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Die Baumgartners

Die Baumgartners

Titel: Die Baumgartners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Selena Kitt
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den vorderen Teil des Salons. „Komm einfach wieder, wenn du so eins in echt haben willst.“
    Sie lächelte, zog sich ihren Mantel über und winkte Brad zum Abschied, als sie gemeinsam mit Wilson den Salon verließ. „Wer weiß, vielleicht mach ich das sogar.“
    Mit Wilsons Camaro erreichten sie ihr Apartment in absoluter Rekordzeit.
    „Möchtest du noch was zum Abendessen bestellen?“, bot sie ihm an, während ihre Hand bereits auf dem Türgriff ruhte.
    „Möchtest du denn?“, erwiderte Wilson achselzuckend und rieb sich seinen Goatee. „Ich möchte mich nur ungern aufdrängen. Eigentlich wollten wir ja heute Abend zu dritt was anstellen.“
    Seine absichtlich zweideutig formulierten Worte standen für einen Moment nahezu greifbar im Raum.
    „Na los, komm mit!“ Carrie beugte sich zu ihm rüber, drehte den Zündschlüssel nach links, sodass der Motor ausging, zog ihn aus dem Schloss und ließ ihn in seine Manteltasche gleiten. „Das wird bestimmt lustig. Wir bestellen uns was Mexikanisches zu essen und schauen dazu die uralten Folgen von I Love Lucy. Was könnte es Besseres geben?“
    „Ich wüsste nicht, was.“ Wilson folgte ihr in das Apartment.
    Wie versprochen lieferte ihnen das kleine mexikanische Restaurant um die Ecke die heißen Tamales und Quesadillas in weniger als einer Stunde an die Wohnungstür. Wilson verdrückte vier Burritos, während Carrie nur eine halbe Quesadilla aß und die Tamales für Doc aufhob.
    „Er hat mich noch gar nicht angerufen“, sagte Carrie schmollend, während sie einen Blick auf die Uhr warf. Es war schon ziemlich spät – beinahe 22 Uhr – und sie hatte gehofft, dass er wenigstens rechtzeitig wieder zurück wäre, damit sie den Rest des Abends zu dritt verbringen konnten.
    „Glaub mir, so eine Abrufbereitschaft ist der reine Wahnsinn, insbesondere wenn man gleichzeitig für die Notaufnahme und für die Geburtshilfestation parat stehen muss.“ Wilson knüllte seine Serviette zusammen, lehnte sich stöhnend zurück und tätschelte seinen Bauch. „Das war total lecker. Ich platze gleich.“
    „Heh, kann ich dich mal was fragen?“
    Er hob seine gepiercte Augenbraue und sah sie erwartungsvoll an. „Klar.“
    „Wie findest du eigentlich Daphne?“
    „Sehr nett.“ Er schloss die Augen und versank förmlich in der Couch. „Und süß. Wieso fragst du?“
    „Ach, nur so.“ Nachdem sie die beiden gestern wie zwei Turteltäubchen zusammen erlebt hatte, brauchte sie einfach Gewissheit. Daphne war am Morgen nicht an ihr Telefon gegangen, und Carrie hatte seitdem noch keine Gelegenheit gefunden, sie erneut anzurufen. Sie würde zu gern wissen, ob Wilson noch für ein Weilchen bei ihr geblieben war, oder ob sie am Ende gleich zu ihm nach Hause gefahren waren. Und falls ja, fragte sie sich natürlich, was sie wohl alles zusammen angestellt hatten und vor allem, ob Daphne inzwischen auch wusste, dass Wilson am Schwanz tätowiert war.
    Wilson zappelte plötzlich auf der Couch herum und verzog das Gesicht. „Verdammt, jetzt fängt das blöde Ding auch noch an, richtig weh zu tun.“
    „Dein Tattoo?“
    „Ja, es brennt und sticht wie die Hölle.“ Er setzte sich auf, zog sein Hemd aus und blickte seitlich nach unten auf seinen Oberarm. Carrie konnte nicht anders, als ihren Blick über seinen Oberkörper gleiten zu lassen. Er war genauso gut wie ihr Ehemann gebaut – insgesamt vielleicht ein kleines bisschen schlaksiger und schmächtiger, aber trotzdem mit einem beachtlichen Sixpack und einer für seine sonstige Statur erstaunlich breiten und muskulösen Brust. Daphne hätte es sicherlich deutlich schlechter treffen können.
    „Ich wusste schon, weshalb ich mich erst mal nur für ein temporäres Tattoo entschieden habe.“ Sie beugte sich vor, um die gerötete und geschwollene Haut auf seinem Bizeps in Augenschein zu nehmen. „Das tut nämlich überhaupt nicht weh.“
    „Kannst du mir vielleicht einen Gefallen tun?“ Wilson griff in seine Jeanstasche und zog ein kleines viereckiges Sachet aus Aluminiumfolie heraus. Er biss es an einem Zipfel auf und drückte dann etwas Gelartiges auf seinen frisch tätowierten Oberarm, um es darauf zu verreiben. „Kannst du das vielleicht auch auf den frischen Stellen auf meinem Rücken verreiben? Ich komm da selber leider nicht ran.“
    „Klar.“ Sie verrieb das Gel, bei dem es sich offenbar um ganz normales, aber gut vorgekühltes Gleitgel handelte, auf seiner Schulter, über die sich die tätowierte Schlange wand. Jede

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