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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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kurzen Blick auf einen Mann, der zwischen zwei Säulen hindurch in den großen offenen Bereich der Moschee ging, der mit Gebetsteppichen ausgelegt war.
    »Noch ein paar Schritte«, sagte Husseini. »Die Tür ist auf der rechten Seite.«
    Rapp sah einen Stiefel, der auf dem quadratischen Sockel einer Säule ruhte. In seinem linken Ohr hörte er, wie sich Mukhtar und Najar gegenseitig anschrien, und an sein rechtes Ohr drang das Echo einer lauten Stimme aus dem Inneren der Moschee. Weiter vorne im Säulengang, mindestens zwanzig Meter entfernt, ging der Mann, den er zuvor gesehen hatte, zwischen den Säulen über einen sonnenbeschienenen Fleck. Es war nicht so sehr die Tatsache, dass der Mann mit dem Handy telefonierte, sondern vor allem, dass Husseini plötzlich wie angewurzelt stehen blieb, was Rapp augenblicklich verstehen ließ.
    Rapp und Mukhtar erkannten einander im selben Augenblick. Beide erstarrten für einen Sekundenbruchteil, der ihnen wie mindestens fünf Sekunden vorkam.
    »Das ist er«, flüsterte Husseini.
    Rapp war schon losgelaufen. Er sah, wie Mukhtar sein Anzugjackett zurückzog und nach einem Funkgerät griff. Rapp riss die Fünfundvierziger hoch und feuerte zwei schnelle Schüsse ab, als Mukhtar hinter eine dicke Säule sprang. Die Kugeln pfiffen vorbei und schlugen in die nächste Säule ein, dass die Steinsplitter durch die Luft flogen. Nach zwei Schritten sah Rapp, dass sich rechts von ihm etwas bewegte. Er hob die 9-Millimeter-Pistole und hielt die Fünfundvierziger weiter in Mukhtars Richtung. Ein Mann mit taktischer Weste und einem Maschinengewehr in den Händen tauchte auf. Rapp feuerte einen Schuss mit der 9-Millimeter ab und traf den Mann in die Schläfe. Er hörte, wie Mukhtar Befehle in sein Funkgerät bellte. Rapp brauchte die Worte gar nicht zu hören – er wusste auch so, was der Mann seinen Leuten sagte.
    In einem Sekundenbruchteil traf Rapp seine Entscheidung. Er wandte sich nach rechts und riss die Tür auf. In einem kleinen Vorraum saß ein Mann auf einem Sessel; er hatte kaum Gelegenheit, seine müden Augen zu öffnen, um zu sehen, was los war.
    Die 9-Millimeter-Kugel traf ihn mitten in die Stirn. Rapp streifte die schwarze Robe ab und rief Stilwell zu, dass er bei Husseini bleiben solle. Während er durch den Vorraum lief, hörte er Mukhtars Stimme aus dem Funkgerät, das der tote Mann an seiner taktischen Weste trug. Ohne die Fünfundvierziger aus der Hand zu geben, schnappte sich Rapp das Funkgerät mit Daumen und Zeigefinger. Er drückte die Sendetaste, um den Funkverkehr zwischen Mukhtar und seinen Leuten zu behindern, während er bereits die Treppe hinunterstürmte. Nach wenigen Sekunden erreichte er das erste Kellergeschoss und ließ den Finger auf der Sendetaste, damit Mukhtar keine Befehle mehr durchgeben konnte.
    Die Tür zum zweiten Kellergeschoss war genau dort, wo Husseini es ihm beschrieben hatte. Rapp riss sie auf, ohne an seine eigene Sicherheit zu denken, und stürmte weiter zu der engen Treppe. Da kam ihm ein Gedanke, und er hob das Funkgerät an den Mund. Mit barscher Stimme bellte er: »Ich komme runter. Tut nichts, bis ich da bin.«
    Einen Moment lang verlor Rapp den Halt auf den glatten Stufen und rutschte gegen die Mauer. Als er ein Drittel des letzten Treppenabschnitts zurückgelegt hatte, nahm er den Rest im Sprung und landete auf dem Lehmboden. Er blickte kurz nach links. Da war nichts als Dunkelheit. Rasch drehte er sich nach rechts, ließ das Funkgerät fallen und richtete beide Pistolen auf die Holztür etwa zehn Meter vor ihm. Schmale Lichtstreifen drangen durch die Ritzen, und er hörte die Stimme eines Mannes hinter der Tür, der jemanden aufforderte, zu wiederholen, was er gesagt hatte. Rapp stürmte vorwärts, senkte die Schulter und durchbrach das morsche Holz, als wären es nur dürre Zweige.
    Drinnen waren zwei Männer, etwa drei Meter entfernt. Sie standen hintereinander; der vordere hielt ein Funkgerät am Mund, in der anderen Hand ließ er lässig eine Pistole baumeln. Rapp feuerte mit der 9-Millimeter und traf den Mann in den Kopf. Als er zu Boden sank, sah Rapp den zweiten Mann vor sich stehen und dahinter Irene Kennedy. Sie war über einen Stuhlrücken gebunden und blutete stark. Ihr Hemd lag in Fetzen am Boden, und ihr Rücken war von langen roten Striemen überzogen. Der Mann stand mit nacktem Oberkörper da, er war schweißgebadet und hielt ein doppelt genommenes Stromkabel in der rechten Hand.
    Der Mann zuckte mit den Achseln,

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