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Die Bedrohung

Die Bedrohung

Titel: Die Bedrohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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kommen sehen.«
    Halberg zuckte die Achseln. »Vielleicht.«
    »Nein. Du hättest es gesehen, das wissen wir beide.«
    »Du wirst so etwas eines Tages auch erkennen. Du bist fast schon so weit.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sagte Strilzuk ein wenig geknickt.
    »Hör auf, dir Vorwürfe zu machen, und sag mir lieber, was er als Nächstes machen wird.«
    Strilzuk schaute auf den taktischen Bildschirm hinunter und begann die Möglichkeiten abzuwägen. Das Kilo-Boot hatte im Grunde nur zwei Optionen. Es konnte in den Hafen zurückkehren, was angesichts der Tatsache, dass fast die gesamte iranische Marine ausgelaufen war, ziemlich unwahrscheinlich war. Viel eher musste man annehmen, dass das U-Boot unterwegs in den Persischen Golf war.
    »Er wird in den Golf wollen und einen Sprint hinlegen, während wir hier drin feststecken.«
    Halberg nickte. »Wie lange wird er brauchen?«
    Strilzuk sah auf seine Uhr und dann auf den taktischen Bildschirm, der die Positionen des Kilo-Bootes und der beiden Frachter sowie ihre Geschwindigkeiten anzeigte. Anhand der bekannten Höchstgeschwindigkeit des U-Bootes antwortete Strilzuk: »Ungefähr fünfeinhalb Minuten.«
    »Irgendwelche anderen Möglichkeiten?«
    »Er könnte in den Hafen zurückkehren, aber das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Ich auch nicht. Was sonst?«, fragte Halberg in einem Ton, der Strilzuk sagte, dass er irgendetwas übersah.
    Strilzuk studierte den Bildschirm einige Augenblicke. Er betrachtete die Inselgruppe vor Bandar Abbas. »Er könnte teilweise auftauchen, auf der Leeseite dieser Inseln warten, bis wir vorbeikommen, und uns dann folgen.«
    »Das ist möglich, aber nicht wahrscheinlich.« Halberg drückte eine Taste und spulte das taktische Geschehen zu dem Moment zurück, in dem sie das U-Boot verloren hatten. »Was ist, wenn er die Fahrrinne überquert, dann einen Schwenk nach Osten macht und umkehrt, oder noch schlimmer, sich an unsere Fersen heftet?«
    »Das wäre möglich«, räumte Strilzuk verlegen ein.
    »Aber unwahrscheinlich«, fügte Halberg tröstend hinzu. Er sah seinem Freund an, wie frustriert er war. »Dennis«, sagte er, »du denkst praktisch und logisch. Aber dieser Kerl hier«, Halberg zeigte auf den Bildschirm, »ist ein bisschen verrückt. Es ist nicht gerade ein übliches Manöver, so dicht vor einem voll beladenen Tanker die Fahrrinne zu überqueren. Würdest du jemals so etwas versuchen?«
    Strilzuk seufzte. »Unter normalen Umständen nicht.«
    »Und was sagt dir das?«
    »Dieser Typ hat entweder eine Schraube locker, oder es sind keine normalen Umstände.«
    »Exakt. Schick eine Nachricht an CTF 54. Sag ihm, wir haben den Kontakt verloren.«
    »Bist du sicher?« Strilzuk studierte das Gesicht seines Kapitäns. »Sollen wir nicht abwarten, ob wir ihn auf der anderen Seite wiederfinden?«
    Halberg drückte eine Taste, und die taktische Umgebung erweiterte sich und zeigte den gesamten Persischen Golf und die Nordhälfte des Golfs von Oman. Auf dem Bildschirm waren Hunderte von Kontakten zu sehen. Die Eisenhower Strike Group war genau in der Mitte des Persischen Golfs postiert, und der Großteil der ziemlich lauten iranischen Marine lief in ihre Richtung. Es war die ideale Umgebung für ein leises Diesel-Unterseeboot. Ein verschwundenes Kilo-U-Boot war schon schlimm genug. Zwei davon konnten der Kampfgruppe einen schweren Schlag versetzen.
    Halberg beschloss, seinen Stolz zu überwinden. »Je früher wir es ihnen mitteilen, umso besser.«
    »Es tut mir leid, Skipper.«
    Halberg winkte ab. »Ich bin sicher, wir finden ihn, wenn wir die Fahrrinne hinter uns haben, und dann heften wir uns an seine Fersen und passen auf, dass er nichts anstellt.«

42 MOSUL, IRAK
    Rapp blickte durch die dicke Windschutzscheibe des gepanzerten Humvee, als sie durch das Haupttor rollten. Er hatte sein Satellitentelefon am rechten Ohr und einen ungeduldigen Ausdruck auf dem Gesicht. Der Großteil der schnellen Eingreiftruppe war immer noch am Ort des Angriffs, um die Umgebung abzuriegeln und die Leichen zu bergen. Rapp hatte einen Stryker und zwei Humvees angefordert, um ihn und die drei Gefangenen zum Stützpunkt zu bringen, damit er sofort mit dem Verhör beginnen konnte.
    »Chuck«, sagte Rapp zu dem Mann am anderen Ende der Leitung, »hier draußen, das ist der Wilde Westen. Ich habe keine Ahnung, wer sie entführt hat. Aber ich werde es herausfinden, und es ist mir egal, was ich dafür tun muss.«
    »Mitch«, entgegnete der stellvertretende

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