Die Bedrohung
einem der Häuser auf der anderen Straßenseite postiert war.
Rapp blickte über die Schulter zurück und sah vier von Stilwells Kurden auf den Impala zueilen, über den er gesprungen war, als er die Kreuzung erreicht hatte. Rapp winkte ihnen zu und signalisierte ihnen, dass sie auf der anderen Seite des Autos bleiben sollten. Er lugte noch einmal um die Stoßstange des Toyota herum und beschloss, so schnell wie möglich vorzugehen. Rapp zog die Glock .45 und nahm sie in die rechte Hand. Mit einer Pistole in jeder Hand rannte er geduckt zum Bürgersteig hinüber. Am Heck des ersten geparkten Wagens vorbei sprintete er auf die drei Männer zu, die hinter einem anderen Auto in Deckung waren. Sie achteten nicht weiter auf ihn.
In nicht einmal zwei Sekunden war er bei ihnen. Die Männer sprachen miteinander – wahrscheinlich berieten sie, ob sie ihren Kommandanten mitnehmen oder liegen lassen sollten. Als Rapp fast neben dem ersten Mann war, streckte er die Hand mit der schallgedämpften Pistole aus, richtete sie auf seine rechte Schläfe und feuerte aus kurzer Distanz. Bevor die beiden anderen überhaupt wussten, was geschehen war, gab Rapp zwei weitere Schüsse ab, die die beiden Männer im Gesicht trafen. Ohne auch nur langsamer zu werden, sprang er zwischen zwei geparkten Autos hindurch und stürmte auf die beiden letzten Männer zu. Er senkte die schallgedämpfte 9-Millimeter-Pistole und riss die Fünfundvierziger hoch. Beide Männer knieten am Boden. Der Mann zur Rechten versuchte sein Gewehr herumzureißen. Rapp feuerte aus drei Metern Entfernung und stürmte weiter. Die Kugel riss den Kopf des Mannes zurück und ließ ihn gegen den Wagen krachen. Der Mann daneben war einen Moment lang wie erstarrt. Rapp lief weiter auf ihn zu und beschloss im letzten Moment, ihn lebend zu schnappen. Er drehte sich zur Seite und versetzte dem Mann einen Schlag gegen die Schläfe, mit dem er ihn zu Boden schickte. Das Gewehr des Mannes kickte er weg und rief den Kurden zu, dass sie kommen und ihm helfen sollten.
»Stan«, sagte Rapp, während er sich in alle Richtungen umblickte. Er sah auf seine Uhr; es war noch nicht einmal Mittag. Der Präsident war mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bett und schlief. »Schick einen der Kurden mit einem Satellitentelefon herunter.«
Die Szene hatte sich in nicht einmal einer Minute völlig verändert. Die Polizei und die Milizionäre waren allesamt fort. Ringsum sah man nichts als Leichen und Autowracks. Das typische Bild nach einer Schlacht. Rapp blickte zu den beiden Männern hinüber, die er ins Knie geschossen hatte. Der Polizist hatte sich auf den Bauch gedreht und versuchte sich kriechend in Sicherheit zu bringen. Dann schaute Rapp auf die vier Männer von Kennedys Sicherheitsteam hinab. Sie lagen alle mit dem Gesicht nach unten und mit Einschusslöchern im Hinterkopf am Boden. McDonald war nicht unter ihnen. Rapp drehte sich um und blickte ins Innere des Suburbans. Da saß jemand vorne auf dem Beifahrersitz, doch der Mann hatte kein Gesicht mehr. Rapp wusste, dass es McDonald war. Auf diesem Platz hatte er gesessen, als sie das Café verlassen hatten.
Tief in seinem Inneren stieg die Wut in ihm hoch. Rapp versuchte erst gar nicht, sie im Zaum zu halten. Er drehte sich um und sah den erbärmlichen Dreckskerl in Polizeiuniform, der immer noch wegzukriechen versuchte. Rapp hob die Glock und drückte ab. Das Geschoss traf den Mann in den Hintern und riss ihm ein Stück von der rechten Hüftgelenkspfanne heraus. Es war, als hätte den Mann ein Blitz getroffen. Sein ganzer Körper erstarrte einen Moment lang, dann begann er vor Schmerz zu schreien.
Rapp steckte die 9-Millimeter ins Halfter, doch die Fünfundvierziger behielt er in der Hand. Er zog die Kapuze herunter und rief den Kurden zu, das Gleiche zu tun, als er zu dem Mann hinüberging, mit dem der Polizist gesprochen hatte.
Rapp streckte die Hand aus, um ihm die Kapuze herunterzureißen. In diesem Augenblick schoss die rechte Hand des Mannes hervor. Rapp wich zur Seite, und eine Messerspitze schwang an seinem Bauch vorbei. Bevor der Mann einen zweiten Angriff starten konnte, trat ihn Rapp mit voller Wucht auf das verletzte Knie. Der Mann krümmte sich vor Schmerz, und Rapp trat ihm mit dem linken Fuß auf die Hand mit dem Messer. Der Mann ließ das Messer augenblicklich los. Rapp beförderte es mit einem Fußtritt zur Seite und riss ihm die Kapuze herunter.
Rapp war nicht überrascht, einen bärtigen Mann mit braunen Augen vor
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