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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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für die Shuaraner«, sagte Tavi, »und eine für Varg.«
    Tavi und Max stiegen als Einzige in das Beiboot.
    »Bist du dir auch sicher, Aleraner?«, fragte Kitai und blickte ihn besorgt an.
    Tavi schaute hinüber zur Treues Blut , die nicht weit entfernt war und wo ebenfalls ein etwas größeres Beiboot ins Wasser gelassen wurde. Am Bug entdeckte er Vargs riesige Gestalt. »So sicher ich mir sein kann«, sagte er. »Einen guten ersten Eindruck zu machen ist der beste Schutz vor Schwierigkeiten.« Er sah Kitai in die Augen. »Außerdem, Chala , kehren die Schiffe wieder aufs Meer zurück. Falls es zum Kampf käme, würden uns weitere Männer im Beiboot wenig nützen.«
    »Wenn ich ihn allein begleite, ist es einfacher, Kitai«, versicherte Max ihr. »Falls es Schwierigkeiten gibt, muss ich auf niemanden Rücksicht nehmen. Sollten die Shuaraner ihn so behandeln wie Sarl, lege ich einfach jeden um, bei dem es sich nicht um Seine Fürstliche Hoheit handelt.«
    »Seine Fürstliche Hoheit begrüßt das«, sagte Tavi. »Wo ist Magnus?«
    »Immer noch wütend, weil du Maximus nicht erlaubt hast, deine Stelle einzunehmen«, antwortete Kitai.
    Tavi schüttelte den Kopf. »Selbst wenn er sich mit Elementarwirken in meinen Zwillingsbruder verwandeln würde, könnte Varg ihn sofort erkennen, sobald er nahe genug ist: Am Geruch.«
    »Ich weiß. Und Magnus weiß das auch. Er ist nur deswegen verärgert, weil du recht hast.« Kitai beugte sich über die Seite des Beiboots, küsste Tavi fest auf den Mund und packte kurz seine Hand. Sie zog sich wieder zurück, sah ihm tief in die Augen und sagte: »Lass dich bloß nicht umbringen.«
    Er zwinkerte. »Aber ganz bestimmt nicht.«
    »Und zwar ganz, ganz bestimmt nicht«, sagte Maximus. »Wenn es auch nur den geringsten Ärger gibt, wird Tavi etwas in Brand setzen – es ist leicht, etwas in Brand zu setzen, glaub mir –, und ich werde den Rauch sehen. Ich walze alles platt, was sich zwischen mir und ihm befindet, hole ihn, und wir verschwinden von dort. Einfacher geht’s nicht.«
    Kitai blickte Maximus an. Dann schüttelte sie den Kopf. »Und das Unglaublichste daran ist, dass du tatsächlich davon überzeugt bist.«
    »Botschafterin«, erwiderte Max, »im Laufe meines Lebens hatte ich mehrmals geglaubt, etwas sei unmöglich, bis ich es dann doch geschafft habe. Ich sehe keinen Grund, diesen Erfolg in Frage zu stellen.«
    »Jedenfalls erklärt dies deine Gewohnheiten während des Studiums an der Akademie«, meinte Tavi. »Wir sind soweit, Kapitän.«
    Demos, der die Vorbereitungen beaufsichtigt hatte, rief der Mannschaft einen Befehl zu, und die Seeleute der Schleiche ließen das Beiboot in das kalte Wasser des Fjords hinunter.
    Tavi warf sich seinen roten Mantel über die Schultern und befestigte die Ösen an der Rüstung, während sich Max hinten ins Boot setzte. Der große Antillaner hielt kurz eine Hand ins Wasser, murmelte etwas, und eine Sekunde später bewegte sich das Beiboot leise vorwärts, angetrieben von einer plätschernden Strömung am Heck.
    Tavi stellte sich an den Bug, wo der Wind seinen Mantel flattern ließ, während das Beiboot still auf die Küste zu glitt.
    »Du willst einen guten ersten Eindruck hinterlassen, was?«, sagte Max.
    »Genau«, antwortete Tavi. »Sobald sie uns besser erkennen können, solltest du dich bemühen, wie jemand auszusehen, der sich von nichts beeindrucken lässt.«
    »Habe schon verstanden«, erwiderte Max.
    Das Beiboot änderte die Richtung und fuhr nun parallel zum Boot von Vargs Schiff. Die Besatzung von Vargs Boot bildeten sieben Canim-Krieger, von denen sechs die Riemen pullten, während der siebte mit dem Ruder steuerte. Varg stand wie Tavi am Bug. Er trug keinen Mantel, doch trotz des schwindenden Lichts funkelte der blutrote Edelstein, den er an einem goldenen Ring in einem Ohr trug, und auch seine schwarzrote Rüstung und der Griff seines Krummschwertes leuchteten.
    »Er trägt eine Menge Blutsteine«, meinte Max.
    »Ich habe so den Eindruck, dass Varg sich unter den Ritualisten nicht viele Freunde gemacht hat«, sagte Tavi. »Sonst würde ich auch eine Menge Blutsteine tragen.«
    »Was besser wäre, als durch einen roten Blitz ausgelöscht oder von einer sauren Wolke aufgelöst zu werden. Du hast aber deinen Stein dabei, oder?«
    »In der Tasche. Und du?«
    »Crassus hat mir seinen geliehen«, bestätigte Max. »Glaubst du wirklich, die Shuaraner werden beeindruckt sein, wenn wir bloß zu zweit erscheinen?«
    »Vielleicht«,

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