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Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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tun.«
    Sie lächelte still. »Was das betrifft, werden wir uns wohl danach richten müssen, was die Natur dazu sagt.«
    »Lass mich dir wenigstens erklären, wo ich die Linie ziehe, Calderonus Amara«, brummte er. »Ich baue eine Zukunft auf. Du bist ein Teil davon. Und wir werden glücklich sein. In der Hinsicht bin ich zu keinerlei Zugeständnissen bereit.«
    Sie blinzelte ihn ein paar Mal an. »Liebster.« Sie flüsterte es fast. »In den nächsten Tagen werden wir für die Krone einen Auftrag ausführen, den wir aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überleben werden.«
    Bernard schnaubte. »Ach, das sagen sie immer.« Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund, und plötzlich überwältigte sie die warme, sanfte Macht hinter diesem Kuss und die Berührung seiner Hand. Sie schmiegte sich an ihn, erwiderte den Kuss, langsam und innig. Das Licht verwandelte sich von fahlem Grau in morgendliches Gold.
    Der Kuss endete eine ganze Weile später, und ihr war ein wenig schwindelig.
    »Ich liebe dich«, sagte sie leise.
    »Ich liebe dich auch«, antwortete er. »Und es gibt keinerlei Zugeständnisse.«
    Der letzte Bergkamm zwischen ihnen und ihrem Einsatzgebiet lag am Ende eines langen Hangs, und Amaras Pferd kam dort einige Augenblicke vor Bernards an. Dessen Tier musste sich unter Bernards Gewicht sehr anstrengen, und nach so vielen Meilen war es einfach erschöpft.
    Amara erreichte den Kamm und schaute hinunter in das weite Tal mehrere Meilen südlich der Stadt Ceres. Der Wind wehte von Norden her, kühl, aber nicht unangenehm, denn selbst im tiefsten Winter wurde es hier im geschützten Süden des Reiches nicht kalt. Sie drehte ihr Gesicht in den Wind und genoss die Luftbewegung kurz mit geschlossenen Augen. Ceres lag etliche Meilen weiter nördlich von hier, am Ende des elementargewirkten Dammwegs, der sich durch das Tal unten zog. Dort würde sie mit Bernard warten können, bis die Vord vorbeigezogen waren, um sich dann mitten unter sie zu schleichen.
    Plötzlich fühlte sich der Wind ein bisschen kälter an. Sie schauderte und ließ den Blick weiter durch das Tal schweifen.
    Im Süden hing ein dunkler Dunst am Himmel.
    Amara holte tief Luft, hob die Hände und rief Cirrus. Ihr Elementar erschien zwischen ihren Fingern, beugte das Licht und ließ sie weit in die Ferne schauen.
    Dutzende und Aberdutzende Rauchfahnen stiegen weit im Süden zum Himmel auf. Und Krähen kreisten über dem Tal, so viele, dass man sie von hier aus fast ebenfalls für eine schwarze Rauchwolke hätte halten können.
    Sie schaute zum Dammweg, und mit Cirrus’ Hilfe erkannte sie nun, dass sich auf der elementargewirkten Straße Menschen drängten und mit großer Eile dahinzogen. Es handelte sich fast ausschließlich um Wehrhofvolk, Männer, Frauen und Kinder, zum Teil nur halbbekleidet oder barfuß. Einige trugen ihren Hausrat auf dem Rücken, die meisten jedoch gar nichts. Manche trieben Vieh vor sich her. Andere fuhren auf Karren, von denen wiederum viele offensichtlich mit verwundeten Legionares beladen waren.
    »Das ist zu früh«, keuchte Amara. »Tage zu früh.«
    Sie bemerkte Bernard erst, als er brummte: »Amara, was ist denn?«
    Sie beugte sich wortlos zu ihm hinüber und ließ ihn durch die elementargewirkte Linse schauen.
    »Bei den Krähen«, entfuhr es Bernard.
    »Wie konnte das geschehen?«, fragte Amara.
    Bernard schwieg kurz, ehe er verbittert lachte. »Natürlich.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch und sah ihn an.
    »Sie verfügen doch jetzt über Elementarkräfte, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Er deutete auf die Straße unten. »Die benutzen unsere Dammwege.«
    Amara fröstelte. Natürlich. Die Erklärung war so einfach, und trotzdem hatte sie nicht daran gedacht. Die elementargewirkten Straßen von Alera, deren Beschaffenheit es Aleranern erlaubte, sehr schnell und fast ohne Anstrengung kreuz und quer durch das Land zu reisen, gab es überall. Sie gehörten praktisch zur Landschaft. Auch stellten sie den größten Vorteil dar, den Alera bei der Verteidigung des Reiches gegen zahlenmäßig oft überlegene Feinde vorweisen konnte. Die Dammwege gestatteten es den Legionen, dreihundert Meilen am Tag zu marschieren, und sogar noch mehr, wenn es dringend erforderlich war. Das war der Grund, weshalb die Legionen stets die größtmögliche Streitmacht in den besten Stellungen aufbauen konnten.
    Selbstverständlich hatte keiner dieser Feinde bislang Elementarkräfte verwendet.
    Falls Bernard recht hatte und die Vord sich der Dammwege

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