Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
haben.«
    »Die Schwachköpfe haben die Kursoren zu hart verhört«, sagte Rook. »Ich habe ihnen gesagt, wir sollten sie zu Rekruten machen.«
    »Ich konnte nicht das Risiko eingehen, dass sie … hm. Dass ihr Verstand aussetzt.« Er schüttelte den Kopf. »Du verwendest Erdkräfte gegen mich, du kleine Hure. Hör auf damit.«
    Rook lachte verrucht. Ihr zerrissenes Hemd wählte diesen Moment, um zu verrutschen und viel nackte Haut freizugeben. »Du magst das doch, mein Fürst. Und ich kann nichts dagegen machen. Ich habe sie mir mit bloßen Händen vorgenommen; es war ziemlich knapp. Und das bringt mich immer in Stimmung.« Sie rieb sich langsam an seinem Körper. »Du kannst mich hier nehmen, wenn du willst. Wer könnte dich schon daran hindern, mein Fürst? Genau hier, vor aller Augen. Es gibt keine Regeln und keine Gesetze mehr. Soll ich mich zuerst wehren? Würde es dir gefallen, mich bezwingen zu müssen?«
    Brencis wandte sich knurrend Rook zu und packte schmerzhaft ihr Haar, riss ihren Kopf zurück und küsste sie brutal.
    Amara wandte sich angeekelt ab. Sie würde bis zum Einbruch der Nacht in den Tunnel zurückkehren.
    Auch früher schon hatte sie Männer getötet.
    Aber dies war das erste Mal, dass sie sich tatsächlich darauf freute.

32

    Isana war vielleicht zwei Minuten zuvor in ihr Zimmer in der Mauer zurückgekehrt, als es zaghaft klopfte und die Hohe Fürstin Aria Placida ganz und gar nicht zaghaft eintrat.
    »Das wäre dann alles, Araris«, sagte sie unbeteiligt über die Schulter. Sie schloss die Tür fest hinter sich, verschränkte die Arme und starrte Isana an.
    Isana zog eine Augenbraue hoch und winkte der anderen Frau zu, sie möge sprechen.
    Über das Gesicht der Fürstin Placida zogen mehrere halb ausgeformte Mienen, die sich nicht auf ein einzelnes Gefühl einigen konnten, und schließlich platzte Aria heraus: »Hast du vollkommen deinen Verstand verloren?«
    Zu ihrer eigenen Überraschung brach Isana in Gelächter aus. Sie konnte sich nicht beherrschen. Sie lachte und lachte, bis sie sich auf die Kante des kleinen Bettes setzen musste. Ihr tat der Bauch weh, und die Tränen rannen ihr aus den Augen.
    Es dauerte einen Moment, bis sie die Fassung wiedererlangt hatte, und Aria starrte sie mit eindeutigem Unbehagen an. »Isana …?«
    »Ich habe nur gerade nachgedacht«, sagte Isana, in deren Stimme immer noch Lachen mitschwang. »Endlich weiß ich, wie Tavi sich fühlen muss.«
    Aria öffnete den Mund, schloss ihn wieder und seufzte wütend. »Von einer Wasserwirkerin mit deinen Kräften ist das eine bemerkenswert ironische Aussage.«
    Isana winkte ab. »Ach, du weißt doch, wie die jungen Menschen sind. Sie tragen so viele Gefühle in sich, dass sie kaum das eine vom anderen unterscheiden können.« Sie spürte, wie ihr Lächeln einer unbestimmten Sehnsucht Platz machte. »Das war das letzte Mal, dass ich ihn für länger als nur einige Wochen gesehen habe, weißt du. Damals war er fünfzehn.«
    Arias Haltung wurde etwas entspannter. »Ja. Meine Söhne sind mit sechzehn zur Akademie gegangen, und anschließend zur Legion. Das erscheint einem wirklich ungerecht, nicht wahr?«
    Isana blickte Aria in die Augen. »Mein Sohn lebt nicht mehr unter meinem Schutz. Aber das bedeutet nicht, dass er ihn nicht mehr bräuchte. Deshalb habe ich Raucus heute herausgefordert.«
    Aria legte den Kopf schief. »Ich glaube, so recht verstehe ich das nicht.«
    »Ohne die Legionen des Nordens können die Vord uns alle vernichten«, sagte Isana ruhig und bestimmt. »Wenn mein Sohn heimkommt, soll Alera noch existieren.«
    »Isana, meine Liebe. Ich verstehe, warum du es getan hast. Was ich nicht verstehe: Wieso glaubst du, du könntest dein Ziel erreichen, indem du gewissermaßen Selbstmord begehst?«
    »Mit Vernunft erreiche ich nichts bei ihm«, sagte Isana. »Er lebt viel zu sehr in diesem Streit, er leidet zu sehr unter den Verlusten. Du hast ihn bei der Bestattung erlebt.«
    Aria verschränkte die Arme über ihrem Bauch. »Er ist nicht der Einzige, der so fühlt.«
    »Aber er ist der Einzige, dem die Legionen von Antillus treu ergeben sind.« Isana runzelte die Stirn. »Na ja. Das gilt vielleicht auch für Crassus oder Maximus. Crassus ist der rechtmäßige Nachfolger, und Maximus hat lange als Fußsoldat gedient. Ich denke, er ist sicherlich sehr beliebt …«
    »Isana«, unterbrach Aria sie leise, »du redest um den heißen Brei herum. Meine Nichten benehmen sich meiner Schwester gegenüber genauso, wenn

Weitere Kostenlose Bücher