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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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genug, damit ihn die ganze Versammlung hören konnte, »behalt dein dummes Geschwätz für dich und sperr es in den leeren Raum über deinem Mund, wo dir das Hirn fehlt. Dann setz deinen faulen, formlosen Hintern wieder in deinen Stuhl, und das schnell. Oder du darfst dich mir im Juris Macto stellen.«
    Rivas Augen wurden so rund, dass Amara das Weiße erkennen konnte, und zwar ohne die Hilfe von Cirrus. Er öffnete und schloss den Mund mehrmals hintereinander, ehe er sich abrupt niederließ.
    Aquitanius nickte und drehte sich langsam im Kreis, wobei das flammende Schwert nach und nach auf die Loge jedes Hohen Fürsten zeigte. Leise, aber scharf und von seinen Elementaren verstärkt, sagte er: »Hat noch jemand etwas dagegen, den rechtmäßigen Befehlen des Ersten Fürsten Folge zu leisten?«
    Offensichtlich war das nicht der Fall.
    Aquitanius senkte die Klinge, und die Flammen tanzten nach unten. Er wandte sich Gaius zu, stieg hinunter und ging zum Podium. Dort verneigte er sich vor dem Ersten Fürsten und bot ihm das Heft seines Schwertes an, wobei er die Klinge über den Unterarm legte. »Meine Legionen stehen zu deiner Verfügung, Majestät. Ich werde sie sofort entsenden. Darüber hinaus will ich dir persönlich im Kampf dienen.«
    Gaius nickte ernst, nahm das Schwert und bot es mit dem Griff voran wieder Aquitanius an. »Danke, Hoheit. Deine Unterstützung ist mir sehr willkommen. Ich hatte gehofft, du würdest dich als Hauptmann für diesen Feldzug zur Verfügung stellen.«
    Aquitanius schob das Schwert in die Scheide, schlug die Faust zum Salut des Legionare gegen die Brust und stellte sich rechts neben Gaius. »Wer tritt an unsere Seite?«, fragte er und ließ den Blick ernst durch den Raum schweifen.
    Fürstin Placida stand auf. »Mein werter Herr Gemahl marschiert bereits, um unseren Freund und Nachbarn Fürst Cereus zu unterstützen«, sagte sie. »Veradis, meine Liebe, er sollte binnen eines Tages in Ceres eintreffen.«
    »Atticus?«, fragte Aquitanius. »Parcia?«
    Beide Fürsten erhoben sich, gelobten ihre Unterstützung und nannten Schätzungen, wie lange ihre Truppen brauchen würden, um einzutreffen.
    »Na sowas«, brummte Bernard und verschränkte die Arme. »Eines habe ich nun wirklich nicht erwartet.«
    »Und zwar?«, fragte Amara.
    »Dass Aquitanius sich in einen Gefolgsmann von Gaius verwandelt.«
    Amara zog eine Augenbraue hoch. »Nimmst du ihm das wirklich ab?«
    »Es macht jedenfalls den Anschein, Liebste.«
    Amara schüttelte den Kopf. »Sieh dir nur an, was er tatsächlich tut. Er vereint das Reich. Dient ihm als Protektor. Führt alle gegen die tödlichste Gefahr, die Alera je bedroht hat – und zwar, während der Princeps weit fort ist.« Sie lächelte grimmig. »Da wird mancher vielleicht sagen: auffällig weit fort.«
    Bernard blinzelte. »Das ist absurd.«
    »Natürlich. Aber nicht jeder wird das wissen. Tavi ist eine unbekannte Größe. Viele Menschen bevorzugen vielleicht einen erfahrenen, bekannten Veteranen aus der aleranischen Politik als nächsten Ersten Fürsten. Sollte Aquitanius in diesem Krieg die Führung übernehmen und den Sieg erringen, wird man ihn als Helden feiern. An dem Punkt …« Amara zuckte mit den Schultern. »Gaius wird nicht ewig leben.«
    Bernard starrte müde hinunter zu den Senatoren. »Und Gaius lässt ihn einfach gewähren?«
    »Er wollte sogar, dass er es tut, möchte ich meinen«, sagte Amara.
    »Bei den Großen Elementaren, warum ?«
    »Weil Aquitanius, mag er sonst sein, wie er will, im Krieg ein großer Feldherr ist«, sagte Amara leise. »Und wenn wir alle überleben wollen, brauchen wir ihn.« Sie erhob sich. »Die Versammlung wird nicht mehr lange dauern. Gehen wir, ehe die große Menge aufbricht.«
    »Wohin?«
    »Zur Zitadelle«, sagte Amara. »Wenn ich nicht ganz falsch liege, wird Gaius uns um einen Gefallen bitten.« Sie blickte hinüber zur anderen Seite des Senatoriums. »Und deine Schwester ebenfalls.«

7

    Amara und Bernard standen vor dem Arbeitszimmer des Ersten Fürsten, als zwei Männer der Kronwache eintrafen. Die beiden nickten ihnen zu und bestätigten Amaras Verdacht, dass Gaius mit ihnen unter vier Augen sprechen wollte. Einer von ihnen betrat das Arbeitszimmer und kam wieder heraus. Kurz darauf erschien der Erste Fürst persönlich, begleitet von vier weiteren Wachen.
    »Meine Herren«, sagte Gaius und nickte den Wachen zu. »Exzellenzen, wenn ihr euch bitte zu mir gesellen möchtet.«
    Eine der Wachen öffnete die Tür, und

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