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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Dolchen haben?«
    Als ihm einer mit dem Griff voran gereicht wurde, setzte er sich ans Steuer und steckte die Spitze in eine Naht der Plastikumhüllung der Lenksäule. Mit dem Handballen schlug er fest auf den Dolch und drehte, bis die Verkleidung sich löste und das Innenleben freigab.
    Für die Normalbevölkerung hatten die Fortschritte der Automobilindustrie die manuelle Manipulation unmöglich gemacht. Neue Fahrzeuge wurden von ihren elektronischen Systemen und ihrem Computergehirn betrieben, was bedeutete, dass die Tage des Autoknackens und Kurzschließens vorbei waren.
    Gut für brave Fahrer. Nicht so hilfreich hingegen, wenn man während eines Attentats flexibel bleiben wollte. Und deshalb waren sämtliche X-Ops-Wagen genau für solche Maßnahmen umgebaut. Wenn man den Schlüssel nicht fand, wenn man keine Zeit hatte, ihn zu holen, wenn hunderttausend andere Eventualitäten eintraten? Man musste nur einsteigen und abhauen.
    Man hielt lediglich die Drähte zusammen. Trat aufs Gas. Und ab ging’s auf die Straße.
    Als sie wieder bei der Garage ankamen, fuhr Matthias auf den Platz, auf dem vorher der Pick-up gestanden hatte, und stieg mühsam aus. Er stützte sich an der Motorhaube, den Seiten und dem Kofferraum des Taurus ab, während er die Unterseite des Wagens abtastete.
    Aha.
    Die Magnetdose, die er zutage förderte, war zehn Zentimeter lang, fünf Zentimeter breit und so dünn wie ein Finger.
    Sie war allerdings mit einem winzigen Tastenfeld verschlüsselt. Das hatte er ganz vergessen gehabt.
    In einem Winkel seines Gehirns wackelte eine vierstellige Nummer auf einer Kante, kurz davor, in sein Bewusstsein zu kippen.
    Adrian kam anmarschiert. »Was ist …«
    Matthias hielt die Hand hoch. »Eine Sekunde …«
    Er schloss die Augen und änderte seine Taktik. Unter Druck und Zwang hatte sein Gedächtnis nicht funktioniert; vielleicht wäre ein passiver Ansatz erfolgreich.
    Und hoffentlich wäre das Ergebnis nicht wieder eine Auszeit wie diejenige, die er kurz vor dem Angriff auf sie hingelegt hatte.
    Atmen. Atmen. Atmen …
    In diesem Moment fiel ihm der universelle Code wieder ein, befreite sich aus dem Würgegriff, der ihn in der Unzugänglichkeit gehalten hatte. Und mit der Ziffernfolge kamen Freunde … viele, viele Freunde.
    Mit einem Schlag wurde Matthias von Passwörtern und alphanumerischen Kombinationen und sogar Farbfolgen überschwemmt.
    Jemand packte seinen Arm. Jims Mitbewohner.
    Gutes Timing, denn seine Beine gaben nach, ein schwindelerregender Wirbel in seinem Kopf verwandelte seinen Körper in eine gottverdammte Ballerina, auch wenn er sich äußerlich nicht bewegte.
    Völlig überwältigt, konnte er nur über sich ergehen lassen, was vor seinem geistigen Auge ablief; der scheinbar endlose Katalog spulte sich mit der Anmut eines durch eine Menschenmenge rasenden Bullen ab.
    Er behielt die Informationen allerdings für sich.
    Vor allem, als noch andere Dinge in den Landeanflug gingen. Dinge wie Konten und Websites … und Personalakten.

Siebenunddreißig
    »Wo bleibst du, Monty, du geschwätziger Hurensohn?«
    Mels sah auf die Uhr und schlüpfte zurück in das Bootshaus am Flussufer, um nachzusehen, ob ihre Quelle nicht von der anderen Seite gekommen war. Nein. Nur sie, die leeren Liegeplätze und die angenervten Rauchschwalben, die Ruderboote und die Schwimmwesten.
    Als Monty angerufen und ein Treffen vorgeschlagen hatte, hatte sie das Spielchen Folge-mir-unauffällig-durch-den-Park abgelehnt, und angesichts seiner Unpünktlichkeit überlegte sie, ob er jetzt vielleicht schmollte, weil ihm sein Spionauftritt verhagelt worden war …
    »Scheiße!«
    Überall um Mels herum flogen Schwalben zurück ins Bootshaus, wodurch sie gezwungen war, in Deckung zu gehen, solange die Vögel zeternd im Kreis flatterten, bevor sie wieder ins Freie flüchteten.
    »Monty, wo bist du?«, fragte sie in die Leere.
    Sie ging zu einem der Liegeplätze und blickte ins Wasser. Mann, es hatte etwas von Natur aus Unheimliches, den Grund nicht erkennen zu können. Man fragte sich, was eigentlich da unten …
    Ein Knarren schreckte sie auf. »Monty?«
    Irgendwo in der Ferne quietschte ein Kind vor Freude. Ein Auto hupte.
    »Ist da jemand?«
    Plötzlich verdunkelte sich das Sonnenlicht, als hätte Gott beschlossen, Energie zu sparen, oder als hätte jemand vielleicht eine Plane über Caldwell gebreitet.
    In der Dunkelheit rückte das Innere des Bootshauses immer näher.
    Ja, gut. Zeit zu gehen.
    Mels schob die Hand in die

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