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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Sorge war schon vorher groß gewesen, doch nun kam ihm der bestürzende Gedanke, dass Amatullah den Hisbollah-Mann nur deshalb hatte kommen lassen, um all diese Männer zu tollkühnen Maßnahmen zu verleiten.
    Ashani war sich ziemlich sicher, was die Amerikaner tun würden, sollte einer ihrer Flugzeugträger angegriffen werden. Vor allem wenn sich herausstellen sollte, dass sie nicht für den Angriff auf Isfahan verantwortlich waren. Ashani kannte seine Kollegen sehr gut. Wenn ihre Ehre von einem Hasardeur wie Mukhtar infrage gestellt wurde, dann würden sie handeln. Er musste dafür sorgen, dass sie sich erst einmal beruhigten, bevor sie etwas Übereiltes taten.
    Ashani räusperte sich hörbar und sagte: »Minister Salehi wird sich in wenigen Stunden an den UN-Sicherheitsrat wenden. Ich habe erfahren, dass die amerikanische Außenministerin nach New York geflogen ist, um ebenfalls mit dem Sicherheitsrat zu sprechen. Und die Direktorin der CIA hat sich an mich gewandt, weil sie mit mir über das, was geschehen ist, sprechen will.«
    »Und was wollen Sie uns damit sagen?«, fragte Amatullah.
    »Bevor wir irgendetwas unternehmen, was dieser Regierung oder unserem Volk schaden könnte, sollten wir zuerst mit den Amerikanern sprechen und uns anhören, was sie uns anzubieten haben, um weitere Konflikte zu vermeiden.«
    Einer nach dem anderen nickten die Anwesenden zustimmend.
    Amatullah blickte in die Runde und meinte: »Ich kann vielleicht noch einen Tag oder zwei warten, bevor wir etwas unternehmen, aber ich will Pläne sehen. Wenn ich den Befehl gebe, müssen wir sofort handeln können. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Einhellig versicherten die Männer, dass sie verstanden hätten. Sogar Ashani. Trotz seines schlechten Gesundheitszustands würde er am nächsten Morgen nach Mosul fliegen. Er musste so schnell wie möglich mit der CIA-Direktorin sprechen, damit die Dinge nicht außer Kontrolle gerieten.

25 MOSUL, IRAK
    Als Chef des Stützpunkts in Mosul konnte sich Stilwell viel leichter in der Stadt bewegen als sein Kollege in Basra oder der Stationschef in Bagdad. Sein Amtskollege in Basra wohnte direkt auf dem Stützpunkt am Flughafen und lebte mit der ständigen Angst, entführt oder ermordet zu werden. Der Stationschef in Bagdad verließ kaum jemals die grüne Zone, und wenn, dann für gewöhnlich mit einem Helikopter.
    Stilwell verfügte über drei ›Safe Houses‹ in der Stadt, in denen er abwechselnd wohnte. Alle paar Monate mietete er ein neues Haus und gab dafür eines der alten auf. Es waren durchweg unauffällige Häuser, die von hohen Mauern mit einem massiven Tor umgeben waren. Er engagierte Privatleute, die sich um die Häuser kümmerten, und blieb nie länger als zwei Nächte hintereinander im selben Haus. Er achtete darauf, sich keinen festen Rhythmus anzugewöhnen, um all jene zu verwirren, die vorhaben könnten, ihn zu entführen. Es waren schon Dutzende von ausländischen Unternehmern und Privatpersonen in Mosul entführt worden. Ungefähr die Hälfte davon kehrte unversehrt zurück. Die Übrigen fand man, wie sie leblos im Fluss trieben. Massoud stellte von Zeit zu Zeit einen Mann dafür ab, Stilwell im Auge zu behalten, um zu sehen, ob ihm jemand folgte. Einmal schnappten Massouds Männer einen Rowdy, der sich ein bisschen zu nahe heranwagte, und sorgten dafür, dass er mit gebrochenem Kiefer und zwei gebrochenen Beinen im Krankenhaus landete.
    Als sie den Tigris überquerten, erzählte Stilwell Rapp das Neueste über Massoud.
    »Er hat sich drei Jahre um dieses Haus bemüht.«
    »Warum gerade dieses Haus?«, fragte Rapp.
    »Es liegt an der Ostseite des Flusses. Es geht hier meist etwas ruhiger zu. Außerdem ist er dort der iranischen Grenze ein bisschen näher, und das ist ihm aus irgendeinem Grund wichtig.«
    Auf der Brücke zeigte Stilwell nach Norden. »Siehst du dieses Fleckchen Land hinter der anderen Brücke mit den vielen Bäumen? Es sieht aus wie ein Park.«
    »Ja.«
    »Das ist sein neues Haus. Es gehörte einem von Saddams Cousins. Der Kerl hatte das Monopol über die Textilindustrie im Nordirak. Mit Saddams Hilfe setzte er Zwangsarbeiter in seinen Fabriken ein. Der Typ hat ein Vermögen gemacht.«
    »Hatten wir das Glück, ihm eine Bombe auf den Kopf zu werfen?«
    »Nein. Er hat sich eine Woche vor Kriegsausbruch nach Jordanien abgesetzt und lange gehofft, dass er wieder zurückkehren kann. Vor ein paar Monaten hat er es dann eingesehen und das Haus an Massoud verkauft.«
    Als sie

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