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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Bursche, der sich darum gekümmert hat, dass bei Elementarstürmen jeder ein festes Dach über dem Kopf hat«, brummte Bernard. »Und der dafür gesorgt hat, dass ein Mann mit mehr Zeit als Verstand nicht die Menschen belästigte, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen. Einer, der versucht hat, mit den Nachbarn im Osten einen dauerhaften Frieden zu schließen, damit man nicht bei nächster Gelegenheit von ihnen verspeist wird.«
    Amara lachte und schob ihre Finger zwischen seine.
    »Calderonus Amara …« Er schüttelte den Kopf. »Das habe ich noch niemanden sagen hören. Wusstest du das?«
    Amara runzelte die Stirn und dachte darüber nach. »Nein. Ich nehme an, weil es so lange Zeit … unschicklich war.« Sie errötete.
    »Verbotene Liebe«, sagte Bernard, nicht ganz ohne eine gewisse Befriedigung. » Langanhaltende verbotene Liebe.«
    Amaras Wangen wurden warm. »Ja. Also, deine Leute, unter denen wir die meiste Zeit verbracht haben, wollten es dir nicht ständig unter die Nase reiben. Also haben sie mich einfach deine Frau genannt.«
    »Richtig. Und jetzt gibt es da diese neue Person, verstehst du. Calderonus Amara.«
    Sie blickte ihn schief von der Seite an. »Wer ist das?«, fragte sie leise.
    »Eine Verführerin, die verheiratete Männer mitten in der Nacht heimsucht und sich unter ihre Decke schleicht, während alle Sterne zusehen können.«
    Erneut lachte sie. »Mir war kalt . Soweit ich mich erinnere, ging alles andere von dir aus.«
    »Ich habe das allerdings ganz anders in Erinnerung«, sagte er ernst und mit leuchtenden Augen. Seine Finger fassten ihre fester. »Außerdem ist sie die Gattin dieses Burschen Calderonus. Des Gründers des Hauses Calderonus. Und das könnte eine Weile Bestand haben und wachsen. Es könnte vielen Menschen Gutes tun.«
    Amara spürte einen Stich, wappnete sich jedoch dagegen. »Damit das geschieht, braucht ein Haus Kinder, Bernard«, sagte sie leise. »Und ich bin nicht … wir haben keine …« Sie zuckte mit den Schultern. »Gegenwärtig bin ich nicht sicher, wie es weitergehen soll.«
    »Na ja«, meinte Bernard. »Manche Dinge sollte man nicht übereilen.«
    »Und wenn ich gar keine Kinder haben kann?«, fragte sie ohne Grimm oder Trauer in der Stimme. Und eine Sekunde später wurde ihr klar, dass sie diese Gefühle auch gar nicht empfand. Zumindest nicht so stark wie früher. »Mir geht es nicht um Mitleid, Liebster. Sondern darum, wie man dieses Problem vernünftig löst. Wenn ich dir keinen Erben schenken kann, was wirst du dann tun?«
    »Wir werden einen an Kindes Statt annehmen«, erwiderte Bernard.
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Bernard, die Gesetze bezüglich der Civitas …«
    »Ach, zu den Krähen mit den Gesetzen«, fauchte Bernard und grinste. »Die habe ich gelesen. Zum größten Teil sind sie doch nur ein Vorwand, damit die Cives ihren Besitz und ihren Rang nicht an andere als ihre eigenen Kinder weitergeben müssen. Bei den Großen Elementaren, wenn alles vom Blut abhängen würde, müssten uneheliche Kinder wie Antillar Maximus ihre Civitas erben.«
    »Das uneheliche Kind eines Cives adoptieren«, dachte Amara laut.
    »Sie haben jedenfalls die gleichen Anlagen für große Elementarkräfte, wie sie ein leibliches Kind von uns hätte«, sagte Bernard. »Und, verfluchte Krähen, es gibt genug, so wie es manche Cives treiben. Warum sollen wir nicht einigen von ihnen etwas Gutes tun? Ich würde jedes Schwert in meiner Waffenkammer darauf verwetten, dass so gut wie alle Söldner-Ritter in Diensten derer von Aquitania Bastarde von Cives sind.«
    »Angenommen, wir kommen damit durch«, fragte sie, »wie ginge es dann weiter?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Wir ziehen sie groß.«
    »Wir ziehen sie groß.«
    »Ja. Du würdest eine gute Mutter sein.«
    »Ach. So einfach ist das?«
    Er lachte herzlich und schallend. »Ein Kind zu erziehen ist nicht so schwierig, Liebste. Auch nicht leicht, aber durchaus zu schaffen.«
    Sie legte den Kopf schief und sah ihn an. »Und wie macht man das?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Du musst sie einfach mehr lieben als Luft und Wasser und Licht. Alles andere erledigt dann schon die Natur.«
    Bei diesen Worten hielt er inne, drückte ihre Hand und zog sie zu sich herum. Er berührte ihre Wange sanft mit den Fingerspitzen der anderen Hand.
    »Versteh mich nicht falsch«, sprach er leise weiter, mit ernstem Blick. »Ich habe nicht den Gedanken aufgegeben, eigene Kinder von dir zu bekommen. Und das werde ich auch nie

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