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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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verdammt schwer vorzutäuschen.
    Außer natürlich, der Kerl hatte einen Sprung in der Schüssel.
    Matthias dachte an den Kampf im Wald – die meisten Männer, die sich so verhielten wie der da vorhin, hatten jahrelanges Training hinter sich und Erfahrung in Sachen Risikomanagement bei Lebensgefahr.
    »Und wie lautet dein Plan?«
    »Wir versenken ihn jetzt gleich.«
    »Im Fluss? Es ist helllichter Tag.«
    »Das macht an der Stelle, die ich meine, keinen Unterschied.«
    Matthias betrachtete die Leiche und dachte daran, wie schön Sachen im Wasser auf den Grund sanken. »Stecken wir ihn in den Kofferraum.«
    Adrian hob den Toten auf. Die Leichenstarre hatte inzwischen eingesetzt, was beim Tragen half, weniger aber dabei, ihn in den relativ engen Kofferraum zu stopfen. Sie mussten beide mit anpacken, um die Knie abzuknicken und den Oberkörper zu verbiegen. Das bewies mal wieder, dass Golftaschen um einiges leichter zu handhaben waren – zumal die meistens einen Griff besaßen.
    »Ich fahre«, sagte Matthias.
    »Du hast gern die Kontrolle, oder?«
    »Worauf du dich verlassen kannst.«
    Sie stiegen beide ein, und Matthias schloss den Wagen erneut kurz. Wenden. Über die Auffahrt. Am Bauernhaus vorbei.
    »Wo machen wir es?«
    »Bieg links ab. Wir müssen Richtung Norden.«
    Nach ungefähr acht Kilometern sah ihn der Mitbewohner von der Seite an. »Du stehst also auf die Reporterin, was?«
    »Kann mich nicht erinnern.«
    »Lügner.«
    »Ich habe das Gedächtnis verloren, weißt du.«
    »Du magst sie.«
    Matthias warf ihm einen Blick zu. »Bitte erzähl mir nicht, dass du im Nebenberuf Waschweib bist?«
    »Wir werden ein Weilchen unterwegs sein. Ich wollte nur Konversation betreiben.«
    »Schweigen ist Gold.« Pause. »Außerdem weiß ich gar nicht, warum dich das interessiert.«
    »Ich hab letzte Nacht eine Frau gevögelt.«
    Matthias zog die Augenbrauen hinter der Brille hoch. »Wie schön für dich. Willst du einen Keks? Oder vielleicht eine Urkunde?«
    »Es war wie … weißt du, wenn man niest?«
    »Willst du mich verarschen?«
    »Im Ernst. Wenn man niest, ist das die Befreiung von einem unangenehmen Reiz.«
    Matthias sah seinen Nebenmann lange unverwandt an. Und kam dann zu dem Schluss: Ja, er wusste, wovon der Typ sprach. »Aber das liegt daran, dass du dir leisten kannst, gleichgültig zu sein.«
    »Es ist nur so, dass du und diese Reporterin mich ins Grübeln gebracht habt.«
    Frag nicht. Frag nicht … »Warum?«
    »Hier links. Wir müssen langsam mal in Richtung Fluss.«
    Matthias gehorchte und dachte, es war wahrscheinlich ganz gut, dass ihr Gespräch unterbrochen worden war.
    »Und hier rechts.«
    Er trat auf die Bremse und beäugte die Schneise zwischen den Bäumen und den steilen Anstieg. »Das ist ein Fußweg.«
    »Nicht, wenn man mit einem Auto drüberfährt. Dann ist es eine Straße.«
    Matthias lenkte den Taurus vom Asphalt auf die zwei Reifen furchen, die durch das struppige Unterholz führten. Vor lauter Pfützen, Steigung und riesigen abgebrochenen Ästen kamen sie nur extrem mühsam voran. Offensichtlich fuhren hier nicht viele Autos.
    Das hieß: hätten keine fahren sollen.
    Trotzdem schafften sie es bis zum Ende, und zwar zu einer nicht allzu hohen Felswand. Sieben Meter darunter befand sich ganz viel See.
    Als Matthias anhielt, sah er Adrian an. »Das ist perfekt.«
    »Ach nee.«
    Das Gewässer sah wie ein Nebenarm des Hudson aus, ein Zufluss, der den Regen aus den Bergen in den größeren Strom leitete, wenn der Wasserstand genug angestiegen war – was im Moment dank der Frühlingsniederschläge der Fall war. Außerdem war die Stelle völlig abgeschieden – überall dichte Vegetation, keine Häuser, keine Straßen, keine Menschenseele.
    Es gab nur ein kleines Problem. »Wie kommen wir wieder nach Hause? So weit kann ich nicht laufen.«
    Adrian deutete aus dem Fenster.
    Zwischen den Bäumen versteckt stand die Harley, die der Bursche schon früher benutzt hatte.
    Matthias riss den Kopf herum. »Wann zum Henker hattest du Zeit, deine Maschine hierherzubringen?«
    Jims Mitbewohner beugte sich vor. »Nach den Gestalten, mit denen du und ich heute gekämpft haben, willst du wirklich, dass ich dir was erkläre?«
    Matthias blinzelte, der rationale Teil seines Gehirns verkrampfte sich kurz – und ließ dann wieder locker. »Auch wieder wahr.«
    Adrian stieg aus und fing an, den Weg zur Felskante freizuräumen, warf dicke Äste zur Seite, als wögen sie nicht mehr als Büroklammern. Unterdessen legte

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