dir. Du bist eifersüchtig... und neidisch.“
„Das bin ich –“ nicht, dachte sie, doch sie konnte es nicht aussprechen. Doc hatte vollkommen recht. „Spielt denn das überhaupt eine Rolle?“
„Ja, auf jeden Fall.“ Doc hob mit seinem Zeigefinger ihr Kinn hoch, und ihre Tanzbewegungen kamen praktisch nahezu zum Stillstand. Er sah sie an und sprach mit ihr, als ob sie gerade nicht nur auf der Tanzfläche, sondern im gesamten Saal völlig allein wären. „Ich seh doch, wie du sie anschaust. Du denkst, dass du mich langweilst und dass ich mich deshalb nach etwas Neuem umschaue. Aber das stimmt nicht. Du bist es, Carrie. Du bist diejenige, die etwas Neues ausprobieren möchte. Etwas, das mehr als nur mich beinhaltet.“
„Nein, ich...“ Sie schüttelte verwirrt den Kopf und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust, um dem beständigen Herzschlag ihres Ehemanns zu lauschen. Hatte er etwa recht? In letzter Zeit war die Stimmung zwischen ihnen keineswegs immer gut und manchmal sogar ziemlich angespannt gewesen. Sie reagierte dann kurz angebunden und gereizt – ganz wie eine typische nörgelnde Ehefrau, zu der sie eigentlich nie hatte werden wollen. Einmal hatte sie ihn sogar direkt danach gefragt, ob er ihr sagen könnte, was plötzlich mit ihr nicht mehr stimmte. Aber Doc hatte sie einfach nur geküsst, fest in den Arm genommen und ihr gesagt, dass er sie liebte.
Jetzt, wo sie genauer darüber nachdachte, wurde ihr plötzlich klar, dass sie begonnen hatte, sich so merkwürdig zu benehmen, seitdem sie Daphne kennengelernt hatte. War das nun reiner Zufall – oder ganz und gar nicht?
„Vertrau mir!“ Er drückte seine Lippen auf ihren Mund. „Du weißt es doch selbst am besten.“
Sie wusste, dass er damit recht hatte.
„Ich liebe dich.“ Sie schloss die Augen und gab sich ganz dem Rausch der Musik hin, während sie eng umschlungen tanzten und sich gemeinsam auf der Tanzfläche drehten. Doc übernahm dabei wie immer die Führung.
Den Rest des Abends verbrachte Carrie damit, zuzusehen, wie sich ihre Freundin immer mehr in Wilson verguckte und ihre Eifersucht in einem Fuzzy Navel nach dem anderen zu ertränken. Als das nicht besonders gut funktionierte, stieg sie auf mehrere Seven & Seven um, und als an der Bar die letzte Runde eingeläutet wurde, war sie bereits bei Cuervo Gold, einem starken Tequila, angekommen.
Doc musste sie förmlich zum Auto tragen, und während der Fahrt hörte sie, wie sich Daphne und Wilson vorn die ganze Zeit wie Teenager über die Band The Violent Femmes unterhielten, ihre CD-Sammlungen verglichen und sich gemeinsam an ihre ersten Konzerte erinnerten.
„Weißt du noch, wo du wohnst?“, fragte Carrie und lehnte sich zu Daphne vor, die gerade auf dem Beifahrersitz herumkicherte, als sie sich Carries und Docs Appartement näherten.
Ihre Freundin lachte. „Ich glaube schon, und wenn nicht, dann hat Wilson bestimmt noch ein Plätzchen für mich frei.“
„Klar!“ Wilson lächelte und brachte seinen Camaro schwungvoll am Bordstein vor ihrem Appartement zum Stehen. Carrie fühlte, wie Doc seinen Arm fester um ihre Hüfte legte.
„Gute Nacht, ihr zwei.“ Carrie drückte die Tür auf und stieg dicht gefolgt von Doc aus dem Wagen.
„Bis morgen!“ Daphne winkte ihr zum Abschied kurz mit den Fingern durch die Seitenscheibe, als Wilson aufs Gas trat und sie beide am Straßenrand zurückließ.
Carrie schluckte, um den bitteren Geschmack in ihrem Mund loszuwerden. „Ob Wilson heute noch herausfinden wird, dass sie einen roten Slip trägt?“
Doc öffnete die Eingangstür zu ihrem Appartement. „Dieser verdammte Glückspilz!“
„Heh, und ich trage heute überhaupt keine Unterwäsche“, verkündete sie, pellte sich aus ihrem Mantel und ließ ihn provokativ auf den Boden fallen.
„Göre!“ Er grinste, und sie drückte sich an ihn, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel und er seinen Mantel auszog.
„Man konnte ihn sogar durch ihre Bluse sehen“, flüsterte sie und küsste seinen Hals, während sie spürte, wie er seinen bereits harten Schwanz gegen ihre Hüfte presste.
„Ja, das ist mir keineswegs entgangen.“
Sie
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