Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Befreier von Canea

Die Befreier von Canea

Titel: Die Befreier von Canea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
Vom Netzwerk:
Kriegsführer Lararl ihm einen Posten gegeben, wo seine Unfähigkeit niemanden stört: Den Befehl über einen Haufen Hitzköpfe, die Zeit zum Reifen brauchen. Vermutlich hatte er es bedauert, ihm einen anständigen untergebenen Offizier zur Seite zu stellen, aber er konnte ihn nicht ganz ohne Aufsicht lassen.«
    »Das würde Sinn ergeben, wenn es sich um eine Stellung irgendwo an einem abgelegenen Ort handelte«, widersprach Durias. »Aber der Hafen ist wichtig, Hauptmann.«
    »Stimmt«, räumte Tavi ein. »Es sei denn … es sei denn, Molvar ist zu einem abgelegenen Ort geworden.«
    Durias runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
    Tavi hob die Hand und bat so um Ruhe, während er einem Gedankengang folgte, der zu mehreren erschreckenden Schlussfolgerungen führte.
    Kitai fuhr plötzlich zu ihm herum und kniff die Augen zusammen. » Chala? «
    Tavi schüttelte den Kopf.
    Durias runzelte die Stirn und sah die beiden an. »Was ist denn los?«
    »Hoffentlich irre ich mich«, sagte Tavi. »Aber wenn nicht … dann sitzen wir ziemlich in der Patsche.« Er blickte Kitai an. »Ich muss mit Varg reden.«
    Sie stand auf und trottete ohne ein Wort davon.
    »… nicht einmal sie würde das mit dir machen, gleichgültig wie viel Geld oder Futtersäcke im Spiel wären!« Max brüllte Schnitzel und Neue Stiefel an und trat dem friedlich daliegenden Taurg in die Seite. Genauso gut hätte er auch einen Stein treten können. Das Tier reagierte gar nicht.
    Crassus legte seinem schäumenden Bruder die Hand auf die Schulter. »Maximus, ehrlich. Du nimmst es einfach zu persönlich. Du musst es auch mal von der guten Seite sehen.«
    »Ich habe Blasen und Krämpfe an Stellen, die niemand außer einer wunderschönen Frau jemals berühren sollte«, fauchte Max zurück. »Ich habe mir in den vergangenen drei Tagen so oft auf die Zunge gebissen, dass ich beim Atmen Akkorde durch die Löcher pfeifen kann. Und den Gestank bekomme ich nie wieder aus meiner Rüstung.« Er kniff die Augen zusammen und starrte Schnitzel und Neue Stiefel an. »Wo hat er denn eigentlich seine gute Seite?«
    Crassus dachte eine Weile darüber nach. Dann antwortete er: »Na, zumindest hast du einen Grund zum Klagen gefunden.«
    Max zog die Augenbrauen hoch und schnitt ein Gesicht wie ein Mann, der gerade auf einen neuen Gedanken gekommen ist.
    Kurz darauf kehrte Kitai mit Varg zurück.
    »Aleraner«, knurrte Varg. »Wie gefällt es dir in Shuar?«
    »Ziemlich kalt. Und meine Männer mögen keine Taurga«, erwiderte Tavi.
    »Niemand, der bei klarem Verstand ist, mag die Taurga«, stimmte Varg zu und hockte sich in der für die Canim typischen Haltung auf die Hinterbeine. Er warf Durias einen Wasserschlauch zu, der ihn beiläufig aus der Luft fing und nach Canim-Art trank, indem er sich das Wasser in den Mund spritzte, ohne die Öffnung zu berühren. Durias warf den Schlauch zu dem Cane zurück und nickte dankbar.
    »Varg«, sagte Tavi, »wie ich auf der Karte von Shuar gesehen habe, liegt dieses Gebiet auf einer Hochebene wie eine natürliche Festung.«
    Varg trank aus dem Wasserschlauch und nickte. »Ja. Das stimmt ungefähr. Es gibt drei Pässe auf die Hochebene, und alle sind schwer befestigt. Das Gebiet der Shuar war schon immer so gut wie uneinnehmbar.« Er gähnte und zuckte abschätzig mit den Ohren. »Nicht, dass es jemanden danach gedrängt hätte.«
    »Das hat sie stark gemacht«, sagte Tavi.
    »Das und die Minen in diesen Bergen«, erwiderte Varg. »Hier stellt man Waffen, Rüstung und andere Waren von annehmbarer Güte her. Die Krieger schließen häufig Bündnisse mit anderen Kampfrudeln und unterstützen sie in der Schlacht.«
    »Mir sind die beeindruckenden Verteidigungsanlagen in Molvar aufgefallen.«
    Varg fletschte die Zähne. »Die Shuaraner sind die Herren dieser Berge. Narash herrscht über das Meer. Shuaraner wissen, dass sie uns dort nichts anhaben können. Aber eine Sache können ihre Krieger besser als jedes andere Rudel, nämlich Befestigungen anlegen.«
    Es gab einen Aufschrei auf der anderen Seite des Steinrings, wo vier junge Krieger offensichtlich einen Streit angefangen hatten. Waffen wurden gezogen, und einen Moment später floss das erste Blut. Wäre Anag nicht mit einem Taurg-Stock eingeschritten, einer langen schweren Keule mit spitzem Sporn an einer Seite, hätte es noch schlimmer enden können. Anag schwang die Keule zweimal und schlug zwei der Streitenden bewusstlos, zerrte den dritten an einem Ohr zu Boden und machte den

Weitere Kostenlose Bücher